34:35 gegen Denkendorf

Steinheimer Handballer kassieren erste Niederlage

Im vierten Spiel hat es die Verbandsliga-Handballer des TV Steinheim erwischt. Das 34:35 am Sonntagabend gegen Denkendorf war die erste Niederlage in der neuen Saison. Woran es lag und welche Sorgen die Steinheimer Trainer jetzt noch zusätzlich plagen.

Steinheimer Handballer kassieren erste Niederlage

Die Vorzeichen waren nicht optimal für die Gastgeber, denn mit Tobias Mewitz fiel nicht nur der Kapitän, sondern auch der Goalgetter verletzt aus. Das Trainerduo Kieser/Kühr musste deshalb sowohl im Angriff als auch im Abwehrverbund einige Umstellungen vornehmen. Allerdings hatte auch Denkendorf einige Ausfälle zu verkraften. Der TVS startete gut in die Partie in der Gerstetter Georg-Fink-Halle, Spielmacher Dennis Kaumann legte mit einem Doppelpack zum 2:0 vor. Die Gäste brauchten ein paar Minuten, gingen dann aber ihrerseits in Führung. Steinheim tat sich in der Folge schwer, die gegnerische Abwehr zu überwinden.

Zu wenig Druck im Angriff

Beim TVS fehlten der Druck und die Breite im Angriff, um den TSV Denkendorf vor allzu große Probleme zu stellen. Der Gegner fand die deutlich besseren Lösungen und baute seinen Vorsprung nach zehn Minuten auf 5:8 aus. Steinheim nahm die erste Auszeit, die Maßnahme verpuffte jedoch ungenutzt. Die Albuch-Sieben schaffte es auch im weiteren Verlauf nicht, der eigenen Abwehr mehr Stabilität zu geben und im Angriff mehr Tempo und Durchschlagskraft auf die Platte zu bringen. Nach 20 Minuten folgte beim Stand von 8:13 bereits die zweite Auszeit. Die Trainer stellten im Angriff um und brachten mit Nick Weinandt eine Alternative für den Rückraum. Er fügte sich gleich gut ein und verkürzte auf 9:13. Beide Teams gingen ins Risiko und spielten im Angriff zumeist ohne Torhüter (Empty Goal). Bis zur Halbzeit kam es zum offenen Schlagabtausch und der TVS konnte bis zum Pausenpfiff auf 18:20 verkürzen.

Zur Pause war Steinheim wieder dran

Die vielen Steinheimer Fans hofften natürlich, dass es in den zweiten 30 Minuten besser laufen würde, zunächst sah es auch so aus, als ob die Gastgeber sich gefangen hätten. Max Rau durch einen verwandelten Strafwurf und Lars-Kevin Eisele von Rechtsaußen schafften den vielumjubelten Ausgleich zum 20:20. Die Steinheimer Abwehr agierte in den Anfangsminuten der zweiten Hälfte aufmerksamer und handlungsschneller. Tim Baur netzte gleich zweifach ins verwaiste Tor der Gäste ein und drehte das Ergebnis auf 22:20.

Zu viel technische Fehler

Vorne funktionierte die Mittelachse Dennis Kaumann und Kreisläufer Tobias Fitzke sehr effektiv, dennoch ließ sich Denkendorf nicht abschütteln - allen voran Rückraumhüne Lukas Aichele, mit elf Toren bester Werfer der Gäste. Ihn bekamen die Steinheimer nie richtig in den Griff. Mit drei Treffern hintereinander erzielte er den 24:24-Ausgleich (38.). Steinheim gelang es noch einmal vorzulegen, doch mangelnde Chancenverwertung und eine für die Gastgeber ungewohnt hohe Quote an technischen Fehlern brachte den Gegner unverhofft in Ballbesitz und somit wieder zurück ins Spiel. Der TVS schaffte es während der gesamten Partie nicht, die Abwehr zu stabilisieren. Häufig agierte man zu statisch oder war einen Schritt zu spät, was die Unparteiischen mit fünf Zeitstrafen in Hälfte zwei ahndeten. Die Gäste aus Denkendorf machten es da deutlich cleverer, nutzten die sich nun bietenden Möglichkeiten konsequent und hatten nach 51 Minuten wieder die Nase vorn (30:23).

Stängle wird K.o. geschossen

Allerdings waren auch nicht alle Entscheidungen der Schiedsrichter nachvollziehbar, insgesamt 16 Zeitstrafen in einem absolut nicht hitzigen Spiel sind außergewöhnlich viel. TVS-Trainer Sebastian Kieser ärgerte sich nachher vor allem über eine Szene: Nachdem ein Denkendorfer frei durch war, traf er mit seinem Wurf Steinheims Torhüter Steffen Stängle voll am Kopf. Vor kurzem wurden solche Aktionen noch mit roten Karten geahndet, diesmal ließen die Unparteiischen weiterlaufen und auf einen Hinweis von der Bank der Gastgeber reagierten sie mit einer Verwarnung. Später kassierte der verletzte Mewitz, der mit auf der Bank saß, sogar eine Zwei-Minuten-Strafe. Für Stängle hatte der Treffer jedenfalls Folgen: Er musste am Tag nach dem Spiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.

Letztes Tor zählt nicht

Der TVS erkämpfte noch einmal den Ausgleich zum 34:34, ehe die Gäste zwei Minuten vor dem Ende erneut in Führung gingen. Am Ende kamen noch Pech in Form von zwei Pfostentreffern und eine weitere fragwürdige Schiedsrichterentscheidung hinzu: Ein Tor von Weinandt Sekunden vor dem Abpfiff wurde wegen angeblichem Stürmerfoul des Schützen zurückgenommen.

Kieser wollte die Niederlage aber nicht darauf schieben. "Insgesamt war es von uns zu wenig, und 35 Gegentore sind natürlich viel zu viel", sagt der Steinheimer Trainer, den nun weitere Sorgen plagen. Neben Mewitz (die genaue Diagnose steht immer noch aus) drohen nun auch Torhüter Stängle und Rau, der verletzt ausgewechselt werden musste, auszufallen.

Namen und Zahlen

TV Steinheim - TSV Denkendorf 34:35 (18:20)
TV Steinheim: Stängle, Nigro; Eisele (1), Herbrik, Fitzke (9), Kaumann (4), Braun (2), Weinandt (4), Schmid, Baur (6), Rau (7/3), Huber, Hungerbühler (1)
Siebenmeter: Steinheim 4/3 verwandelt - Denkendorf 3/3
Zeitstrafen: Steinheim 8 (Rau 2, Weinandt 2, Fitzke 2, Herbrik und eine gegen die Bank) - Denkendorf 8
Schiedsrichter: Nikolas Rupp und Tobias Glöggler (SC Lehr)
Zuschauer: 310