Frauenhandball

Vor dem Spitzenspiel in der Verbandsliga: So tickt SHB-Torhüterin Marielle Serwe-Hug

Am Wochenende kommt es zum Spitzenspiel in der Verbandsliga der Handballerinnen: Der VfL Pfullingen empfängt die SG Herbrechtingen/Bolheim. SHB-Torhüterin Marielle Serwe-Hug gibt vorher einen Einblick in die Vorbereitung und ihre private Motivation:

Neben Ehemann, kleinem Kind und einem anspruchsvollen Beruf gibt es vor allem eine Sache, die das Leben von Marielle Serwe-Hug bestimmt: Handball. Schon von klein auf widmet die Torhüterin der SG Herbrechtingen/Bolheim ihre Freizeit dem Ballsport. Nun blickt auch sie gespannt auf das anstehende Spitzenspiel in der Handball-Verbandsliga der Damen gegen den VfL Pfullingen:

Handballerin durch und durch

Das Handballspielen wurde ihr bereits in die Wiege gelegt: „Meine Mutter war damals Handballspielerin, später war sie Trainerin. Auch meine beiden Schwestern spielten von klein auf Handball“, so die 28-Jährige. „Erst war ich ein kleiner Rebell“, sagt Serwe-Hug und lacht. In der Jugend habe sie alle möglichen Sportarten ausprobiert, doch der Weg führte sie irgendwann wieder zum Handball: „In der D-Jugend in Schnaitheim bin ich an den Ball gekommen und habe ihn seitdem nie wieder aus der Hand gelegt.“

Für Serwe-Hug ist der Sport nicht nur eine Nebenaktivität, er ist für sie der nötige Ausgleich zum stressigen Alltag. Die Frohnatur hat mit ihrem Mann Benjamin Hug eine zweijährige Tochter. Zudem arbeitet sie auch noch Teilzeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notaufnahme des Heidenheimer Klinikums. Ein wichtiger Teil, um das alles unter einen Hut zu bekommen: ihre Familie. „Ich bin extrem dankbar, dass sich ihre Großeltern und Tanten so toll um meine Kleine kümmern. Ohne sie und meinen Mann wäre dieses Hobby auch nicht in dieser Form möglich.“

SHB-Torhüterin Marielle Serwe-Hug (MItte) mit ihren ehemaligen Mannschaftskolleginnen Nadja Barth (l.) und Romina Häckler. Markus Brandhuber

Ihr Mann Benjamin Hug spielt bei den Herren des HSB. Natürlich lernten sich die beiden auch über den Handball kennen. „Als ich damals noch in Königsbronn gespielt habe, spielte er bei den Männern“, so die 28-Jährige. Um ordentliches Torwarttraining zu bekommen, musste sie bei den Männern mittrainieren, wo sie schnell Anklang im Team fand. „Wir hatten anfangs kaum etwas miteinander zu tun. Bis wir uns auf der Party einer Freundin in der Halle einmal länger unterhalten haben. Da hat es Klick gemacht“, sagt Serwe-Hug strahlend und fügt hinzu: „Diese Freundin war später natürlich meine Trauzeugin.“

Ein „prickelndes“ Spitzenspiel in Pfullingen

Seit der Saison 2017/18 spielt Serwe-Hug als Torhüterin bei der SG Herbrechtingen/Bolheim. In der aktuellen Saison steht das Team unter Leitung von Trainer Philipp Gyaja nach neun Spielen auf dem ersten Platz. Direkt im Nacken sitzen ihnen in der Tabelle die Handballerin des VfL Pfullingen, die HSG Bargau/Betrringen und die Spvgg Mössingen. In Pfullingen kommt es am heutigen Samstag um 17.30 Uhr dann zu einem weiteren Höhepunkt der Saison. Natürlich lässt das auch die routinierte Torhüterin nicht kalt: „In der Verbandsliga ist man vor jedem Spiel ein wenig aufgeregt. Auch vor diesem, das ist klar.“

Eine Vorentscheidung im Meisterrennen wird das Spiel jedoch nicht sein. Laut Marielle Serwe-Hug kann in der laufenden Saison jeder jeden schlagen: „Man sieht es ja: Wir schlagen Hofen/Hüttlingen. Die schlagen hingegen Pfullingen. Da kann alles passieren und bis zum letzten Spieltag ist noch alles drin.“ Im Falle der SHB stimmt das tatsächlich. Am letzten Spieltag müssen die Handballerinnen bei dem Mitkonkurrenten HSG Bargau/Bettringen ran.

Bis zum letzten Spieltag ist noch alles drin.

Marielle Serwe-Hug, Torhüterin SG Herbrechtingen/Bolheim

Die HSG erwartet Spannung bis zum Schluss. Deswegen bleibt auch Torhüterin Serwe-Hug gefasst: „Wir stellen uns auf jeden Gegner gut ein. So auch jetzt auf Pfullingen. Wir möchten an jedem Spieltag unsere beste Leistung auf die Platte bringen.“ Immer wieder betont sie den besonderen Teamgeist in der Mannschaft. „Man merkt uns auf jeden Fall an, dass wir auch abseits der Halle gute Freundinnen sind. Das macht das Zusammenspiel in der Halle umso leichter.“

Die HSG erwartet beim Tabellenzweiten in Pfullingen ein intensives Spiel. Das Hinspiel in der Bibrishalle ging mit 24:29 an die Pfullingerinnen. Vor allem in der Defensive ist der VfL anfällig, doch auch die HSG hat für das Spitzenspiel zwei personelle Ausfälle zu beklagen. Serwe-Hug bleibt optimistisch: „Wir gehen etwas geschwächt in das Spiel und gerade deswegen wollen wir ein Zeichen setzen.“

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