Handball-Landesliga

Wie sich die SHB-Handballer zum Sieg zittern

Das war nichts für schwache Nerven: Die Landesliga-Handballer der SG Herbrechtingen/Bolheim führten gegen Lauterstein II schon klar, retteten am Ende aber gerade so einen 34:33-Sieg über die Ziellinie. Durch den Erfolg springt die Mannschaft des Trainergespanns Sebastian Schmid/Michael Kling auf den zweiten Tabellenplatz.

Nach dem Unentschieden gegen Treffelhausen sollten gegen die Lautersteiner Oberligareserve unbedingt wieder zwei Punkte her. Das gelang der SHB auch, doch bis dahin war es ein harter Weg. Und so sah man nach dem Spiel einen sehr nachdenklichen Sebastian Schmid auf der Bank sitzen. „Wir führen mit fünf Toren, sind in Überzahl und geben das Spiel fast noch aus der Hand“, ärgerte sich der Herbrechtinger Coach über die unnötige Schwächephase seiner Mannschaft kurz vor Schluss.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Gewohnt temporeich startete das Spiel und die körperlich überlegenen Lautersteiner, die mit einigen ehemaligen Spielern aus der ersten Mannschaft antraten, hielten zunächst gut dagegen. Die SG traf immer wieder aus dem Rückraum und über ihren bulligen Kreisläufer, der kaum zu halten war.

Die Stärke der SHB ist weiterhin das hohe Tempo und dieses schien sich zum Ende der 1. Halbzeit auszuzahlen. Man lag mit 18:15 in Führung und hätte mit einem guten Polster in die Pause gehen können. Allerdings schlichen sich wieder Fehler ins Spiel und Lauterstein konnte bis zum Seitenwechsel auf 18:17 verkürzen.

SHB drückt aufs Tempo

Zunächst blieb Lauterstein in Schlagdistanz und konnte das hohe Tempo noch mitgehen, dann allerdings zeigten sich konditionelle Schwächen der Gäste und die Hausherren schlugen Kapital daraus. Fünf verschiedene Torschützen der SHB sorgten für einen 30:25 Vorsprung, dazu kam die bereits angesprochene Überzahl. Der Gegner war praktisch am Boden und es ging eigentlich nur noch darum, wie hoch der Sieg ausfallen würde.

Und genau jetzt kam das, was Trainer Schmid etwas auf die Palme brachte. Der Gegner wurde durch einfache Fehler wieder aufgebaut. Auf einmal stand es 34:33 und es waren noch knapp zwei Minuten auf der Uhr. Vorne wurde verworfen und der letzte Angriff gehörte den Gästen. Es kam aber kein Ball mehr durch die Abwehr aufs SHB-Tor und so wurde der Sieg glücklich über die Zeit gebracht. Durch den Erfolg und die Niederlage der HSG Oberkochen/Königsbronn in Laupheim springt die SHB wieder auf den zweiten Tabellenplatz hinter den TV Gerhausen.

Kein Grund zur Euphorie

Für Schmid war der Sieg dennoch kein Grund zur Euphorie. „Das Ergebnis passt heute, aber die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Natürlich war der Sieg wichtig für die Moral und ich bin auch froh darüber, aber wir geben ein Spiel, das wir dominieren, noch fast aus der Hand und das darf uns nicht passieren“, sagt der Trainer. „Was wir im Moment spielen, ist zwar engagiert, aber nicht bei 100 Prozent, sondern nur bei 70 bis 80 Prozent und das ist manchmal zu wenig“, so Schmids Analyse. Zum letzten Spiel in diesem Jahr geht es für ihn und seine Mannschaft kommendes Wochenende in den Vöhringer Sportpark.

Es spielten: Gehringer und Kovalchuk im Tor; Bunzt (3), Hauser (3), T. Kraft (5), Ruoff, Braun (4), Baur (4), R. Kraft (1), Mailänder (2), Mezencev (3), Weller (3), Akermann (5/1), Schmid (1)

Zeitstrafen: SHB 8 (T.Kraft 2, Buntz, Hauser, Braun, Baur, R.Kraft, Mezencev) - Lauterstein 5

Strafwürfe: SHB 2/1 verwandelt - Lauterstein 4/3

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Buntak und Schelling vom TSB Horkheim

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