Endlich durften auch die Verbandsligahandballerinnen der SHB ran. Nach einer schier endlosen Warterei war es so weit und man durfte den zahlreichen Zuschauern in der Bibrishalle zeigen, was in der langen Vorbereitung trainiert wurde. Philipp Gyaja, der an der Seitenlinie künftig von Mathias Kicherer, der zuletzt die Vöhringer Damen trainierte, unterstützt wird, konnte personell bis auf Neuzugang Laura Lier, die wegen eines Kreuzbandrisses noch sehr lange fehlen wird, annähernd aus dem Vollen schöpfen.
„Man merkte schon, dass meine Mannschaft heute nervös war und viele technische Fehler dabei waren, aber im weiteren Spielrhythmus werden wir uns sicher noch verbessern“, war sich Gyaja nach dem Spiel sicher. Seine Mannschaft tat sich gerade in der ersten Halbzeit mit der kompakten Deckung der Gäste noch relativ schwer. Zudem waren noch zu viele Löcher in der Deckung zu verzeichnen, aber Torhüterin und Geburtstagskind Marielle Serwe-Hug hatte einen Sahnetag erwischt und glänzte mit tollen Paraden.
Vorne wurde es jetzt auch besser und Spielmacherin Carmen Siller war gewohnt als Ballverteilerin und Torschützin erfolgreich. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Gäste zunächst die Nase immer ein Stück weit vorne hatten. Zur Pause stand es 11:12, was noch gehörig Spannung für die zweiten 30 Minuten versprach.
Spannende Schlussminuten
Der offene Schlagabtausch ging dann in der zweiten Hälfte zunächst weiter. Dank einer weiter grandiosen Serwe-Hug drehte sich der Spieß nach knapp zehn Minuten in der zweiten Hälfte, denn vorne wurde jetzt sehr konzentriert agiert. Tolle Stafetten und drei Treffer nacheinander von Carmen Siller bescherten den Blau-Weißen eine 19:16-Führung. Mössingen, die in ihren bisherigen zwei Spielen noch ungeschlagen unter den Buigen reisten, gaben aber nicht auf.
Eine Minute vor dem Ende war der Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen und die Gäste waren im Angriff. Die SHB Abwehr eroberte aber den Ball und konnten die letzten Sekunden vollends herunterspielen und unter großem Jubel den hart erkämpften Sieg feiern. Die beste SHB-Spielerin an diesem Abend, Marielle Serwe-Hug bekam von ihrer Mannschaft und den Zuschauern noch ein Geburtstagsständchen und so wurde noch bis tief in die Nacht gefeiert.
Trainer Philipp Gyaja war mit dem Ergebnis zufrieden, sah aber insgesamt noch deutlich Luft nach oben. „Gut war heute, dass wir gewonnen haben und gut war auch die kämpferische Einstellung meiner Mannschaft“, sagte Gyaja nach dem Spiel.
„Aber man hat auch gesehen, dass das Zusammenspiel noch etwas fehlt und wir die technischen Fehler abstellen müssen“, so der Trainer weiter, der aber doch noch eine Spielerin besonders erwähnen wollte. „Marielle hat heute eine tolle Leistung an ihrem Geburtstag gezeigt“, sagte Gyaja abschließend über seine Torhüterin.
Namen und Zahlen
SHB – SpVgg Mössingen 25:24 (11:12)
SHB: Serwe-Hug, Thierer; Barth (3), Fleischer (1), Sahin, Schweda (1), Renner (2), Braun, Brachert (2), Krempien (4), Gerstmayr (2), Feth (1), Lindenmaier (1), Siller (8/2)
Zeitstrafen: SHB 4 (Krempien 2, Sahin, Schweda) - SpVgg Mössingen 4
Strafwürfe: SHB 3/2 verwandelt - Mössingen: 4/3
Zuschauer: 280
Schiedsrichter: Kunke und Willekens (Stuttgart)