Handball-Landesliga

Wie die HSG Oberkochen/Königsbronn gegen den SC Vöhringen imponierte

Was für ein Auftakt! Die HSG Oberkochen/Königsbronn zeigte im ersten Landesligaspiel seit zehn Jahren eine starke Leistung und besiegte den favorisierten SC Vöhringen mit 38:30. Wie es dazu kam und wer besonders heraussagte:

Man merkte allen Beteiligten vor dem Spiel an, dass sie auf diesen Tag seit einer gefühlten Ewigkeit hingefiebert haben. Dementsprechend war auch die Stimmung in der gut gefüllten Herwartsteinhalle, und Landesliga-Aufsteiger HSG Oberkochen/Königsbronn nahm diese Euphorie gegen den SC Vöhringen mit aufs Feld. Die Blau-Gelben zeigten von Beginn an eine couragierte Leistung. Neuzugang Dragicevic und Mittelmann Hafner brachten mit ihren Treffern die Gastgeber erstmals mit zwei Toren in Führung (5:3). Doch der SC Vöhringen agierte clever und kam immer wieder über den wurfgewaltigen Linkshänder Istoc zum Torerfolg. Beide Mannschaften schenkten sich wenig, und so war die rasante, temporeiche Partie nach gut zehn Minuten immer noch ausgeglichen. Dann legte die Abwehr um Mittelblocker Eckardt und Engel aber eine Schippe drauf und agierte noch bissiger.

HSG Oberkochen/Königsbronn vergibt Torchancen fahrlässig

Die Blau-Gelben konnten einen Ball nach dem anderen erobern, vor allem dank Gnatzig im Tor und Pharion, der sich die Bälle in seiner unnachahmlichen Weise schnappte. So startete die HSG einen Fünf-Tore-Zwischenspurt und setzte sich erstmals ab (12:7/19. Minute). Der stark aufspielende Lumpp erhöhte mit einem Durchbruch kurz sogar auf 17:10 (27.). Die HSG machte bis hierhin fast alles richtig, musste sich lediglich vorwerfen lassen, dass der Vorsprung noch höher hätte ausfallen können. Das Spiel wäre wohl schon entschieden gewesen, wenn sie nicht ein halbes Dutzend beste Chancen fahrlässig liegen gelassen hätten. Das sollte sich sofort rächen, denn der SC nutzte eine kurze Schwächephase mit einigen Ballverlusten, um bis zur Halbzeit wieder in Schlagdistanz zu kommen (17:13).

Die HSG kam dann auch noch schlecht aus der Kabine und fand nicht mehr zu ihrem Spiel aus den ersten 25 Minuten. Die Schwächephase setzte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs fort, und Vöhringen kam, angeführt von Spielmacher Brugger, wieder Tor um Tor ran. Zu allem Überfluss sah Engel nach einem Foul auch noch die Rote Karte. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung der sehr gut leitenden Schiedsrichter, die in der ersten Halbzeit Edel vom SC für ein vergleichbares Foul ebenfalls vorzeitig duschen schickten. Den fälligen Strafwurf verwandelte Brugger cool und stellte damit innerhalb weniger Minuten wieder den Anschluss für sein Team her (19:18/36.).

Starke Antwort der HSG Oberkochen/Königsbronn

Das Momentum drohte nun zu kippen, und die Sorge war berechtigt, dass die HSG nun den Kürzeren gegen die erfahrene Landesliga-Truppe ziehen würde. Aber die Blau-Gelben zeigten, dass sie schon weiter sind, als viele von ihnen erwarteten, und gaben die passende Antwort. In Unterzahl erhöhten Dragicevic und Grohsler die Führung schnell wieder auf drei Tore (21:28/37.). Torhüter David Stanke zeigte in dieser Phase einige wichtige Paraden, die Grohsler und Hofmann sofort wieder in Tore ummünzen konnten (23:18/ 39.). Beim SC machte sich jetzt der etwas dünne Kader bemerkbar, und sie fanden keine Mittel mehr gegen den neu formierten Mittelblock um Lumpp und Dragicevic, die ihre Sache hervorragend machten. Auch im Angriff lief Lumpp jetzt zur Hochform auf und traf dreimal in Folge über die zweite Welle ein (28:22/46.).

In fast schon erstaunlicher Art und Weise brachten die Gastgeber, angeführt von Hafner, die Partie zu Ende. Am Ende steht ein deutlicher Auftakterfolg in der Landesliga und die Erkenntnis, dass Eckardt & Co. in der neuen Liga mithalten können. Bemerkenswert ist, dass die junge Truppe beim Zwischenstand von 19:18 nicht die Nerven verloren hat und das Ruder nochmals herumreißen konnte.

Namen und Zahlen zum HSG-Spiel

HSG Oberkochen/Königsbronn: Fabian Gnatzig, David Stanke; Elia Hafner (7/1), Nico Hofmann (6/2), Kai Lumpp (5), Niklas Engel (4), Kevin Pharion (4), Colin Schneider (4), Ivo Dragicevic (3), Lukas Eckardt (2), Timo Grohsler (2), Patrick Richardon (1), Jakob Hug, Julian Oltersdorf

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Banzhaf (SG Ober-/Unterhausen) und König (TV 1895 Flein)

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