29:31-Niederlage gegen Hegensberg/Liebersbronn

Steinheims Handballer gehen trotz gutem Kampf leer aus

Die von Verletzungen und Krankheiten gebeutelten Steinheimer Verbandsliga-Handballer haben im Heimspiel gegen die SG Hegensberg/Liebersbronn alles versucht – warum es trotzdem nicht gereicht hat:

Steinheims Handballer gehen trotz gutem Kampf leer aus

Ohne Tobias Mewitz, Max Rau und Aaron Benz sowie mit einigen Spielern, die unter der Woche wegen Grippe kaum trainieren konnten, war der TV Steinheim in dieser Partie sicher nicht in der Favoritenrolle, dennoch wäre am Ende zumindest ein Punkt drin gewesen. Dass es nicht so kam, lag letztlich an der schwachen Vorstellung in der ersten Halbzeit.

Bis zum 10:10 nach gut einer Viertelstunde verlief die Partie ausgeglichen. Eigentlich schaffte es der TVS sogar, der für ihre starke Abwehr (samt Torhütern) bekannten Spielgemeinschaft aus Esslingen sein Spiel aufzudrängen. Es ging wild hin und her, die Tore fielen in kurzen Abständen. Das Problem: In der Abwehr standen die Gastgeber viel zu offen, ließen für die „SG HeLi", die es fast überhaupt nicht aus dem Rückraum versuchte, zu große Lücken am Kreis.

Viel zu große Lücken in der Abwehr

Und als die Steinheimer dann vorne nicht mehr trafen, gerieten sie innerhalb von fünf Minuten mit fünf Toren in Rückstand. „Wir haben zu viele Treffer über den Kreis kassiert und uns im Angriff Fehler geleistet, zu wenig Druck gemacht. Trotzdem: Wenn wir alle freien Würfe reinmachen, gehen wir mit Gleichstand in die Pause", beklagte der nach Krankheit selbst gerade zum Spiel wieder fit gewordene Trainer Sebastian Kieser.

Und es kam noch schlimmer: Steinheim setzte im Angriff ziemlich konsequent einen siebten Feldspieler für den Torhüter ein. Dies ist natürlich immer mit Risiko verbunden, die Gäste versenkten einige Bälle im leeren Tor, und als der von der Bank zurückeilende Steinheimer Keeper Steffen Stängle in der 26. Minute einen SGler mit Klammergriff am Wurf hinderte, blieb den insgesamt gut leitenden Schiedsrichterinnen nichts anderes übrig, als ihn mit roter Karte (Matchstrafe ohne folgende Sperre) vom Feld zu schicken.

Gute Moral des TV Steinheim

So wuchs der Rückstand bis zur Pause gar auf 12:18 an und es war eine Klatsche zu befürchten. Doch der TVS zeigte gute Moral und kämpfte sich wieder in die Partie. Die Abwehr stand in den zweiten 30 Minuten nun deutlich kompakter, der für Stängle gekommene Enrico Nigro – eigentlich ja Torhüter der zweiten Mannschaft – hinterließ einen guten Eindruck. In den ersten fünf Minuten gelang den Gästen nur ein Tor, Steinheim kämpfte sich trotz weiter nicht optimaler Chancenverwertung Stück für Stück heran.

Neuzugang Nick Weinandt zeigte sich als sicherer Siebenmeterschütze, Dennis Kaumann verbuchte einige Ballgewinne, und so war der Jubel in der mit 300 Zuschauern besetzten Gerstetter Georg-Fink-Halle groß, als Tim Baur in der 51. Minute einen Tempogegenstoß zum 25:25-Ausgleich verwandelte. Aber natürlich hatte die Aufholjagd viel Kraft gekostet, Routinier Kaumann musste beispielsweise ganz durchspielen. Nach zwei unkonzentrierten Aktionen, aber auch einem nicht geahndeten Foul an Lars Eisele, stand es schnell wieder 25:29.

Die Chance auf den Ausgleich war da

Auch jetzt gaben die Steinheimer nicht auf, Tobias Fitzke, Weinandt und Baur brachten ihr Team wieder auf ein Tor heran – da waren noch dreieinhalb Minuten zu spielen. Doch der Ausgleich wollte einfach nicht mehr fallen, Weinandts Wurf zehn Sekunden vor dem Ende ging über den Kasten und mit der Schlusssirene fiel dann noch das 29:31.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit weggeworfen – im wahrsten Sinne des Wortes", meinte Kieser nach der Begegnung mit Blick auf die vergebenen Chancen. Mit Rau und Mewitz hätte es sicher anders ausgesehen, dennoch bleibt festzuhalten, dass die 18 Gegentore in der ersten Halbzeit – zumal gegen einen eher abwehr- als angriffsstarken Gegner – eindeutig zu viel sind. Daran müssen die Steinheimer weiter arbeiten, sonst wird es auch kommendes Wochenende beim bisher noch punktlosen Schlusslicht „WiWiDo" schwer.

Namen und Zahlen

TV Steinheim – SG Hegensberg/Liebersbronn 29:31 (12:18)
Steinheim:
Stängle, Nigro; Eisele (2 Tore), Herbrik, Fitzke (4), Kaumann (3), Braun (1), Weinandt (10/5), Schmid (1), Baur (4), Weireter, Huber (1), Hungerbühler (3)
Siebenmeter: Steinheim 5/5 verwandelt – HeLi 6/4
Zeitstrafen: Steinheim 3 (Fitzke 2, Braun) – HeLi 3
Rote Karte: Stängle (26.)
Schiedsrichterinnen: Stephanie Bahsitta (TG Nürtingen)/Rebecca Glaab (TSV Weilheim)
Zuschauer: 300