SHB spielt nur 30:30 gegen Biberach

Verärgerter SHB-Trainer Sebastian Schmid: „Kommen wieder in eine Phase, in der wir die Hosen voll haben“

Das war eine schonungslose Analyse! Nach dem enttäuschenden 30:30 der Landesliga-Handballer der SHB im Heimspiel gegen die TG Biberach ging Trainer Sebastian Schmid mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Was er konkret zu bemängeln hatte: 

Dabei begannen die Landesliga-Handballer der SHB in ihrem Heimspiel gegen die TG Biberach geradezu furios und zeigten die bislang besten ersten 13 Minuten dieser Saison. Eine tolle Abwehr um den gut haltenden Alex Kovalchuk, mit Youngster Philipp Lindenmaier und Rückkehrer Daniel Ruoff auf den Außenpositionen, die nach Belieben trafen, brachte eine fast schon vorentscheidende 12:2-Führung. Dies sollte eigentlich Sicherheit für den weiteren Spielverlauf geben. Sollte man meinen. Doch was dann folgte, machte nicht nur die Zuschauer, sondern auch das Trainerteam fassungslos. „Dann verlassen wir die Linie und dazu kommen noch konditionelle Probleme nach dem hohen Tempo“, so Trainer Sebastian Schmid nach dem Spiel.

Tatsächlich passierte dies nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Zwar musste der zuletzt formstarke Spielmacher Lars Braun, der von Beginn an in enge Deckung genommen wurde, nach 15 Minuten verletzt raus und wurde nicht mehr eingesetzt. Doch das darf laut Schmid nicht als Entschuldigung gelten.

Biberach war am Boden, doch die SHB half „dem angeschlagenen Boxer“ durch zaghaftes Spiel wieder auf die Beine. So könnte man den weiteren Verlauf treffend beschreiben. Der Zehn-Tore-Vorsprung schmolz bis zur Pause beim 15:12 auf magere drei Tore.

Trainer Sebastian Schmid will die SHB wachrütteln

Die Halbzeitansprache von Schmid war lauter und schonungslos, um die Mannschaft wachzurütteln. Tatsächlich hielten die Gastgeber den Vorsprung bis zur 47. Minute aufrecht und waren beim 24:21 weiterhin auf der Siegerstraße. Doch die Gäste bäumten sich auf und spielten ihre Vorteile im Rückraum aus. Vor allem der ehemalige rumänische Nationalspieler und Champions-League-Teilnehmer Costel Manea stellte die SHB-Abwehr vor erhebliche Probleme.

Beim 26:28, knapp fünf Minuten vor dem Ende, lag Biberach vorn. Das Spiel ging hin und her. Vor allem links außen Benedikt Schmid war es zu verdanken, dass die Heimmannschaft dran blieb. Beim 29:30 hatte die SHB dann Glück, dass die Schiedsrichter auf Strafwurf und nicht auf Stürmerfoul entschieden. Adrian Akermann blieb cool und bescherte seiner Mannschaft mit einem Lupfer von der Strafwurflinie zum 30:30-Endstand wenigstens einen Punkt.

Daraus resultiert das kollektive Versagen.

SHB-Trainer Sebastian Schmid

Für Trainer Schmid war es dennoch ein verlorener Punkt nach einer unglaublich dominanten Anfangsphase. „Wir schaffen den perfekten Start und lassen uns auch durch die Manndeckung an Lars Braun nicht aus der Ruhe bringen und dann kommen wir wieder in eine Phase, wo wir zu viel nachdenken und die Hosen voll haben“, sagte der verärgerte SHB-Trainer. „Der Kopf schaltet dann ab, einfache Abläufe fehlen und klappen nicht mehr, daraus resultiert das kollektive Versagen“, so Schmid weiter in seiner schonungslosen Analyse. Zum Abschluss sagte Schmid über den mentalen Zustand seiner Mannschaft: „Eigentlich ist jetzt kein Handballtrainer gefragt, sondern eher ein Psychologe.“

Namen und Zahlen zum Spiel

SHB: Gehringer und Kovalchuk im Tor; Buntz, Ruoff (8), T. Kraft (5), L.Ruoff (4), Braun (1), Baur, R. Kraft, Mailänder (1), Lindenmaier (5), Akermann (1/1), Schmid (2), Hauser (3/2)

Zeitstrafen: SHB 2 (Ruoff, Akermann); TG Biberach 8

Strafwürfe: SHB 6 (3 verwandelt); TG Biberach 2 (beide verwandelt)

Zuschauer: 170

Schiedsrichter: Tobias Fischer und Thilo Hotz von der TSG Schnaitheim


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