Trotz der ungewöhnlich vielen Ausfälle spielen Steinheims Handballer eine gute Runde, können am Samstag, 20 Uhr, in der Georg-Fink-Halle im Heimspiel gegen die TSV ALLOWA ihren vierten Tabellenplatz festigen. Doch angesichts der personellen Entwicklung mit Blick auf die nächste Saison tritt dies in den Hintergrund. Abteilungsleiter Stefan Müller bleibt trotz der Abgänge kämpferisch: „Ich bin sicher, dass wir wieder eine vernünftige Verbandsligatruppe aufs Parkett stellen werden.“
Trainer Kieser hört nach sieben Jahren auf
Steinheims erste Mannschaft steht vor einer extremen Bewährungsprobe. So haben bereits die Trainer Sebastian Kieser und Arne Kühr für die kommende Runde abgesagt. „Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, aber in Gesprächen mit Spielern habe ich einfach gemerkt, dass es unterschiedliche Vorstellungen gibt“, sagt Kieser, der den TVS seit sieben Jahren betreut und insgesamt auf 13 Jahre im Aktivenbereich bei Steinheim zurückblicken kann.
Es ist kein Abschied im Bösen und der 44-Jährige betont, dass er dem Verein immer treu bleiben wird. „Ich war jedoch der Meinung, dass es für beide Seiten das Beste ist. Manche Spieler haben noch nie unter jemand anderem trainiert und es ist vielleicht an der Zeit, einen neuen Impuls zu setzen“, so Kieser.
Zahlreiche Spieler verabschieden sich
Gewaltig wird auch der Aderlass im Spielerkader. Leistungsträger Dennis Kaumann kann aus beruflichen Gründen nicht mehr den großen Aufwand betreiben und wechselt nach Alfdorf. Aaron Benz und Nils Huber gehen zur TSG Schnaitheim, Torwart Steffen Stängle wird kürzertreten, Lars Braun geht zurück zur SG Herbrechtingen/Bolheim und TV-Eigengewächs Benedikt Schmid begleitet ihn dort hin. Schon länger steht fest, dass sich Lars Eisele, der nur während seines Studiums im Raum Heidenheim war, wieder verabschiedet. Beim zweiten Studenten, Nick Weinandt, ist das weitere Engagement noch offen.
Dazu wird Daniel Hungerbühler nach seinem Kreuz- und Innenbandriss vom vergangenen Wochenende sicher noch lang pausieren müssen. Dafür rechnet Müller fest mit der Rückkehr von Kapitän und Torjäger Tobias Mewitz. „Das ist jetzt natürlich ein größerer Umbruch, aber vielleicht auch eine Chance“, sagt der Ur-Steinheimer, der weiterhin mit Rainer Laible und Markus Gröner die Abteilung führt. Derzeit sei man intensiv in Verhandlungen mit neuen Trainern und Spielern, Details können aber noch keine genannt werden.
Brand der Wentalhalle war ein schwerer Schlag
Den Hauptgrund für die problematische Situation sieht Müller im Verlust der Wentalhalle. Seither müssen die Steinheimer in die Gerstetter Georg-Fink-Halle ausweichen, was sich natürlich auf die Zuschauerzahlen und auf die Stimmung auswirkte. In den Ferien sind die TVler zum Pausieren gezwungen, mancher Aktive oder Jugendspieler scheut auch die Fahrt bis nach Gerstetten und es gibt Einschränkungen in der Terminplanung. „Am Sonntag in Gerstetten gefällt keinem, außerdem ist es einfach deprimierend, jetzt seit zwei Jahren an diesem Loch vorbeizufahren“, sagt Müller, der nicht verstehen kann, warum die Schritte zum Wiederaufbau so langsam voran gehen.
Allerdings war auch die Jugendarbeit in den vergangenen Jahren nicht von Erfolg gekrönt, sicher auch eine Folge von Corona und dem Brand der Wentalhalle. Der Nachwuchs tritt in einer Spielgemeinschaft mit dem HSB an, es gibt aber keine männliche A- und B-Jugend. Die Spieler müssen also auch in nächster Zeit von auswärts kommen. Für Müller nicht so ungewöhnlich. „Als wir Oberliga gespielt haben, war ich der einzige Steinheimer“, erinnert er an die erfolgreichsten Zeiten des TVS. Nun muss der Verein mit Verletzungsmisere, personellem Umbruch, Corona-Folgen und Hallenmisere zurechtkommen.
TVS geht wieder dezimiert ins Heimspiel
Nach dem wichtigen Sieg in Denkendorf können die Steinheimer Handballer am Samstag (20 Uhr, Georg-Fink-Halle Gerstetten) ihren vierten Tabellenplatz mit einem Heimsieg über die TSV ALLOWA festigen. Dieses Kürzel steht für Alfdorf/Lorch/Waldhausen, eine Spielgemeinschaft, die mit 12:16 Punkten in Sachen Klassenerhalt noch nicht auf der sicheren Seite ist.
Im Hinspiel setzte sich der TVS (18:12 Zähler) allerdings nur knapp mit 39:37 durch. Und für Samstag haben die Trainer wieder große Sorgen, denn die Seuche nimmt kein Ende. Zuletzt verletzte sich Daniel Hungerbühler schwer, die Diagnose ergab nun einen Kreuz- und Innenbandriss. Zudem erwischte es im Training erneut Alexander Herbrik am Außenband. Tobias Mewitz (Schulterverletzung) und Nick Weinandt stehen weiterhin nicht zur Verfügung.
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