Hockey

Diesen neuen Weg geht die Hockeyabteilung des HSB

Jetzt wird's ernst! Die Hockeyabteilung hat ein neues Konzept entwickelt. Was das mit Vereinslegende Marcus Schlossarek zu tun hat, welcher neue finanzielle Weg eingeschlagen wird und was alles geplant ist:

Hockey in Heidenheim: Man denkt an erfolgreiche Zeiten wie die Neunziger Jahre, als die HSB-Damenmannschaft in der 2. Bundesliga spielte. Im Jugend- und Aktivenbereich waren über zehn Mannschaften gemeldet. Rund 200 Mitglieder zählte die Abteilung damals, und zu den Heimspielen (insbesondere in der Hallensaison) wurden nicht selten Zuschauerinnen und Zuschauer in dreistelliger Zahl begrüßt.

Die Gegenwart sieht anders aus: Gerade noch fünf Teams kämpfen auf Meisterschaftsebene um Punkte und Tore. Das Herrenteam tritt nur in der Kleinfeldrunde an, die Damen bilden eine Spielgemeinschaft mit dem HC Suebia Aalen. Die Mitgliederzahl schrumpfte um die Hälfte auf rund 100. Es ist still geworden um die Sportler mit Schläger und Ball auf dem hinteren Schlossberg.

Doch jetzt soll es wieder aufwärtsgehen. Mit „Eigengewächs“ Marcus Schlossarek ist ab dem 1. August erstmals ein Vollzeittrainer im Einsatz. Seine Hauptaufgabe neben der Trainingsarbeit mit den Mannschaften: Kinder und Jugendliche für den Hockeysport zu gewinnen. Denn der Personalmangel erschwerte zuletzt häufig auch den Trainingsbetrieb. Bei den Herren etwa, wo etliche Spieler auswärts studieren oder arbeiten, schwankte die Zahl bei Übungseinheiten zwischen 6 und 17 Personen.

Neues Trainerteam der HSB Hockeyabteilung - Marcus Schlossarek (Trainer) | Fotos: Markus Brandhuber Foto: Markus Brandhuber

„Ich brenne für den Hockeysport“, sagt Marcus Schlossarek. Mit dem 1. Abteilungsleiter Patrick Laun und Jugendleiter Simon Eberhardt weiß er zwei Mitstreiter an seiner Seite, die dasselbe von sich behaupten und nun mit viel Leidenschaft darum kämpfen wollen, dass der Hockeysport in Heidenheim wieder in die einstige Erfolgsspur zurückkehrt.

Das Trio kennt sich seit den Anfängen im Knabenbereich; man weiß, dass man sich aufeinander verlassen kann. Als zusammengeschweißtes Team wollen sie die „volle Aufbruchstimmung“ nutzen, die sie seit der Vorstellung des neuen Konzeptes im Umfeld der Abteilung wahrnehmen. „Die Mitglieder gehen voll mit, obwohl wir zur Finanzierung des neuen Weges auch die Beiträge erhöhen mussten“, sagt Patrick Laun.
Allen ist schließlich klar: Hätte man es einfach so weiterlaufen lassen, dann hätte die Hockey-Abteilung des HSB in wenigen Jahren den Laden schließen müssen. Jetzt sind sie überzeugt: So weit wird es nicht kommen.

Mit Beginn des neuen Schuljahres im September will Marcus Schlossarek vor allem im Nachwuchsbereich aktiv für seine Sportart werben. „Ich werde auf die Schulen zugehen und Möglichkeiten anbieten, wie Hockey auch im Sportunterricht eine größere Rolle spielen kann.“ Dabei sind vom Alter her nach unten keine Grenzen gesetzt. Schlossarek wäre „nicht abgeneigt, auch in Richtung Kindergärten aktiv zu sein, wenn sich das ergibt.“

Patrick Laun ist stellvertretender Abteilungsleiter beim HSB. Foto: Markus Brandhuber

Geplant sind zudem Stadtteiltreffs, bei denen man „gucken und ausprobieren“ kann. Dazu steht ein mobiles Spielfeld zur Verfügung. In den letzten beiden Wochen der Sommerferien ist ein Sommercamp auf dem Sportgelände Heeräcker für 8- bis 14-Jährige geplant. Und wer einfach mal hineinschnuppern möchte, kann grundsätzlich freitags um 17.30 Uhr zum Anfängertraining kommen.

Für Marcus Schlossarek ist der Einstieg in seinen neuen Hauptberuf durchaus mit einem Risiko gebunden. Zugunsten der künftigen Tätigkeit kündigte er seinen bisherigen „sicheren Job“ als Großhandelskaufmann im Sanitärbereich. Er hänge einfach zu sehr am Hockey, als dass er eine solche Chance hätte auslassen können, sagt der 33-Jährige. Auch seine Freundin stehe hinter dieser Entscheidung. Man sei sicher, dass das Vorhaben nicht schiefgeht, zeigt sich Schlossarek optimistisch.

Finanziert wird seine Vollzeitstelle aus mehreren Quellen. Zum einen verfügt die Hockey-Abteilung über Rücklagen, die allerdings nur bis zu einem gewissen Limit ausgeschöpft werden sollen. Zum anderen gebe es Unterstützung vom Hauptverein HSB, dessen Angestellter Marcus Schlossarek sein wird. Schließlich wurden auch die Mitgliedsbeiträge erhöht. Und nicht zuletzt soll in nächster Zeit auch die Sponsorensuche aktiviert werden.

Jugendleiter beim HSB: Simon Eberhardt. Foto: Markus Brandhuber

Ähnlich wie sein Trainer-Vorgänger Franz Meier kam übrigens auch Schlossarek einst über einen Nachbarjungen, der diese Sportart ausübte, zum Hockey – vielleicht ein Zeichen, dass Mund-zu-Mund-Propaganda in der Tat das geeignete Mittel ist, um Zuwachs zu generieren. Während der Nachbarjunge von damals mit dem Hockey wieder aufhörte, blieb Schlossarek dieser Sportart mit Begeisterung bis heute treu, spielte als Aktiver bis auf Ebene der Oberliga.

Bis auf zwei Jahre in Aalen trug er auch ausnahmslos das HSB-Trikot. „Damals“, so schmunzelt er heute, „bin ich mit Trainer Franz Meier aneinandergeraten.“ Später im Rückblick habe er dann eingesehen, dass er im Unrecht gewesen sei und kehrte an die alte Wirkungsstätte zurück.

Das macht die Faszination des Hockeysports aus

Als schnellste Ballsportart der Welt gilt Hockey, da sowohl technisch (mit den beiden Spielelementen Schläger und Ball) als auch taktisch und körperlich sehr anspruchsvoll, erklären Marcus Schlossarek, Patrick Laun und Simon Eberhardt.

Eine Besonderheit ist, dass Hockey sowohl auf dem freien Feld als auch in der Halle gespielt wird. Es seien im Grunde zwei Sportarten, „ähnlich und zugleich total unterschiedlich“, erläutert das HSB-Trio.

Unterschiede bestehen unter anderem darin, dass der Ball im Freien bis Kniehöhe gespielt werden darf, während er in der Halle nur Flachpässe erlaubt sind. Zudem gibt es in der Halle die Bande. Der Indoor-Bereich liege vor allem den technisch guten Spielern.

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