Zu wenige Chancen genutzt? Die SG Herbrechtingen/Bolheim verliert gegen Vöhringen

Nach dem guten Saisonstart der Landesligahandballer der SHB mit 9:1 Punkten musste die Mannschaft am Samstag, 2. Dezember, die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Es war die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, die zur Heimniederlage gegen schlagbare Vöhringer führte. „Das zieht sich im Moment durch das Spiel meiner Mannschaft", so SHB-Trainer Sebastian Adam über die vergebenen Chancen.

Auf die Frage, warum das so ist, antwortet Adam nach dem Spiel: „Eine Torquote lässt sich halt nicht trainieren." Tatsächlich wollte das Spielgerät schon in der Anfangsphase des Spiels nicht ins Vöhringer Tor. Es dauerte fast elf Minuten, bis in der Herbrechtinger Bibrishalle zum ersten Mal gejubelt werden durfte. Da hatte Vöhringen aber bereits sieben Tore vorgelegt. Vor allem der bärenstarke Rückraum der Gäste mit Istoc und Brugger war anfangs nicht zu verteidigen.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten stand die Deckung trotz des berufsbedingten Fehlens von Abwehrchef Martin Mäck dann recht gut. Dafür stellte sich im weiteren Spielverlauf vor allem der Angriff als Problem heraus: Dort lag an diesem Abend einiges im Argen. Nach dem Fehlstart rappelten sich die Blau-Weißen aber zunächst wieder auf. Angeführt von Luca Hauser, Daniel Mezencev und dem wieder gut aufspielenden Tim Kraft schafften es die SHBler bis zur Halbzeit auszugleichen (11:11).

Auch in der zweiten Halbzeit entwickelte sich zunächst eine zähe Partie. In der ersten Viertelstunde waren gerade einmal sieben Tore gefallen und Vöhringen legte zum 16:13 vor. Auf Seiten der Hausherren ging der muntere Chancenwucher weiter. Beim 19:21 durch Andreas Kohler war man zwar noch gut im Rennen, die eingespielten Vöhringer warteten aber geduldig auf ihre Chancen und nutzten später auch die technischen Fehler der Gastgeber konsequent.

Entschieden wurde das Spiel in den letzten sechs Minuten, als das Spielgerät wieder mal nicht ins Tor der Vöhringer wollte. Am Ende standen etliche freie Fehlwürfe und vier vergebene Strafwürfe auf Seiten der glücklosen Heimmannschaft. Die Niederlage fiel mit 22:27 vielleicht um zwei bis drei Tore zu hoch aus, dennoch muss die SHB dringend an der Angriffsleistung arbeiten.

Trainer Sebastian Adam war nach dem Spiel relativ ratlos: „Ich weiß nicht, ob es an der fehlenden Einstellung oder am Kopf liegt. Wir wussten vorher, wie wir spielen wollen und belohnen uns wieder einmal nicht." Seiner Meinung nach investiert die SHB sehr viel Kraft in die Deckungsarbeit. „Da werden vielleicht auch die Beine bei manchen zu schwer und man denkt zu viel vor dem Tor nach", sagt Adam, der das als einen der möglichen Gründe für die hohe Fehlerquote vor dem gegnerischen Tor sieht.

Die SHB ist nun für eine Woche spielfrei, bevor es am Samstag, 16. Dezember, nach Laupheim geht. Gegen den Absteiger muss dringend ein Erfolgserlebnis her, wenn die Herbrechtinger nicht in die unteren Regionen der Tabelle abrutschen wollen.