Ein Mammutprogramm liegt hinter den Verantwortlichen des Reitvereins Dettingen. Nachdem am 22. und 23. Juni der Reiternachwuchs zum Zuge gekommen war, waren vergangenes Wochenende die Erwachsenen bei diversen Dressur- und Springreitprüfungen an der Reihe. Auf dem toll hergerichteten Sandplatz fanden zahlreiche Prüfungen statt.
Der Platz war in fünf Minuten wieder trocken
Das Wetter spielte dabei vor allem am Freitag etwas verrückt. Nach heftigen Regenschauern stand der Reitplatz gut fünf Zentimeter unter Wasser. Für den ehemaligen Vereinsvorstand und jetzigen
Mitorganisator Timo Hinterberger stellte dies allerdings kein Problem dar. „Dank des sogenannten Ebbe-Flut-Platzes hatten wir aufgrund des eingebauten Pumpensystems den Platz innerhalb von 5 Minuten wieder trocken gelegt“, sagte Hinterberger sichtlich stolz. Tatsächlich funktioniert der Platz wie ein Schwimmbecken, welches bei einem Volllaufen schnell wieder trocken gepumpt werden kann.
Mit der Anzahl der Meldungen war man beim RV Dettingen ebenfalls voll zufrieden. „Mit etlichen Nachmeldungen wurden unsere Erwartungen wieder mehr als übertroffen“, so die Vorsitzende Carina Hummel, die auch unterstrich, wie aufwendig die Planungen für die Turnierwochenenden sind. „Wir sind insgesamt fünf Verantwortliche für die Turnierplanung. Es geht nur im Kollektiv und auch ehrenamtliche Helfer sind immer schwerer zu finden“, sagte Hummel am Rande des Turnieres. „Wir fangen eigentlich schon nach den Turnieren wieder mit den Planungen für nächstes Jahr an“, so Hummel. Für das Turnier am vergangenen Wochenende hatten 201 Reiter gemeldet und insgesamt wurden 422 Starts gezählt.
201 Reiterinnen und Reiter absolvierten 422 Starts
Auch die gute Seele der Dettinger Reiter, Beate Schlumpberger-Hummel, die wieder für das leibliche Wohl der Turniergäste und Reiter verantwortlich war, zeigte sich mit dem Turnierwochenende sehr zufrieden. Die 60-jährige, welche seit 1979 Mitglied im Verein ist und insgesamt knapp 30 Jahre an der Vereinsspitze stand, zählte auf: „Der Konsum ist sehr vom Wetter abhängig, aber insgesamt haben wir an beiden Wochenenden knapp 270 Kilo Pommes, über 150 Hamburger und 300 Paar Würstchen verkauft.“ Die Angebotspalette wurde zudem für die Vegetarier angepasst. Die Reitturniere sind so etwas wie Lebensversicherungen für die Vereine. Mit Meldegeldern, Sponsoren und dem Verkauf von Speisen und Getränken wird der Hauptteil der Einnahmen aufs Jahr gesehen erwirtschaftet.
Von größeren Blessuren blieben Reiter und Pferde verschont und auch sportlich lief es sehr gut. In der Königsdisziplin am Sonntag, dem S*-Springen, welches wettertechnisch auf der Kippe stand, aber letztlich trocken über die Bühne ging, dominierte die 21-jährige Profispringerin Lea-Sophia Gut auf ihrer 13-jährigen Stute Valentina. Die zweifache deutsche Meisterin und Teilnehmerin an den letztjährigen Europameisterschaften war sichtlich zufrieden.
Lea-Sophia Gut war nicht zu schlagen
„Es ist sehr gut gelaufen, da der Boden und die Bedingungen auch wirklich toll waren“, lobte die erfolgreiche Springerin aus Biberach die Dettinger Reitanlage. Sie wird – wie der überwiegende Teil der 201 gestarteten Reiter – sicherlich auch nächstes Jahr wieder in Dettingen zu Gast sein. Lea-Sophia Gut blieb als einzige in im ersten Umlauf und der Siegerrunde fehlerfrei und siegte vor Daniel Ganter auf Caytano (RV Diederstetten), der in der Siegerrunde einen Abwurf hatte, aber auch deutlich langsamer war.
Ebenfalls klar war die Entscheidung in der Dressurprüfung Klasse S* Kandare: Lisa Steisslinger (RFV Böblingen) gewann auf Caddylack mit 889 Punkten vor ihrem Vater Friedrich Steisslinger (852). Carina Hummel vom gastgebenden RV Dettingen wurde hier Neunte.