Das lässt auf ein etwas ruppiges Spiel schließen und Schnaitheims Trainer Thilo Riehl bestätigt mit Blick auf die Spielweise der Gäste: „Die haben schon ordentlich zugelangt.“ Sechs Zeitstrafen und beachtliche elf Siebenmeter verhängte das Schiedsrichter-Duo gegen Owen/Lenningen, die TSGlerinnen waren mit drei Zwei-Minuten-Strafen und fünf strafwurfreifen Fouls deutlich zurückhaltender.
Keine Nerven an der Linie
Aber man muss die Siebenmeter auch erst einmal verwandeln und dafür war am Sonntag lange Zeit die Gattin des Trainers zuständig: Schon in der ersten Halbzeit ging Tina Riehl sechsmal an die Linie, nur beim letzten Versuch kurz vor der Pause scheiterte sie. Zu diesem Zeitpunkt führte ihre Mannschaft aber schon mit 19:13 Toren. Ausschlaggebend war eine aggressive und bewegliche Abwehr um Anna Gempp, Leonora Nuhiu und Alessa Riehl, die den Gegner zu Fehlern und Zeitspielen zwang. Die Ballgewinne nutzten die Grün-Weißen zu erfolgreichen Tempogegenstößen.
Es war dabei eine recht anstrengende erste Hälfte. „Owen hat offensiv gedeckt, so konnten wir nicht wechseln“, erklärt Riehl, der entsprechend mehr seine schnellen und wendigen Spielerinnen einsetzte. Am Ende waren dann beide Teams ziemlich platt, eine Reihe von Fehlwürfen auf Schnaitheimer Seite ermöglichte den Gästen aber nochmals den Anschluss.
Vorsprung schrumpft auf ein Tor
In der 49. Minute verkürzte Owen/Lenningen auf 27:25, dazu kam noch eine Zeitstrafe gegen Gempp. Achteinhalb Minuten vor dem Ende stand es nur noch 28:27, dann gab es wieder Strafwurf und Tina Riehl verwandelte nervenstark zum 29:27. „Es war schon ungewöhnlich und zum Glück waren die meisten drin“, so Thilo Riehl im Rückblick auf die Partie. In der vergangenen Saison waren die Schnaitheimerinnen mit der Ausbeute von der Linie nicht ganz zufrieden. „Wir haben ein bisschen daran gefeilt, das hat sich jetzt schon mal ausgezahlt“, erklärt der Coach der TSG.
Am Ende war es wieder die gute Verteidigung – Owen/Lenningen gelang in den letzten achteinhalb Minuten kein Tor mehr – die den Sieg sicherstellte. Da war es zu verschmerzen, dass Tina Riehl beim zehnten Strafwurf scheiterte. So durfte dann noch Stella Wiedmann an der Linie ran, um mit dem 30:27 in der 56. Minute den Deckel drauf zu machen. Den Schlusspunkt setzte Nina Diedersdorfer.
Schade, dass es jetzt gleich wieder in eine Pause geht
„Ich war besonders mit der ersten Halbzeit zufrieden, da waren wir extrem gut und bissig“, so Thilo Riehls Analyse. Dass der Gegner nochmals so herankam, sei zwar unnötig gewesen, dennoch ist der Trainer mit dem Auftakt voll zufrieden, zumal sich die neu der Staffel zugeteilte Truppe aus Owen und Lenningen als sehr stark erwies. „Da ist es nun ein bisschen schade, dass wir drei Wochen Pause haben, die Euphorie vielleicht etwas eingebremst wird“, sagt Thilo Riehl. Bis zum nächsten Spiel am 13. Oktober zu Hause gegen Vöhringen gilt es jetzt, im Training die Spannung hochzuhalten. Vielleicht wird auch noch ein Testspiel anberaumt.
Namen und Zahlen
TSG Schnaitheim – HSG Owen/Lenningen 31:27 (19:13)
Schnaitheim: Hartel, Bauder (4 Tore), Gempp (2), Wiedmann (1/1), Tina Riehl (8/8), Alessa Riehl (4), Birzele, Diedersdorfer (3), Nuhiu (4), Wälther, Site (4), Hermann, Magyari (1), Heye
Siebenmeter: Schnaitheim 11/9 verwandelt – Owen/Lenningen 574
Zeitstrafen: Schnaitheim 3 (Gempp, Wiedmann, Magyari) – Owen/Lenningen 6
Schiedsrichter: Baur/Maier (TV Brenz)