Dramatik pur in Handball-Kreisderby

Schnaitheim holt mit direkt verwandeltem Freiwurf noch einen Punkt gegen Giengen

Was für ein Finale im Kreisderby der Handball-Bezirksliga! Mit einem direkt verwandelten Freiwurf gelang der TSG Schnaitheim noch das 26:26 gegen die TSG Giengen.

Schnaitheim holt mit direkt verwandeltem Freiwurf noch einen Punkt gegen Giengen

Die Schnaitheimer Ballspielhalle war mit 250 Zuschauern recht gut gefüllt. Die Gäste aus Giengen erwischten den besseren Start und legten ein 2:0 vor. Gästetorhüter Jochen Renelt zeigte schon zu Beginn, dass er einen guten Tag erwischte. An ihm sollten sich die Grün-Weißen noch die Zähne ausbeißen.

Die Hausherren agierten zunächst nervös, aber beim 3:3 durch Philipp Krafft war der Ausgleich wieder hergestellt. Die Deckungen der beiden Teams arbeiteten in der Folge gut und ließen wenig Tore zu. Es war nicht das schönste Bezirksligaspiel, aber spannend war es allemal. Kein Team konnte sich Vorteile erspielen und so wurden beim Stand von 14:13 für die Heimmannschaft die Seiten gewechselt.

Giengener Torwart lässt Schnaitheimer verzweifeln

Die zweite Halbzeit verschliefen die Hausherren dann etwas und Giengen erspielte sich durch seinen besten Akteur Patrick Geyer einen Zwei-Tore-Vorsprung (17:15) nach knapp 37 Minuten. Schnaitheim scheiterte oft an Renelt, konnte dennoch wieder durch den emsigen Johannes Mühlberger ausgleichen. Er war mit neun Toren auch der treffsicherste Spieler auf dem Feld.

Dann agierte Schnaitheim aber zu kompliziert im Angriff, und so stand es knapp sieben Minuten vor Schluss plötzlich 21:25. Schnaitheim kämpfte, und Trainer Thomas Feil stellte auf Manndeckung um. Mit Erfolg, denn Giengen wackelte jetzt merklich und Schnaitheim glich 70 Sekunden vor dem Ende unter großem Jubel zum 25:25 aus.

Kjell Krapf verwandelt Freiwurf direkt

Giengen ging abermals in Führung und verteidigte diese bis zum Schlusspfiff, allerdings musste ein direkter Freiwurf noch ausgeführt werden. Kjell Krapf versenkte den Ball mit einem Seitfallzieher, allerdings hart an der Grenze des Erlaubten, denn beim Wurf waren beide Beine in der Luft. Der Jubel war zwar groß auf Schnaitheimer Seite, dennoch merkte man Trainer Thomas Feil die Enttäuschung an.

In seiner Analyse brachte er diese auch zum Ausdruck. „Die Chancenverwertung und der gute Giengener Torwart waren meiner Meinung nach heute entscheidend dafür, dass wir nicht gewonnen haben", sagte Feil und legte den Finger in die Wunde: „Wir waren heute viel zu hektisch und hatten unvorbereitete Würfe." Auf den Schlüssel zum Punktgewinn angesprochen, meinte der Schnaitheimer Coach: „Mit der Manndeckung haben wir dann noch mal alles versucht, aber bei unserer Deckung ist dies auch immer ein gewisses Risiko. Am Ende ist es dann doch aufgegangen." Für Feil war es aber trotz der Aufholjagd eher ein Punktverlust als ein Punktgewinn.

Für beide Trainer war's ein Punktverlust

Für Gästecoach Jochen Karow war es aufgrund des sicher geglaubten Sieges ebenfalls ein Punktverlust: „In der Schlussphase waren wir heute nicht clever genug", so Karow sichtlich bedient. Auf die Frage, woran es gelegen hatte, meinte Giengens Trainer: „In Unterzahl hätten wir einfach den Ball länger halten sollen." Auf den direkten Freiwurf angesprochen, meinte Karow abschließend: „Klar war der Freiwurf regelwidrig, aber wir müssen das Spiel in den 60 Minuten vorher entscheiden."

Namen und Zahlen

TSG Schnaitheim – TSG Giengen 26:25 (14:13)
Schnaitheim:
Schmeißer, Brosi; Montag (1), Krapf (3), Mühlberger (9/1), Früholz (3), Braumann, Philipp Krafft (1), Kracke, Hermann (1), Kohler (3), Lukas Krafft, Benz, Schmeißer (5/4)
Giengen: Renelt, Daumann; Geyer (7), Brachert (4), Yatkin (1), Tenyer (5/4), Fischer (2), Gauß, Danzer, Schellenberger, Grötchen (2), Wirbeleit, Weller (5), Gebhart
Strafwürfe: Schnaitheim 5/5 verwandelt – Giengen 4/4
Zeitstrafen: Schnaitheim 2 (beide Montag), Giengen 4 (Tenyer, Danzer, Schellenberger, Weller)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Richter von der HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf