Vor dem Neustart

Nach Brand und personellen Verlusten: Steinheims Handballer wieder im Aufbau

Jahrelang war der TV Steinheim das handballerische Aushängeschild des Kreises, nach dem Brand der Wentalhalle und einem extremen personellen Aderlass musste der Verein aber die Notbremse ziehen und die erste Mannschaft aus der Verbandsliga abmelden. Mit Klaus Nissle als Trainer soll nun ein Neuaufbau in der Bezirksoberliga gelingen. Wie sieht es dabei aus?

Neben den Spielern Lars-Kevin Eisele, Nick Weinandt, Benedikt Schmid, Lars Braun, Aaron Benz, Nils Huber, Steffen Stängle, Dennis Kaumann und Tobias Fitzke haben sich auch die Trainer Arne Kühr und Sebastian Kieser verabschiedet – ein ungeheurer Aderlass. Als „Ur-Steinheimer“ und langjähriger Leistungsträger ist Klaus Nissle sicher eine Identifikationsfigur und ein geeigneter Mann in dieser schwierigen Situation für die TV-Handballer, bei denen die erste Mannschaft, die ja immerhin noch Vierter der Verbandsliga geworden war, kommende Saison den Platz der zweiten in der Bezirksliga übernimmt.

Nach seinem Karriereende und einem kurzen Einspringen als Coach der zweiten Mannschaft wollte der 36-Jährige eigentlich eine Auszeit einlegen, natürlich liegt ihm der Klub aber weiter am Herzen und so beteiligte er sich zunächst mit Abteilungsleiter Stefan Müller an der Trainersuche. „Nachdem sich die Absagen so langsam im zweistelligen Bereich bewegt hatten, dachte ich, dass es so auch nicht weitergehen kann“, erklärt Nissle, der das Amt dann aber voller Überzeugung antrat.

„Die Jungs ziehen voll mit“

„Es ist ja nicht so, dass es mir keinen Spaß macht. Mir haben auch die drei Monate bei der Zweiten Spaß gemacht“, sagt der TVler. Vor allem aber motiviert ihn eines: „Die Jungs ziehen gut mit, wir haben immer die volle Kapelle im Training und man sieht, wo wir hin wollen.“ Seit Mitte Juni läuft die Vorbereitung, jede Woche stehen zwei längere Einheiten in der Gerstetter Georg-Fink-Halle an.

Dass im Gegensatz zu vielen Konkurrenten nicht zunächst nur Kondition gebolzt wird, hat zweierlei Gründe. „Ich fand es schon immer besser, wenn auch der Ball dabei ist, zudem kann man auch in der Halle viel für die Kondition machen“, sagt Nissle. Zum anderen können die TVler mit Beginn der Sommerferien drei Wochen lang nicht mehr in die Georg-Fink-Halle, dann finden die Einheiten rund ums Sportzentrum statt. Die Steinheimer haben aber auch ein Angebot für Hallenzeiten von einem anderen Verein aus dem Kreis, der sich solidarisch zeigt.

Der Kader für die Bezirksliga steht

Bleibt noch die Frage, mit welchem Aufgebot der TVS in die Runde gehen kann? Ein Großteil der letztjährigen Verbandsligamannschaft hat den Verein verlassen, neben dem Stamm der „Zweiten“ sind aber einige Leistungsträger wie beispielsweise Max Rau oder Tim Baur, der noch etwas unter den Folgen seiner Armverletzung leidet, weiter an Bord.

Auch Kapitän Tobias Mewitz ist in Steinheim geblieben und hilft Nissle derzeit als Co-Trainer, Ex-Torhüter Steffen Maier arbeitet mit den Keepern des TVS. Wann Mewitz nach seiner schweren Schulterverletzung wieder spielen kann, ist allerdings noch ungewiss. Gleiches gilt für Daniel Hungerbühler, der nach seinem Kreuzbandriss sehr gute Fortschritte macht.

Neue Torhüter beim TVS

Wechsel gab es auf der Torhüterposition. Steffen Stängle hat aufgehört, Enrico Nigro und Florian Tasholli müssen aus beruflichen Gründen passen. Mit Felix Bader von der zweiten Mannschaft der SG Herbrechtingen/Bolheim und Jannik Brosi von der TSG Schnaitheim rücken zwei junge Keeper nach, auch David Schuster aus der Schnaitheimer Jugend könnte mit Zweitspielrecht zum Einsatz kommen. Bei den Feldspielern gab es noch einen Zugang: Yannik Pharion will nochmals angreifen.

Mit dieser Truppe wollen die Steinheimer in der Bezirksoberliga eine gute Rolle spielen, allerdings gibt es auch einige starke Konkurrenten. Mittelfristig wird ein Anknüpfen an die erfolgreichen Zeiten nur möglich sein, wenn der Verein endlich wieder eine eigene Halle hat.

Aus der Bezirksliga wurde die Bezirksoberliga

Den Handballern stehen wieder einmal Änderungen ins Haus. Zur kommenden Saison wurde aus der bisherigen Bezirksliga eine Bezirksoberliga. Unter den zwölf Mannschaften sind hier vier Kreisvertreter: TV Steinheim, TSG Schnaitheim, Heidenheimer SB und HSG Oberkochen/Königsbronn II.

Darunter folgt nun eine Bezirksliga, in der unter anderem der TV Brenz, die TSG Giengen und die SG Herbrechtingen/Bolheim II am Ball sind. Die unterste Liga im Bezirk Stauferland ist dann die in drei Staffeln aufgeteilte Bezirksklasse.

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