Bierpong bei 36 Grad: Jochen Gerstlauer wagt den Selbstversuch für die HZ
Wehe, wenn die Studis losgelassen werden. Seit 2016 – 2019 bis 2022 durch die Pandemie unterbrochen – messen sich immatrikulierte Studierende aus Baden-Württemberg in verschiedenen Sportarten wie Volleyball, Fußball, Leichtathletik, Staffellläufen und Völkerball. Und ja, auch Bierpong als Präzisionssport gehört dazu. Knapp 400 duale Hochschüler und Hochschülerinnen aus sämtlichen Teilen Baden-Württembergs kamen in den Heidenheimer Sportpark. Mittendrin Jochen Gerstlauer, der als freier HZ-Mitarbeiter als Bierpong-Neuling lieber mitmischen wollte, als nur zuzuschauen.
Bier trifft Pong? Auf einem länglichen Tisch werden zehn Becher (0,5 Liter) halbvoll mit Bier aufgestellt, ähnlich wie beim Pool-Billard die Kugeln. Zwei Teams, bestehend aus je zwei Personen, versuchen abwechselnd Tischtennisbälle bei den Gegnern in die Becher zu werfen. Bei einem Treffer muss die „getroffene“ Mannschaft einen Becher leer trinken. Wer am Schluss die meisten Becher noch stehen hat, kommt eine Runde weiter. Je nüchterner, desto besser. Oder schlechter. Wie man es denn drehen und wenden mag.
Erschwerend kam hinzu, dass bei hohen Temperaturen (36 Grad) der Alkohol entsprechend schneller den Teilnehmern zu Kopf stieg. Irgendwann leidet dann auch die Treffsicherheit. Doch gibt es Abhilfe? Kann man Vorkehrungen treffen? Jochen Gerstlauer fand entsprechende „Dopingtipps“: Fettreiches und herzhaftes Essen seien eine gute Grundlage, erklärte der spätere Sieger Riccardo von der Dualen Hochschule aus Heilbronn. „Zudem ist es natürlich von Vorteil, ein geübter Trinker zu sein.“ Na, klar!
In Heidenheim gab’s aber eine Ausnahme: Die Becher waren mit Wasser gefüllt. Das war dem Wetter geschuldet, wie Tom Sommerfeld, einer der Verantwortlichen der Studylympics, erklärte. Und zwar aus hygienischen Gründen. „Da jeder aus einzelnen Bechern trinkt, haben wir Flaschenbier für jeden Teilnehmer bereitgestellt. Wir sind deshalb auch froh, dass sich die Leute bei diesem Wetter entsprechend zurückhalten. Zumindest ist heute noch niemand umgekippt.“
Nach hartem, zweitägigem Kampf konnte sich am Ende im Finale das Team aus Heilbronn gegen die Mannschaft aus Villingen-Schwenningen knapp durchsetzen. Das Siegerteam war überglücklich, trotz der zusätzlich schwierigen Windverhältnissen siegreich vom Tisch zu gehen. Die leicht geröteten Augen bei den Gewinnern ließen zumindest erahnen, wie anstrengend und kräftezehrend dieser harte Sport sein kann. Und Jochen Gerstlauer? Der Bierpong-Quereinsteiger erntete zumindest viel Lob von allen Seiten. Nun ja, als ehemaliger Handballer war er ja auch entsprechend „gedopt“…