Handball-Bezirksoberliga

Wahnsinn in der Ballspielhalle: Die TSG Schnaitheim springt dank spektakulären Schlussminuten auf Rang zwei

Die Handballer der TSG Schnaitheim schnuppern am Aufstieg in die Landesliga. Dank eines hart erkämpften 28:27-Erfolgs gegen die HSG Bargau/Bettringen rückte die TSG auf einen direkten Aufstiegsplatz. In der entscheidenden Phase zeigte ein Schnaitheimer seine Klasse:

Normale Spiele gibt es diese Saison bei den Bezirksoberliga-Handballern der TSG Schnaitheim in dieser Saison nur sehr selten. Auch das Heimspiel am Samstagabend verdiente sich das Prädikat Handballkrimi. Mit einem knappen 28:27-Sieg gegen den direkten Konkurrenten HSG Bargau/Bettringen sicherte sich die Mannschaft zwei entscheidende Punkte im Kampf um den Aufstieg. Dank dieses Erfolgs rückt die TSG auf den zweiten Tabellenplatz vor und ist nur noch drei Spiele von ihrem großen Ziel entfernt.

Die Ballspielhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, entsprechend stimmungsvoll war die Atmosphäre. Mit der HSG Bargau/Bettringen war der letztjährige Landesliga-Absteiger zu Gast – eine Mannschaft, gegen die Schnaitheim noch eine Rechnung offen hatte, nachdem das Hinspiel im November mit 29:32 verloren gegangen war.

Nach starkem TSG-Start: Beide Teams agieren im Topspiel auf Augenhöhe

Trainer Daniel Köpf musste auf Lukas Früholz verzichten, der aufgrund einer Sperre nach seiner Blauen Karte aus dem Spiel gegen Geislingen fehlte. Insgesamt wurde der Rückraumspieler für sein Nachtreten für drei Partien gesperrt.

Die TSG startete konzentriert und legte mit einem 5:1-Lauf nach fünf Minuten furios los. Auch nach einer Viertelstunde hielt das Team den Gegner mit 9:4 auf Abstand. Doch dann fand die HSG besser ins Spiel, nutzte ihre Chancen aus dem Rückraum und glich beim 11:11 nach 24 Minuten aus. Die Schnaitheimer agierten in dieser Phase zu überhastet. „Wir sind eine junge Mannschaft und in manchen Situationen noch zu unerfahren“, erklärte Co-Trainer Daniel Köpf nach der Partie. Zur Halbzeit stand es 15:15.

Torhüter Steffen Stängle sichert TSG-Sieg mit starken Paraden in der Schlussphase

Die zweite Hälfte entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, der von vielen Unterbrechungen und intensiven Zweikämpfen geprägt war. Der junge Schiedsrichter Tobias Hößler vom TSV Dettingen bewies in dieser hitzigen Atmosphäre Souveränität und behielt die Kontrolle. Lange Zeit blieb ungewiss, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Erst in den Schlussminuten schienen die Gäste das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Beim 24:26, knapp sechs Minuten vor dem Ende, drohten die Schnaitheimer die Partie aus der Hand zu geben.

Wenn es gilt, bin ich da.

TSG-Torhüter Steffen Stängle

Doch plötzlich kam der Kampfgeist der Hausherren zurück. Angeführt von einem lautstarken Torhüter Steffen Stängle legte die TSG einen beeindruckenden 3:0-Lauf hin. Stängle brillierte mit entscheidenden Paraden und erklärte selbstbewusst: „Wenn es gilt, bin ich da.“ Eine Minute vor Schluss sorgte Johannes Mühlberger mit seinem zehnten Treffer für die Entscheidung. Der Jubel war grenzenlos, die Erleichterung riesig.

TSG geht mit viel Optimismus in die entscheidenden Wochen

Linkshänder Aaron Benz brachte den Spielverlauf nach der Partie auf den Punkt: „Wir spielen immer irgendwie zehn Minuten schlecht. Wenn es am Ende reicht, ist es gut. Wir sind eine junge Mannschaft und teilweise noch sehr unerfahren, das muss künftig besser werden.“

Auch Trainer Köpf sah Verbesserungspotenzial, lobte aber seine Spieler: „Die Erfahrung ist es, die meiner extrem jungen Mannschaft noch fehlt. Wir haben gegen abgezockte Bettringer heute trotzdem über weite Strecken sehr gut agiert.“ Zum Thema Aufstieg sagte der 47-Jährige optimistisch: „Die Hoffnung ist weiter bei 100 Prozent, wir haben es in der eigenen Hand, und das ist einfach geil!“

Das Restprogramm hat es allerdings in sich: Mit den Duellen gegen die SG Hofen/Hüttlingen II, Kuchen/Gingen/Süßen Handball und den Heidenheimer SB stehen drei anspruchsvolle Partien bevor.

Namen und Zahlen zum Sieg der TSG

TSG: Stängle und Schmeißer im Tor; A.Benz (3), Aeugle (2), Mühlberger (10), Braumann (4), P.Krafft (3), Hermann, Wagner, Kohler (4), Fischer (1), L.Krafft (1), E.Benz

Zeitstrafen: TSG Schnaitheim: 5 (E. Benz 3, Montag, Fischer), HSG Bargau/Bettringen: 4;

Strafwürfe: TSG Schnaitheim: 3 (alle verworfen), HSG Bargau/Bettringen: 5 (3 verwandelt)

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Tobias Hößler vom TSV Dettingen