Handball-Landesliga

SG Herbrechtingen/Bolheim: Warum die Rehabilitation der Handballer nur teilweise gelang

Es war nicht ganz der erhoffte Befreiungsschlag für die Landesligahandballer der SG Herbrechtingen/Bolheim nach der Niederlage eine Woche zuvor bei der HSG Oberkochen/Königsbronn. Nach einer erneut schwachen Defensivleistung gab es beim 33:33 gegen stark aufspielende Treffelhausener zumindest einen Punkt – mit dem die SHB am Ende auch noch zufrieden sein musste.

Es war nach den 37 Gegentreffern bei der Derbyniederlage Defensivtraining angesagt und SHB-Trainer Sebastian Schmid auch als Psychologe gefragt. So gab es unter der Woche einige Einzelgespräche im Training. Mit gehöriger Wut im Bauch wollte man den eingespielten Gästen aus Treffelhausen begegnen. Vergangene Saison konnte man dem spielstarken Turnverein keinen Punkt abluchsen, dieses Mal musste es einfach klappen.

SHB gerät schnell in Rückstand

Es ist eine sehr ausgeglichene Landesliga dieses Jahr, jeder kann praktisch jeden schlagen. Bei den als Aufstiegsfavorit gehandelten SHBlern stotterte der Motor zuletzt etwas, was Treffelhausen unbedingt ausnutzen wollte. Die Gäste starteten fulminant und ohne Kompromisse und schnell rannten die Hausherren einem Drei-Tore-Rückstand hinterher. Nach sechs Minuten hatte man bereits acht Gegentreffer kassiert - bei fünf eigenen Toren. In der Folge standen die Hausherren stabiler in der Abwehr und zeigten wieder ihren gefürchteten Tempohandball. Am Ende einer ersten Halbzeit mit atemberaubendem Tempo wurden beim Stand von 17:18 die Seiten gewechselt.

Das Spiel gestaltete sich zunächst weiter ausgeglichen. Weiter war das Tempo sehr hoch und Luca Hauser brachte in der 45. Minute beim 25:24 die SHB erstmals in Führung. Die Chancen auf eine höhere Führung waren da, aber der Schlendrian eben auch wieder. Die abgezockt auftretenden Gäste nutzten jede Schwäche der Gastgeber aus und sahen beim 27:31 knapp acht Minuten vor dem Ende wie der sichere Sieger aus.

Kampfgeist bringt am Ende wenigstens einen Punkt

Jetzt traten aber die Kämpferqualitäten der Schmid-Truppe zu Tage. Luca Hauser, Pascal Mailänder und Lars Braun mit einem Doppelschlag egalisierten die Gästeführung und mit gehörigem Rückenwind sollte es in die Schlussphase gehen. Doch wieder legte der TV nach technischen Fehlern der SHB zwei Treffer vor, ehe Fabian Buntz und der formstarke Lars Braun auf der Zielgeraden wenigstens noch einen Punkt retteten. 

Für Trainer Sebastian Schmid war das Unentschieden nicht unverdient, aber für die Ansprüche im Heimspiel nach der jüngsten Niederlage zu wenig. „Es hat sich über den Punktgewinn niemand so richtig gefreut, aber es spricht natürlich für die Moral, dass wir nach vier Toren Rückstand noch zurückgekommen sind“, beginnt der SHB-Trainer seine Analyse. „Wir haben gegen Ende die Abwehr umgestellt und Fehler des Gegners erzwungen, viele haben nicht mehr daran geglaubt“, fährt Schmid fort. Auf die Frage, ob er mit dem Punkt leben kann, meint Schmid abschließend: „Der Punkt ist sicher nichts Schlechtes, weil Treffelhausen uns einfach nicht liegt, aber ich hätte natürlich lieber heute einen Sieg mitgenommen“. 

Es spielten: Gehringer und Kovalchuk im Tor; Buntz (1), Hauser (7/3), Kraft (6), Ruoff (2), Braun (6), Baur (2), R.Kraft (1), Mailänder (2), Mannbeiß, Akermann (5/1), Schmid (1)

Zeitstrafen: SHB: 5 (Buntz, Hauser, Akermann, R.Kraft, Schmid)  TV Treffelhausen: 7

Strafwürfe: SHB: 6 (4 verwandelt)  TV Treffelhausen: 5 (4 verwandelt)

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Kühn aus Winnenden und Wiesner aus Remshalden

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