Boom an der Scheibe: Wo gründen sich noch Mannschaften?
Seit Anfang des Jahres tut sich so einiges in Sachen Steeldarts im Landkreis Heidenheim. Bereits im März gründeten sich bei der TSG Nattheim sowie dem TV Steinheim neue Abteilungen, die jetzt bereits voller Vorfreude auf den Spielbetrieb in der Kreisliga ab September blicken. Und das Interesse im Landkreis ebbt nicht ab, ganz im Gegenteil: mit Dischingen, Giengen und Heidenheim tut sich auch anderswo so einiges. Boardanlagen werden gebaut, Trikotsponsoren organisiert, und vor allem werden mehrmals wöchentlich jede Menge Pfeile geworfen. Ein kleiner Überblick, wer im Landkreis was wie macht.
So sieht es beim Heidenheimer SB aus
Dass der aktuelle Darts-Hype im Landkreis auch in der Kreisstadt Konsequenzen hat, war wohl nur eine Frage der Zeit. Auch beim HSB gibt es bereits konkrete Pläne für eine Abteilungsgründung, die Details sind aber noch nicht geklärt, sagt Geschäftsführer Stefan Mau.
Neue Mannschaft in Dischingen
Weiter ist man da schon beim Schützenverein Dischingen. Hier hat sich mit den „Schützen Spicker Dischingen“ ebenfalls eine Mannschaft gegründet. Die rund zehnköpfige Truppe um Antreiber Oliver Weber will im September bei den bayerischen Nachbarn im Nordschwäbischen Dartverband (NSDV) in die Kreisliga starten. Weber selbst spielte bisher bereits für Bopfingen im NSDV-Ligabetrieb. „Und unsere Gruppe hat schon länger privat gespielt, unter anderem in der mittlerweile geschlossenen Bar ‚Moggele‘“, erklärt Oliver Weber. Zum Ligaspielen habe man einen Verein und einen Raum gebraucht. Beides fand sich beim Dischinger Schützenverein. Ganz in Eigenregie wurde ein alter Partyraum entrümpelt und neu dekoriert. „Es ist wirklich top, wir sind schon voll drin im Vereinsleben“, sagt Weber. Die Darter hätten bereits auf einem Fest den Ausschank übernommen, und helfen etwa bei der Altpapiersammlung mit. Und auch die Gemeinde zeigt Unterstützung und Interesse: bei der Eröffnungsfeier des Dartraums habe Bürgermeister Dirk Schabel einen Kasten Bier an die Mannschaft verloren.
DC Eglingen fiebert dem Ligastart entgegen
In direkter Nachbarschaft der Dischinger war der DC Eglingen noch vor einem halben Jahr der einzige aktive Steeldarts-Verein im Landkreis. Nach der ersten Saison mit zwei Mannschaften, ebenfalls im NSDV, bereitet man sich auch hier auf den Saisonstart im September und damit die zweite Runde für die Eglinger vor. Kapitän Fabian Felber ist zufrieden mit der ersten Saison, die für die erste Mannschaft in der Tabellenmitte endete: „Wir müssen uns nicht verstecken.“ Die Vorbereitungen auf September laufen bereits, einem Freundschaftsspiel gegen die neugegründete Mannschaft aus Dischingen sollen bald weitere folgen. Dass sich anderswo im Landkreis noch so einiges tut, freut Felber. „Bei uns im Verband gab es bereits in den vergangenen Jahren einen Boom. Dass es jetzt im Landkreis damit weitergeht, ist natürlich toll“, so Felber. Für Anfang November planen die Eglinger ein großes Turnier.
Zehn Jahre E-Darts beim SC Giengen
Beim SC Giengen feiert die E-Darts-Abteilung 2024 ihr zehnjähriges Bestehen, jetzt möchte man auch im Steeldarts aktiv werden. „Viele von uns spielen schon länger nebenbei Steeldarts und hatten Interesse, eine Mannschaft zu gründen. Also machen wir das jetzt“, sagt Mark Wurelly, der selbst seit vielen Jahren E-Darts spielt. Der Vereinsvorstand habe bereits grünes Licht gegeben, nun sei der nächste Schritt, eine Boardanlage zu bauen. Dann ist auch in Giengen das feste Ziel, in den Ligabetrieb zu starten. In welchem Verband ist allerdings offen.
