Handball-Verbandsliga

Trainer Sebastian Kieser: Das muss beim TV Steinheim besser werden

Die Verbandsliga-Handballer des TV Steinheim stehen nicht ohne Grund nur auf einem enttäuschenden fünften Tabellenplatz. Wieso das so ist, in welchen Bereichen die Steinheimer ganz oben und ganz unten sind und welcher wichtige Spieler neu zur Verletztenliste dazukommt und fürs Heimspiel am Samstag gegen Remshalden ausfällt:

Trainer Sebastian Kieser: Das muss beim TV Steinheim besser werden

Sie stehen ganz oben. Zumindest in dieser Kategorie. Keine Mannschaft erzielt so viele Tore pro Spiel wie die des TV Steinheim. Im Durchschnitt sind 32,55 pro Partie. Eine außergewöhnliche Quote, die darauf schließen lassen sollte, dass das Team des Trainerduos Sebastian Kieser/Arne Kühr um die Meisterschaft mitspielen sollte.

Davon sind die Steinheimer momentan allerdings sehr weit entfernt. Denn auf dem Konto stehen fünf Siege und vier Niederlagen in neun Spielen. In Summe bedeutet dies der fünfte Tabellenplatz. Nicht das, was man sich am Albuch erhofft hat. Und es drückt nicht das Potenzial aus, welches das Team hat. Wenn es denn in Vollbesetzung antritt. Doch warum spielt der TVS aktuell unter seinen Möglichkeiten?

Zum einen wäre da die personelle Situation. „Uns fehlen immer wieder wichtige Spieler. Das zieht sich durch die Saison“, stellt Sebastian Kieser nüchtern fest. Es ist kein Jammern, nur ein Grund. „Tobias Mewitz gehört immer zu den Toptorschützen der Liga. Es ist nicht einfach, ihn zu ersetzen“, sagt Kieser über den Mannschaftskapitän, der aufgrund einer Schulterverletzung seit Wochen ausfällt. Zuletzt fielen Aaron Benz, Nick Weinandt (beide verletzt) sowie Alexandra Herbrik und Nils Huber (krank) aus. Dafür sprang noch einmal Klaus Nissle ein, der eigentlich seine Karriere beendet hatte – sich aber weiterhin in den Dienst des Vereins stellt. „Wir müssen immer wieder in verschiedenen Besetzungen spielen. Dabei bleibt es aber nicht. Wir können aktuell auch nicht in unserer Stammformation trainieren. Zum Beispiel taktische Sachen“, erklärt Kieser.

Am Samstag Heimspiel gegen den SV Remshalden

Auch für das Heimspiel gegen den SV Remshalden am Samstag, 9. Dezember, entspannt sich die personelle Situation nicht (20 Uhr, Georg-Fink-Halle in Gerstetten). Während Huber in den Kader zurückkehren soll, fällt Herbrik weiter aus. Auch Weinandt könnte spielen, allerdings reicht es wohl nur für einen Kurzeinsatz. Dafür fällt mit Daniel Hungerbühler der Abwehrchef und Rechtsaußen aufgrund einer Verletzung aus. Wahrscheinlich auch für das letzte Spiel des Jahres am 16. Dezember gegen Unterensingen (18 Uhr, Georg-Fink-Halle in Gerstetten). Damit nicht genug. Auch für Enrico Nigro, den zweiten Torhüter, ist das Handballjahr vorzeitig beendet, sagt Kieser. Der Steinheimer Coach sagt: „Wir haben eine Mannschaft mit hoher Qualität. Ein, zwei Ausfälle können wir kompensieren. Aber eben nicht so viele.“

Arne Kühr (links) und Sebastian Kieser trainieren den TV Steinheim. Foto: Oliver Vogel

Die mangelnde personelle Konstanz wirke sich auch auf die Psyche aus. „Uns fehlt die Eingespieltheit. Dadurch auch eine gewisse Sicherheit in den Aktionen. Mit dem nötigen Selbstbewusstsein würden wir auch unsere Torchancen mit voller Überzeugung machen", ist Kieser überzeugt. Auch wenn der TV Steinheim die beste Torquote bereits aufweist. In Essingen wurden erneut zu viele klare Tormöglichkeit vergeben. „Es ist auch eine Kopfsache. Das merkt man in allen Bereichen“, sagt Kieser.

Dies zum Beispiel auch im Bereich Anzahl der Gegentore. Denn der TV Steinheim erzielt im Durchschnitt pro Spiel nicht nur die meisten Treffer. Er kassiert im Durchschnitt auch die meisten Gegentore (32,67). Auch dies ein Anzeichen fehlender Automatismen. „Es gibt dann Defizite in der Abstimmung im Defensivverhalten. Das blinde Verständnis fehlt dann in der Abwehr. Wir lassen zu einfache Tore zu, weil zu viele klare Würfe aufs Tor kommen“, erklärt Kieser. Bei der Niederlage In Essingen unterliefen den Steinheimern zudem technische Fehler im zweistelligen Bereich. „Das ist zu hoch“, weiß auch der Steinheimer Trainer.

Alles in allem gelte es im Heimspiel gegen Remshalden unter 30 Gegentoren zu bleiben. Aufgrund der eigenen Offensivpower sei dies eine wichtige Voraussetzung für einen Sieg. Darüber hinaus blickt Kieser bereits Richtung Winterpause, die aufgrund der Handball-Europameisterschaft (10. bis 28. Januar 2024 in Deutschland) etwas länger ausfallen wird. „Wir hoffen, dass einige Spieler zurückkehren werden. Dann können wir uns übers Training das nötige Selbstbewusstsein wieder erarbeiten. Aber es ist ein längerer Prozess“, sagt Kieser.

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