Handball

Welche interessante Aufgabe der Schnaitheimer Fabian Paul beim Traditionsverein Füchse Berlin übernommen hat

Eine große Ehre! Von Schnaitheim zog es Fabian Paul 2023 nach Berlin. Hier stellt sich der 33-Jährige jetzt einer neuen sportlichen Herausforderung. Was er dazu sagt und was das große Ziel ist:  

Fabian Paul ist auf den Fuchs gekommen. Nein, der Schnaitheimer hält keinen Fuchs, von denen es in seiner neuen Heimat Berlin durchaus viele gibt, als Haustier. Der 33-Jährige trägt nun aber einen Fuchs auf der Brust. Das Vereinsemblem des Handball-Traditionsvereins Füchse Berlin.

Seit Sommer 2023 ist Paul zusammen mit seinem Kumpel Patrick Chaudhari Neu-Berliner. Zuletzt war Fabian Paul in die humoristische Welt des Stand-ups eingetaucht und unterhielt bei diversen Auftritten auf der Bühne das Publikum. „Es war eine Art Ersatzprogramm für Handball“, sagt er. „Ich mag den Druck, ob auf dem Handballfeld oder auf der Bühne.“

Stand-up-Comedy musste aber wieder dem Handballsport weichen. Über die Teammanagerin von Frisch Auf Göppingen kam der Kontakt zu den Füchsen Berlin zustande, erzählt Paul. Er sollte Mitglied des erweiterten Trainerstabs der ersten Frauenmannschaft, die in der 2. Liga spielt, werden. Paul war bereits bei der TSG Schnaitheim, seinem Heimatverein, Trainer des Frauenteams und hatte auch erfolgreich die A-Juniorinnen der TSG betreut.

Mittendrin: Fabian Paul als Schnaitheimer Coach im Oktober 2022. Foto: Markus Brandhuber

Aus verschiedenen Gründen kam das erste Engagement bei „den Füchsen“ nicht zustande. Paul nutzte die handball- und comedyfreie Zeit, um sein Studium als sportpsychologischer Berater zu beenden, ehe er eine zweite Anfrage erneut sein Interesse weckte: Die zweite Frauenmannschaft der Füchse Berlin, die in der Landesliga spielt, war auf der Suche nach einem zweiten Trainer neben Maik Strecker. Schnell war klar, dass Paul diese Herausforderung angehen möchte. „Ich bin davon total begeistert“, freut er sich. Das Fernziel: Um die Lücke zur ersten Mannschaft zu schließen, soll die zweite Mannschaft in näherer Zukunft bis in die vierte Liga aufsteigen.

Beim ersten Spiel wollte ich mich noch zurückhalten und auf der Trainerbank sitzen bleiben. Das habe ich aber gerade einmal drei Minuten geschafft.

Fabian Paul

Bereits zwei Spiele durfte Fabian Paul die Füchse II zusammen mit Strecker betreuen. „Beim ersten Spiel wollte ich mich noch zurückhalten und auf der Trainerbank sitzen bleiben. Das habe ich aber gerade einmal drei Minuten geschafft“, sagt Paul – und lacht. Das Problem: Es darf immer nur ein Trainer an der Bank stehen. Da Strecker eher den ruhigeren Part einnimmt, bekam Paul den Vortritt, was er wiederum seinem Trainerkollegen hoch anrechnet. „Ich bin ja erst seit kurzem dabei, so etwas ist nicht selbstverständlich.“

Neue Aufgabe: Fabian Paul trainiert mit Maik Stecker die zweite Frauenmannschaft der Füchse Berlin. Foto: Filiz Nissen

Nun also doch: ab zu den Füchsen. Bereits bei seinem Umzug nach Berlin gab es flapsige Sprüche wie „Wie, nach Berlin? Geht’s zu den Füchsen?“, erzählt Paul. „Man darf ja schon ein wenig träumen. Aber dass es jetzt so gekommen ist, konnte ich mir nicht richtig vorstellen. Füchse Berlin, das ist ein großer Name im Handball. Die Männer spielen vor 9.000 Zuschauern. Dazu Legenden wie Bob Hanning (Geschäftsführer) und Stefan Kretzschmar (Vorstand Sport).“ Zwei große Namen im deutschen Handball. Kretzschmar absolvierte für die Nationalmannschaft 218 Spiele (821 Tore), Hanning war zwischen 2013 und 2021 Vizepräsident des Deutschen Handballbundes.

Crazy.

Freudiger Kommentar einer Freundin von Fabian Paul zu seiner neuen Aufgabe

Bruder Daniel ließ sich übrigens die Gelegenheit nicht nehmen und war bei Fabian Pauls zweitem Spielals Zuschauer vor Ort. „Das hat mich schon kurz aus dem Konzept gebracht“, räumt Fabian Paul ein. Überhaupt sickert immer mehr durch, dass Fabian Paul jetzt doch bei den Füchsen Berlin angekommen ist. Ein Kommentar einer Freundin aus der Heimat: „Crazy.“

Nach einem Spiel: Fabian Paul hält Rücksprache mit einigen Spielerinnen der Füchse Berlin. Foto: Filiz Nissen

Am Freitag, 18. Oktober, geht’s für das Team von Fabian Paul, der für ein Unternehmen aus der Energiebranche arbeitet, im Pokal zum Lichtenrader SV. Danach gibt’s eine kleine Pause. Womöglich wird der 33-Jährige diese nutzen, um Handballbegriffe zu pauken. Die Anweisungen und Ausdrücke im Berliner Raum sind teilweise anders als im Landkreis Heidenheim. „Das ist noch ein wunder Punkt“, gesteht Fabian Paul. Doch auch diese sprachliche Herausforderung wird er in der Hauptstadt meistern.

Unterschiedliche Begriffe im Handball

Links die Begriffe, die im Raum Heidenheim verwendet werden.

Harz – Kleber/Kleister

Harzen – Kleistern

Spielzüge – Auslösehandlungen

Freiwurf – Neunmeter

Sperre – Block

Wurftäuschung – Finte

Halb rechts/links – Rückraum rechts/links

Mitte – Rückraum Mitte

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