Tabellenführer TV Steinheim war nicht nur auf dem Papier der Topfavorit beim Heidenheimer Sportbund. Die Gastgeber hatten nach der Derbyniederlage eine Woche zuvor in Schnaitheim Personalsorgen. Mit Tobias Uhl, Tim Baur und Konstantin Rendle fielen wichtige Stützen aus. Dass die Heidenheimer trotzdem 45 Minuten das Spiel offen gestalten konnten, lag sicher zum einen an der tollen kämpferischen Einstellung und zum anderen auch am Harzverbot in der Halle, an das sich die Hausherren ja schon seit einigen Wochen gewöhnen konnten. Am Ende siegte der Favorit aus Steinheim aufgrund der besseren Kondition und der breiteren Auswechselbank in einem schwachen Spiel mit 30:24.
Für Klaus Nissle war das Spiel von vorneherein aber kein Selbstläufer. Entsprechend froh war der Coach des TV Steinheim und auch glücklich, mit einem positiven Abschluss in die Weihnachtspause zu gehen. „Wir haben heute die Performance vom letzten Spiel zwar nicht auf die Platte gebracht, aber haben heute aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen“, so Nissle, der auch den Gegner für seine Leistung lobte. „Heidenheim hat heute überperformt und uns das Leben schwer gemacht. Am Ende hat aber die individuell bessere und fittere Mannschaft gewonnen.“ Auf die Frage nach der Zufriedenheit der Hinrunde meinte Nissle abschließend. „Der eine Minuspunkt tut natürlich schon weh, aber ich bin mit der Vorrunde und den deutlichen Siegen gegen die Top-Teams sehr zufrieden.“
Zur Derbyniederlage meinte Manuel Maresch: „Die Kaderbreite bei uns war heute eine Katastrophe, aber wir haben es 45 Minuten trotzdem sehr gut gemacht. Wir wollten früh den Angriff des TV stören und zu einfachen Toren kommen, was wir auch anfangs geschafft haben“, so der HSB-Coach kurz nach dem Spiel. „Am Ende hatten die Kondition und die Flexibilität von der Bank gefehlt.“
Für Heidenheim geht es in der Rückrunde um den Klassenerhalt. Die Ausgangslage sieht bei vier Siegen und sechs Niederlagen eigentlich vielversprechend aus. Steinheims Tendenz zeigt hingegen klar auf Aufstieg in die Landesliga bei bisher einem Minuspunkt.
Namen und Zahlen zum Kreisderby
HSB: Bosch und Kost im Tor; Valeczky (3), Rau, Koenig, Rendle, Biebl (4), Hüper (2), Ohnhaus, Kascha (3), Köberer, Hug (7/3), Schoeps (5)
TV Steinheim: Brosi, Bader und Schuster im Tor; Herbrik, Zeger (2), Mewitz, Schendzierlorz (2), J. Pharion (3), Laible (6), Baur (4), Rau (12/2), Hungerbühler, L. Pharion (1), Schlossarek
Zeitstrafen: Heidenheimer SB 3 (Valeczky, Biebl, Kascha); TV Steinheim 2 (Herbrik, Laible)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Fries aus Börtlingen