Die Euphorie und die Zuversicht waren groß bei den Verantwortlichen der SHB im Spitzenspiel gegen den TV Gerhausen den Hinspielerfolg zu bestätigen. Mit Luca Hauser, Dennis Weller, Paddy Jäger und Daniel Mezencev fielen zwar wichtige Stützen aus, aber mit Rückkehrer Martin Mäck hatte man wieder eine tolle Option für den Angriff und die Abwehr.
Von Beginn an sahen die knapp 350 Zuschauer aber eine nervöse Heimmannschaft. Gerhausen spielte geduldig und abgezockt, während sich die SHB-Akteure in Einzelaktionen verzettelten und sich viele technische Fehler und Fehlwürfe leisteten.
Nervöser Beginn der SHB
Beim 2:6 nach zehn Minuten legte SHB-Coach Sebastian Schmid schon die grüne Karte zur Auszeit. „Meine junge Mannschaft war anfangs sehr nervös und das spiegelte sich in den vielen Fehlern wider“, sagte Schmid nach dem Spiel und tatsächlich spielten die Blau-Weißen ungewohnt fehlerbehaftet.
Beim 5:13 war der Rückstand schon recht deutlich und in der 21. Minute nahm Schmid erneut eine Auszeit. Dieses Mal wurde der Trainer etwas lauter. Danach lief der Ball besser und ein 4:0-Lauf brachte die Gastgeber beim 9:13 zurück ins Spiel.
Kurzes Aufbäumen und erneuter Rückschlag
Es sollte aber ein kurzes Strohfeuer sein, denn Gerhausen fing sich sehr schnell wieder, spielte seine Angriffe einfach cleverer und konsequenter zu Ende. Zudem hielt Gästetorhüter Maurice Graf mit 18 Paraden überragend und ließ die Gastgeber regelrecht verzweifeln. Beim 9:17-Halbzeitstand war angesichts der spielerischen Klasse des Gegners bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Schmid probierte viel im Spiel und wechselte munter durch, aber die Nervosität blieb bestehen. Gerhausen bestrafte jeden technischen Fehler mit Gegenstößen und so setzte sich der Tabellenführer auf 11:25 nach 38 Minuten ab.
Nur kurzer Hoffnungsschimmer
Ein Debakel deutete sich für die ambitionierten Gastgeber an, aber ganz so wollte man sich dann doch nicht abschlachten lassen. Der Rückstand wurde zwar ein wenig verringert, aber eine richtige Aufbruchstimmung war nicht zu vernehmen. „Wir hatten vielleicht zwei Phasen im Spiel mit jeweils fünf Minuten, in denen wir spielten, wie wir wollten“, so Schmid nach der Begegnung. Aber das ist gegen eine Spitzenmannschaft wie Gerhausen natürlich zu wenig.
Das Spiel plätscherte ohne weitere Höhepunkte vollends dahin und nach 60 Minuten war die Ernüchterung bei den Spielern und Zuschauern groß. Die SHB ist zwar weiterhin in der Tabelle vorn dabei, aber eine Leistungssteigerung im nächsten Spiel ist dringend notwendig. Ein Lichtblick war sicher die Leistung von Youngster Philipp Lindenmaier, der mit zwei Treffern auf sich aufmerksam machte.
Trainerkommentare und Ausblick
Auch SHB-Trainer Sebastian Schmid war nach dem Spiel natürlich bedient, aber nicht allzu sehr enttäuscht. Zu groß war einfach die Dominanz des Gegners. „Wir waren von Beginn an nicht frei im Kopf. Wir wussten, was kommt und konnten keine Vorteile daraus ziehen“, so ein enttäuschter SHB-Coach kurz nach dem Spiel.
Ein weiteres Manko: „Wir bekommen so viele Überzahlsituationen und können nicht das Spiel an uns reißen“, sagte Schmid angesichts von 10:1 Zeitstrafen zugunsten seiner Mannschaft. Abschließend meinte der SHB-Trainer: „Die Niederlage ist jetzt aus meiner Sicht nicht so dramatisch und wird uns so hoffentlich auch nicht mehr passieren, wenn wir eine andere Einstellung an den Tag legen.“
Namen und Zahlen
SG Herbrechtingen/Bolheim - TV Gerhausen 24:33 (9:17)
SHB: Gehringer und Kovalchuk im Tor; Buntz, T.Kraft (4), Ruoff (4), Braun (6), Baur (1), R.Kraft, Mailänder (2), Mäck (4/4), Lindenmaier (2), Mannbeiß (1)Akermann, Schmid
Zeitstrafen: SHB 1 (Mäck) - Gerhausen 10
Strafwürfe: SHB 6/4 verwandelt - Gerhausen: 1/1
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Damm und Stadelmaier vom HT Staufen