Handball-Verbandsliga

Warum die Siegesserie der SHB-Frauen gerissen ist

Das war nicht das „gelbe vom Ei“, was die Verbandsligadamen der SG Herbrechtingen/Bolheim vergangenen Samstag gegen den Aufsteiger aus Bargau/Bettringen in der heimischen Bibrishalle aufs Parkett legten. Nach einer schwachen Vorstellung musste das Team des Trainergespanns Philipp Gyaja/Mathias Kicherer den Gästen beim 24:27 den Sieg überlassen. Zudem zog Bargau/Bettringen in der Tabelle an der SHB vorbei. 

Es waren eigentlich gute Vorzeichen, um die Serie von zuvor vier gewonnen Spielen weiter auszubauen. Die SHB-Frauen hatten gehörigen Rückenwind, einen zugegebenermaßen guten Aufsteiger vor der Brust und ein Heimspiel. Allerdings musste die Mannschaft neben den Langzeitverletzten Laura Lier und Mona Gerstmayr auch auf die zuletzt so formstarke Marie Brachert aus privaten Gründen verzichten.

SHB ging ersatzgeschwächt ins Spiel

Bargau/Bettringen war furios in die Liga gestartet und ließ teils mit tollen Ergebnissen aufhorchen. Ein Selbstläufer war deshalb von vorneherein ausgeschlossen. Die körperlich robust auftretenden Gäste verteidigten leidenschaftlich und ließen die SHB nicht zur Entfaltung kommen. Jedes Tor war hart umkämpft und so kam in der ersten Halbzeit auch kein richtiger Spielfluss zustande.

Fast die gesamte Halbzeit liefen die Blau-Weißen einem Rückstand hinterher und bekamen die Gästespielerin Anja Schwenk, die am Ende mit zwölf Treffern die beste Schützin auf dem Feld war, nicht in den Griff. Das 11:11 war dem Spielverlauf nach leistungsgerecht und ließ auf eine spannende zweite Halbzeit hoffen. 

Plötzlich Schwächen in der Deckung

Die zahlreichen SHB-Anhänger sahen dann im weiteren Verlauf ungewohnte Schwächen ihrer Mannschaft - vor allem in der Deckung. Auch Trainer Philipp Gyaja analysierte, dass die Defensive an diesem Tag sicher nicht das Prunkstück war. „Wir haben heute in der Abwehr nie den Zugriff bekommen“, sagte Gyaja nach dem Spiel und tatsächlich konnten der Aufsteiger im Angriff schalten und walten wie er wollte.

Bis zum 21:21 knapp zehn Minuten vor dem Ende war noch alles offen, aber dann ließ die Konzentration im Angriff nach und Bargau/Bettringen gelang fast alles. Beim 22:25 nahm Gyaja knapp vier Minuten vor dem Ende noch eine Auszeit, aber routiniert brachten die Gäste den Vorsprung über die Zeit. 

Der Trainer war bedient

Der Trainer war nach dem Spiel natürlich bedient: „Heute hat kaum eine meiner Spielerinnen Normalform gezeigt. Die Fehlerquote war viel zu hoch und die geistige Frische war heute nicht vorhanden“, so Gyaja, der die Niederlage als absolut verdient ansah. „Wir hatten gegen die Angriffswucht von Bargau/Bettringen heute nicht entgegenzusetzen, da wir zu lahm in den Beinen waren. Deshalb geht die Niederlage heute völlig in Ordnung.“

Gyaja hofft im letzten Spiel nochmal auf das bekannte Feuer seiner Mannschaft. „Wir legen den kompletten Fokus jetzt auf das letzte Spiel gegen Hofen/Hüttlingen und ich bin überzeugt, dass wir dann ein anderes Gesicht zeigen und mit einem positiven Abschluss in die Weihnachtspause gehen.“

Namen und Zahlen

SG Herbrechtingen/Bolheim – SG Bargau/Bettringen 24:27 (11:11)

SHB: Serwe-Hug und Epple im Tor; Barth (6/5), Fleischer, Sahin (2), Schweda (4), Renner (2), Braun, Rühle, Krempien (4), Feth, Lindenmaier, Siller (5)

Zeitstrafen: SHB 4 (Schweda 2, Krempien 2)  - Bargau/Bettringen 4

Strafwürfe: SHB 5/alle verwandelt) - Bargau/Bettringen 5/4

Zuschauer: 250

Schiedsrichter: Ruoff und Pfitzer von der TSG Schnaitheim

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