Die Anfrage war simpel: „Lust auf Schabernack?“ Die Antwort von Simon Abele: „Immer!“ Worum es überhaupt ging, wusste der Vorsitzende der Leichtathletikabteilung der TSG Schnaitheim zu diesem Zeitpunkt nicht. Wo, wie, wann? Egal!
Degenfechten im Vorfeld der Heidenheimer Fechtertage (22. bis 24. Februar) im Rahmen eines HZ-Fotoshootings selbst ausprobieren? „Ganz mein Ding“, so Abele. Er selbst hat noch nie gefochten, die Tante seiner Frau Katja, Petra Baumgärtner, allerdings schon. Sie hatte sich zumindest mal für die deutsche Meisterschaft qualifiziert.
Stowe Woodward: eine alte Halle als Kulisse
Und so folgte Simon Abele der Einladung zum Gelände zwischen dem 2014 stillgelegten Heidenheimer Werk von Stowe Woodward und der Bundesstraße 19, das als Kulisse diente. Im Gegensatz zu Fechthallen ein farbenfroher Ort, da hier die Wände entlang eines Gehweges mit großen Graffiti verziert sind. Sprayen, malen – und eben fechten. Simon Abele kam mit einer Erwartung („mich nicht zu verletzen“) und einer Vorgabe seiner Frau („mach‘ nichts kaputt“) zum Treffpunkt an der Paulstraße.
Hier gab’s für Abele eine Fecht-Nachhilfe von Pauline Loh. Die 22-Jährige wurde mit dem HSB im vergangenen Jahr deutsche Mannschaftsmeisterin, ist also ganz der Profi. Und auch nicht ganz verkehrt: als Lehramtsstudentin pädagogisch bewandert. Davon profitierte auch Fecht-Neuling Abele, der regelmäßig mit Lob bedacht wurde. „Ich war sehr gespannt, wie das wird. Aber Simon hat sich sehr gut angestellt. Simon, top gemacht“, zeigte Loh zum Abschluss der Fechtstunde ihrem Schüler einen Daumen hoch.
„Es ist eine spannende Geschichte, wenn jemand da auf dich zugeschossen kommt“, teilte der Gelobte seine Erfahrung. „Es ist ein cooler Sport und es war eine geile Erfahrung.“
Dabei stellte sich der Leiter des Sontheimer evangelischen Kinderhauses in der Au nicht nur ganz passabel an, sondern stellte auch die richtigen Fragen. „Für mich war das eine Weiterbildung“, freute sich Abele über die Erklärungen von Pauline Loh.
Da ist schon eine Hemmschwelle, durchzustechen.
Fecht-Neuling Simon Abele
Abele, der verbal bisweilen eine scharfe Klinge führen kann, zeigte sich beim Fechten zurückhaltender. „Da ist schon eine Hemmschwelle, durchzustechen“, so der 38-Jährige, der letztlich aber doch mehrmals durchgezogen hat. Am Ende hatte er sich auch mit der Fechtmaske angefreundet. „Ihr seht es zwar nicht, aber ich grinse“, gab Abele seiner Freunde über die besondere Nachhilfestunde Ausdruck.
Auch Pauline Loh sah es ähnlich. Wenn sie auch erklärte: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Aber es war das erste Mal, dass ich in Fechtkleidung gefroren habe.“ Simon Abele sah es differenzierter: „Ich schwitze ganz schön, obwohl es hier kalt ist.“
Wie sich Läufer Simon Abele mit dem Degen versuchte, gibt es hier im Video zu sehen
Die HZ auf WhatsApp - hier klicken und aktuelle News aufs Handy bekommen.
Heidenheimer Fechtertage vom 22. bis 24. Februar
Pauline Loh kommt aus Wetzlar (Hessen) und ficht seit 2017 für den HSB. Die 22-Jährige studiert Deutsch und Sport (Lehramt).
Simon Abele ist von verschiedenen Laufveranstaltungen im Landkreis Heidenheim bekannt. So hilft der Vorsitzende der Leichtathletikabteilung der TSG Schnaitheim auch bei der Ausrichtung des Nikolauslaufs mit.
Die Heidenheimer Fechtertage werden in diesem Jahr an drei Tagen in der Karl-Rau-Halle ausgerichtet. Los geht es am Donnerstag, 22. Februar, mit dem Heidenheimer Pokal (ab 9 Uhr). Am Freitag, 23. Februar, gibt es den 64er Direktausscheid (ab 9 Uhr, Finale ab 17 Uhr). Am Samstag, 24. Februar, folgt der Mannschafts-Weltcup (ab 8 Uhr, Finale ab 18 Uhr).
Weitere Bilder vom Fotoshooting mit Pauline Loh und Simon Abele gibt es in der HZ-Ausgabe am Donnerstag, 22. Februar.