Schon das Hinspiel bei der SG Weinstadt ging mit acht Toren Unterschied verloren, angesichts der langen Verletztenliste auf Steinheimer Seite waren es keine guten Vorzeichen für die Mannschaft um das Trainerduo Sebastian Kieser und Arne Kühr. Und es lief von Beginn an wie befürchtet. Die körperlich überlegenen Weinstädter stellten eine aggressive Abwehr. Steinheim tat sich mit seinen Angriffsbemühungen schwer, auch weil sehr viel über das Zentrum lief. Zudem fehlte es an Tempo und Durchschlagskraft.
21 Gegentore in der ersten Halbzeit
Anders die SG Weinstadt. Mit geradlinigem Angriffsspiel und über die schnelle Mitte waren sie deutlich torgefährlicher. Mit einem Vier-Tore-Lauf bauten die Gäste ihren Vorsprung nach 15 Minuten bereits auf 9:3 aus. Steinheims Trainerteam ging schon früh in der Partie ein hohes Risiko ein, als sie mit der Herausnahme des Torhüters versuchten, im Angriff eine Überzahl zu kreieren. Doch viele Ballverluste brachten den Gegner immer wieder in Ballbesitz und die Weinstädter mussten den Ball meist nur noch in das verwaiste Steinheimer Tor werfen – das ging zu einfach. Der Halbzeitpfiff von 8:21 war dann schon ziemlich deprimierend.
Doch schon im ersten Angriff nach Wiederanpfiff spürten die Zuschauer, dass der TVS in der zweiten Hälfte ein anderes Gesicht zeigen wollte. Eine andere Körpersprache und deutlich mehr Tempo war zu erkennen. Die Angriffe waren deutlich breiter angelegt, wodurch sich Lücken ergaben, und so konnten die Gastgeber bis zur 40. Minute sogar etwas verkürzen (13:24). Steinheim agierte zwischenzeitlich mit einer offensiveren 5:1-Abwehrformation und erzwang einige Ballverluste der Weinstädter.
Lars Eisele verletzt sich
Der TVS wollte sich auf keinen Fall aus der Halle schießen lassen und verkürzte in der 51. Minute auf 18:28. Dieses Dagegenhalten hatte aber sehr viele Körner gekostet. Beim ersatzgeschwächten Gastgeber schwanden zusehends die Kräfte. Das blieb dem Gegner nicht verborgen. Weinstadt zog noch einmal das Tempo an, erhöhte wieder auf 13 Tore (18:31) Vorsprung. Als sich fünf Minuten vor dem Ende Lars Kevin Eisele beim Wurf am Knie verletzte und vom Feld musste, war die Steinheimer Gegenwehr gebrochen. Die letzten beiden Treffer gingen auf das Konto der Gäste zum 20:35-Endstand.
Ein nach dem Spiel ernüchtert, aber reflektiert wirkender Trainer Sebastian Kieser fasste das Spiel so zusammen: „Eine unterirdische erste Halbzeit. Wir haben uns mit diesen vielen Ballverlusten und den zu einfachen Gegentoren heute selbst ein Bein gestellt. Das hätte so nicht sein müssen. Die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte noch einmal alle Energiereserven mobilisiert, doch die Luft ist raus und die Verletztenliste wieder größer geworden.“
Es spielten: Stängle, Nigro; Eisele (2), Nissle (1), Fitzke (2), Kaumann (5/1), Braun (1), Schmid, Rau (6/4), Weireter (3), Huber.
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