FV-Team schaffte den Sprung in die Verbandsliga

Den schwierigen Bedingungen zum Trotz: Wie Sontheims Turnerinnen den Aufstieg schafften

Mit fast sieben Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz schafften die Turnerinnen des FV Sontheim in der Relegation den Sprung in die Verbandsliga. Und dies trotz manchmal etwas herausfordernder Trainingsbedingungen. Jetzt gilt es, die Klasse zu halten.

Im Juli sicherten sich die Turnerinnen des FV Sontheim um die Trainerinnen Dorothee Kammerer, Bettina Zwiener und Lisa Gansloser im Relegationswettkampf den Aufstieg in die Verbandsliga. „Wir hatten ein bisschen Angst vor der Relegation, weil wir zwei Verletzte im Team hatten – eine weitere Turnerin war auf Abifahrt“, verrät die Trainerin. Trotzdem turnten die jungen Frauen einen souveränen Wettkampf und folgten der Wettkampfgemeinschaft Heidenheim/Nattheim in die zweithöchste Liga des schwäbischen Turnerbundes. Damit genießt die Mannschaft seither auch das höchste Startrecht im Gesamtverein FV Sontheim.

Ziel ist ein Platz im Mittelfeld

Ziel ist es, in der Verbandsliga im Mittelfeld mitzumischen. Dafür trainieren die Mädchen derzeit drei bis viermal pro Woche. Allerdings unter erschwerten Bedingungen. Während andere Mannschaften, die in der Verbandsliga turnen, eine eigene Halle haben, in der die Geräte fest aufgebaut sind, ist bei den Sontheimer Mädels noch Handarbeit gefragt. Das heißt: Matten schleppen, Barren, Boden, Sprung, Reck und Balken aufbauen. Für die Mädchen ist das kein Problem. „Bei uns weiß jeder, wo er hinlangen muss. Deshalb ist der komplette Aufbau in 15 Minuten erledigt“, erzählt Dorothee Kammerer, die vor 14 Jahren damit begonnen hatte, ihre eigenen Kinder zu trainieren.

Jeder Handgriff sitzt

Auch dass die Verbandsligamannschaft ihre Trainingseinheiten teilweise mit allen anderen Turnerinnen des FV teilen muss, ist in Sontheim Normalität. „Für uns ist das eher ein Segen“, sagt Dorothee Kammerer und fügt hinzu: „Wir haben ein großes Team, das zusammenarbeitet. Bei uns geht alles Hand in Hand.“ Schwieriger ist es, wenn nach dem Training andere Sportler, wie Handballer oder Fußballer, in der Halle sind. Dann steht für die Mädchen neben dem Abbau der Geräte zusätzlich Putzen auf dem Programm. „Das Magnesia muss vom Boden weg“, erklärt Kammerer und fügt lachend hinzu: „Entweder rutschen die anderen auf unserem Magnesia aus oder wir bleiben an ihrem Harz kleben.“

Das geht Hand in Hand: Beim FV Sontheim helfen alle Altersgruppen und Mannschaften bei Auf- und Abbau der Geräte mit. Foto: Rudi Penk

Ganzer Stolz der Turnerinnen ist ein neuer Barren. „Für uns ist es eine enorme Erleichterung, zwei Barren zu stellen“, sagt die Trainerin. Andere Geräte haben schon einige Jahre auf dem Buckel. Einen Schwingboden gibt es nicht. Vielmehr müssen sich die Mädchen ihre gefederte Bodenbahn vor jedem Training selbst aufbauen. Weil aber der Zusammenhalt mit den anderen Turnmannschaften groß ist, können die Sontheimer Turnerinnen jederzeit auch in Heidenheim trainieren.

Dafür geht im Wettkampf leichter

Dass die Mädchen mit älteren Geräten vorliebnehmen müssen, ist für die Turnabteilung kein Hemmschuh, die Leistungen stimmen dennoch. „Wir trainieren unter erschwerten Bedingungen, finden beim Wettkampf dafür viel bessere Voraussetzungen vor“, so die Trainerin. Auch wenn einige der Leistungsträgerinnen mittlerweile in Studium und Beruf sind, ändert das nichts am Willen zum Erfolg. „Die Mädchen sind sehr ehrgeizig und versuchen so gut es geht, jede Trainingseinheit mitzunehmen“, sagt Dorothee Kammerer.

Das Miteinander steht im Vordergrund

Im Mittelpunkt der Turnabteilung steht das Miteinander. „Das Wir ist bei uns größer als das Ich“, sagt die Trainerin stolz. Fast alle der aktiven Turnerinnen verfügen über eine Kampfrichterausbildung, drei von ihnen sind neben dem Wettkampfsport auch als Übungsleiterinnen aktiv. Dabei ist es sowohl für die Turnerinnen als auch für die Trainerinnen selbstverständlich, dass sie bei allen vereinsinternen Veranstaltungen mit anpacken. „Unsere Turnabteilung ist einfach weitaus mehr als nur Turnen. Unser Motto lautet: Wir können turnen und noch mehr“, so Dorothee Kammerer.

Erfolgsgeschichte seit 2017

Erste Erfahrungen im Ligaturnen sammelten die Turnerinnen des FV Sontheim im Jahr 2017. Bereits im zweiten Jahr konnten zwei Mannschaften gestellt werden. 2019 gelang dann beiden Teams der Aufstieg in die Kreisliga A beziehungsweise die Bezirksliga. Nach Platz drei in der Landesliga im Jahr 2024 schaffte die erste Mannschaft schließlich den Sprung in die Verbandsliga.

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