Drei Teams bei der TSG Nattheim
Die TSG Nattheim hat mittlerweile ganze drei Mannschaften für die Kreisliga im Dartverband Oberschwaben (DVOS) gemeldet. Außerdem war man, ebenso wie der TV Steinheim, in der DVOS-Sommerliga aktiv. Nach acht Spielen und sechs Siegen standen die „Nattheimer Breama“ auf Tabellenplatz zwei, sodass nun in einer Finalrunde der Gruppenbesten das Achtelfinale folgt. Am Freitag geht es dafür nach Baienfurt bei Ravensburg.
Über das anhaltende Interesse an Darts kann sich Abteilungsleiter Philipp Schütz nur freuen, auch wenn das Vereinsheim auf der Halde an den beiden wöchentlichen Trainingstagen regelmäßig an seine Kapazitäten stößt. „Am Ende hatten wir mehr als 25 Leute, die regelmäßig Liga spielen wollen“, erzählt Schütz. Großen Spaß habe die Sommerliga gemacht, die eine tolle Vorbereitung für die Kreisliga sei. Nicht zuletzt, weil fast alle Teammitglieder absolute Wettkampf-Neulinge sind. „Da unsere Ergebnisse dann auch direkt ganz gut waren, hat es natürlich gleich doppelt Spaß gemacht“, so der Abteilungsleiter. Neben dem Kennenlernen der Wettkampfsituation, hätten die „Breama“ auch viel übers „Darts-Knigge“ gelernt: Das korrekte Verhalten an der Scheibe und Höflichkeiten wie das Einschlagen vor und nach dem Match sitzen jetzt jedenfalls.
Derby-Siege gegen den TV Steinheim
In die Kreisliga starten die Nattheimer, denen in der Sommerliga unter anderem auch zwei Derby-Siege gegen Steinheim gelungen sind, jedenfalls mit gewissen Ambitionen. „Mit der ersten Mannschaft wollen wir um den Aufstieg spielen, ganz klar“, sagt Co-Abteilungsleiter Manuel Beyrle. Es sei toll, wie sich die Mannschaft in so kurzer Zeit entwickelt hat. „In der Sommerliga haben wir schon gemerkt, dass wir auf Kreisliga-Niveau absolut konkurrenzfähig sind“, so Beyrle. Ob es für die TSG auch im Sommerliga-Achtelfinale am Freitag erfolgreich weitergehen wird, ist aber zumindest fraglich. Denn die Gegner vom DC Schotte sind in der vergangenen Saison Oberligameister geworden. „Nüchtern betrachtet ist da eigentlich nichts zu holen. Aber wir werden die Erfahrung mitnehmen und daran reifen“, sagt Beyrle.
TV Steinheim ist zufrieden
Die Finalrunde der Sommerliga knapp verpasst hat der TV Steinheim. Doch auch hier nimmt man wertvolle Wettkampferfahrung mit in die DVOS-Kreisliga, in die hier zwei Mannschaften starten. Trotz der Niederlagen gegen die Nachbarn aus Nattheim ist Abteilungsleiter Mattias Dümcke sehr zufrieden. „Wir hätten das anfangs einfach nicht gedacht, dass wir hier direkt so eine starke Mannschaft aufstellen können.“ Auch in der Kreisliga werde man sich nicht verstecken müssen. Je nach Zusammensetzung der Liga kann es laut Dümcke durchaus passieren, dass Nattheim und Steinheim den Aufstieg unter sich ausmachen müssen.
Gelegenheit für eine Revanche wird es ohnehin genügend geben. Durch die Konstellation mit drei Nattheimer und zwei Steinheimer Mannschaften, die alle in derselben Liga starten, kommen jede Menge Kreis- sowie vereinsinterne Derbys auf die beiden Vereine zu.