Damit haben die Steinheimer nun dreimal mit nur einem Tor Vorsprung gewonnen, beim 26:24 gegen Schnaitheim waren es zwei Treffer. „Auf der einen Seite ist es schön, dass man die engen Spiele gewinnt, wir hätten es aber auch das ein oder andere Mal entspannter gestalten können“, sagt Trainer Klaus Nissle, der auch nach dem Erfolg am Sonntagabend mahnte: „Spielerisch haben wir schon noch Luft nach oben.“
Als Tabellenführer traten die Steinheimer leicht favorisiert beim Vierten TV Altenstadt an, doch wieder zeigte sich, dass die Bezirksoberliga noch schwer einzuschätzen ist. In der Geislinger Michelberghalle entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel. In der 14. Minute hatten die Gastgeber mit 10:7 die Nase vorn, zur Pause führte Steinheim mit 17:15. „Wir haben und über eine gute Abwehr- und Torhüterleistung wieder reingekämpft, ohne Jannik Brosi wären wir nicht so im Spiel geblieben“, betont Nissle.
Zwei Steinheimer müssen verletzt raus
Auch nach dem Seitenwechsel ging es hin und her. Dann ereilte den TVS auch noch das Verletzungspech: Der erst seit kurzem wieder spielende Tobias Mewitz konnte nach einem Schlag auf die Schulter nicht mehr weitermachen, Alexander Herbrik musste mit Knieproblemen raus. Beim 24:24 gelang Altenstadt neun Minuten vor dem Ende der Ausgleich, kurz darauf sogar die Führung. Die Steinheimer um ihren mit elf Treffern wieder herausragenden Max Rau hielten dagegen, doch gut 30 Sekunden vor Schluss sah es beim Stand von 27:27 und Ballbesitz für die Gastgeber schlecht aus.
Dramatische Schlussphase
Altenstadt leistete sich aber einen Fehlwurf und Nissle nahm sofort die Auszeit, um 15 Sekunden vor dem Ende den letzten Spielzug anzusagen. Der wurde nicht umgesetzt und trotzdem jubelten die TVler. „Warum auch immer, aber auf einmal stand ich in der Mitte frei“, berichtet Marc Zeger, der gar nicht für den Wurf vorgesehen war, nach Zuspiel von Alexander Schrom vier Sekunden vor der Schlusssirene aber den alles entscheidenden Treffer erzielte.
Für den 26-Jährigen war es das vierte Tor in diesem Spiel, dennoch zeigt sich der Rückraumspieler selbstkritisch. „Ich hatte auch einige Fehlwürfe, das geht noch mehr“, sagt Zeger, der nach der Jugend in Steinheim und einigen Jahren in Schnaitheim nun in der dritten Saison wieder für den TVS spielt – erstmals fest in der ersten Mannschaft.
Ist der Aufstieg drin?
Und dort macht es ihm richtig Spaß, nicht nur wegen der aktuellen Erfolgsserie. Durch den Rückzug aus der Verbandsliga ergab sich für den Verein im gewissen Sinne auch eine Chance. „Wir sind eine richtige Steinheimer Truppe, da lässt sich wieder etwas aufbauen“, so Zeger. Auch für ihn müssten die Spiele nicht unbedingt immer so knapp ausgehen, immerhin spreche das für die Nervenstärke. „Da hat auch unser Trainer mit seiner Erfahrung großen Anteil daran“, erklärt Zeger, der mit seiner Mannschaft auf jeden Fall vorn dabei bleiben will.
Das ist auch das Ziel von Klaus Nissle: „Wir sehen uns schon unter den besten drei, vier Mannschaften der Liga, aber es ist alles eng, wir hätten von den bisherigen fünf Spielen auch zwei verlieren können“, sagt der Trainer. Ob es am Ende zum Aufstieg in die Landesliga reicht, bleibt abzuwarten, durch die Fusion der Handballverbände im Land wird es voraussichtlich auch Chancen über die Relegation geben.
Die Halle bleibt das Thema
Die Frage ist natürlich, wie es personell weitergeht, die Steinheimer hatten schon einige Ausfälle und bangen nun um Routinier Mewitz. Ein weiteres Handicap ist es, dass weiterhin eine echte Heimspielstätte fehlt. Auch wenn sich alle an die Gerstetter Georg-Fink-Halle gewöhnt haben, ist es nicht das gleiche wie in der Wentalhalle und immer wieder mal kann nicht trainiert werden, weil – so wie jetzt in den Herbstferien – die Fink-Halle geschlossen ist.
Dennoch liegt der TVS gut im Rennen und will bis zum 23. November seine weiße Weste wahren. Dann kommt die derzeit auch noch verlustpunktfreie HSG Bargau/Bettringen in die Gerstetter Georg-Fink-Halle. Möglicherweise haben bis dahin beide Teams 14:0 Punkte und es gibt das absolute Spitzenspiel.
Namen und Zahlen
TV Altenstadt – TV Steinheim 27:28 (15:17)
Steinheim: Brosi, Bader, Herbrik (4 Tore), Zeger (4), Mewitz (1), Schendzielorz, Jannik Pharion, Kolb, Laible (3), Baur (4), Rau (11/2), Pharion, Hungerbühler, Schrom
Siebenmeter: Steinheim 4/2 verwandelt – Altenstadt 0
Zeitstrafen: Steinheim 3 (Zeger 2, Schrom) – Altenstadt 2
Schiedsrichter: Fähnle (HSG Oberkochen/Königsbronn)/Hoffmann (HSB)
Zuschauer: 60