Steinheims Handballer bieten ein Torspektakel

Die Zuschauer in der Gerstetter Georg-Fink-Halle bekamen einiges geboten. Eine abwechslungsreiche Begegnung mit insgesamt 78 Toren, einigen Torwartparaden und viel Tempo zweier spielfreudigen Mannschaften. Aber der Reihe nach.

Im Hinspiel hatte die Mannschaft des Trainerduos Kieser/Kühr nur knapp mit 38:37 die Oberhand behalten, doch mit dem Selbstbewusstsein zweier Siege zum Start in die Rückrunde ging der Gastgeber konzentriert in die Partie. Aus einer zunächst gut organisierten Abwehr ging es mit Tempo nach vorne. Vor allem Spielmacher Dennis Kaumann spielte wie aufgedreht und wirbelte die gegnerische Abwehr eins ums andere Mal gehörig durcheinander. Sechs seiner acht Treffer erzielte er in der ersten Viertelstunde. Zudem sorgte Torwart Steffen Stängle dafür, dass die Gäste nicht ins Spiel kamen. Beim 11:6 nahm Köngens Coach seine erste Auszeit, da waren siebzehn Minuten gespielt.

Bruch im Spiel des TVS

Diese Unterbrechung hatte jedoch Folgen, plötzlich wackelte die bis dahin sichere TV-Abwehr. Vor allem Köngens Mika Fahrion (7 Treffer) traf von Halbrechts plötzlich nach Belieben und verkürzte auf 12:10. Steinheims Mittelmann Lars Braun und vor allem Max Rau mit einem Dreierpack hielten den Gegner erst einmal auf Distanz (16:12). Doch weitere Nachlässigkeiten im Steinheimer Abwehrverbund luden den TSV Köngen wieder zum Toreschießen ein. So schafften die Gäste vor dem Pausenpfiff den Ausgleichstreffer zum 18:18.

Der TVS startete gut in die zweite Hälfte. Daniel Hungerbühler und Max Rau legten vor, doch Köngen schaffte durch die schnelle Mitte immer wieder den Ausgleich. Steinheim bekam dieses spielerische Mittel der Gäste zunächst nicht in den Griff. Bei einer dieser schnellen Aktionen erwischte Tobias Fitzke seinen Gegenspieler unglücklich und wurde dafür von den Unparteiischen mit glatt Rot vom Feld geschickt.

Rote Karte für Fitzke

Nach dem Anschlusstreffer zum 25:24 legte Sebastian Kieser erneut die grüne Karte. Und die Trainer fanden wohl die richtigen Worte, ihr Team kam aggressiver und mit deutlich mehr Tempo aus der Auszeit zurück. Steinheim zwang die Gäste zu frühen Abschlüssen und technischen Fehlern, verwandelte die eigenen Torchancen dagegen sicher. Rau, Huber und zweimal Schmidt nach Tempogegenstoß drehten so den Spieß um.

Daniel Hungerbühler setzte mit toller Einzelleistung noch eins drauf und erhöhte auf 31:26. Eine Viertelstunde vor dem Ende nahm Köngen noch eine Auszeit, kurz nach Wiederanpfiff entschärfte Stängle jedoch einen Siebenmeter. Das war der Startschuss zu einem Zwischenspurt seiner Vorderleute. Vor allem die rechte Angriffsseite kam nun immer besser ins Spiel. Der in der zweiten Hälfte sehr agile Rau, der am Ende auf starke elf Treffer kam, Hungerbühler und Eisele erhöhten auf 37:29.

Comeback von Benz

Dann gab’s noch ein Comeback, in der 55. Minute durfte Aaron Benz nach seiner langwierigen Verletzung wieder etwas Spielpraxis sammeln, konnte sich dabei auch gleich in die Torschützenliste eintragen. Das Spiel war gelaufen, am Ende gab’s noch einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Toren. Den Schlusspunkt setzte Kaumann mit dem Treffer zum 43:35-Endstand.

Kieser war nach der Partie weitgehend zufrieden. „Die Torhüterleistung war gut und unser Angriffsspiel war flüssig – egal wer auf der Platte stand. Auch personell sieht es wieder etwas besser aus“, sagt der Steinheimer Trainer, hatte aber auch ein großes Aber: „Die vielen Gegentore Ende der ersten Halbzeit gehen gar nicht, da war das Rückzugsverhalten ganz schlecht.“ Auf jeden Fall holte der TVS die beiden angestrebten Punkte, muss nicht mehr nach unten blicken und kann mit einem guten Gefühl in die Faschingspause gehen.