Was für ein Erlebnis für Simon Abele. Der Vorsitzende der Leichtathletikabteilung der TSG Schnaitheim, schlicht auch „Präsident“ genannt, erhielt eine Lehrstunde der besonderen Art. An der farbenfrohen Fabrikfassade von Stowe Woodward. Als Graffiti-Künstler musste sich Abele nicht beweisen, stattdessen gab es einen knapp zweistündigen Fecht-Unterricht für den „Lauf-Guru“ aus Schnaitheim. Die gute Nachricht vorab: Es ist alles gutgegangen.
Und ja, gefochten wird normalerweise in Hallen. Für die Heidenheimer Zeitung machten Simon Abele und seine Lehrerin Pauline Loh vom Heidenheimer Sportbund eine Ausnahme. Die 22-Jährige erklärte: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Aber es war das erste Mal, dass ich in Fechtkleidung gefroren habe.“ Abele sah es differenzierter: „Ich schwitze ganz schön, obwohl es hier kalt ist.“
Die Fecht-Hose
Zunächst sträubte sich Simon Abele gegen eine größere Hose. Um dann aber lachend festzustellen: „Gebt mir doch eine größere, ich will nichts kaputt machen.“ Schließlich hatte er das seiner Frau Katja versprochen.
Das Unterziehhemd
Beim Fechten hat das Unterziehhemd nur einen Ärmel. Schließlich muss nur der Arm geschützt werden, der den Degen hält. Im Fall von Simon Abele ist es der rechte. Zudem gab es auch einen Handschuh für die rechte Hand. Der Schnaitheimer schlüpfte mit Bedacht rein, hatte aber mit dem Reißverschluss so seine Probleme.
Der Degen
Wie hält man einen Degen? Simon Abele erkannte gleich, dass er zuerst einen Griff für Linkshänder in die Hand bekam. „Habe ich es doch gewusst“, entfuhr es dem passionierten Läufer, der „seinen“ Degen gut im Griff hatte. Wichtig: Daumen auf ein Uhr.
Die Fechtmaske
Einmal leistete sich Abele den Fauxpas, indem er den Kopfschutz als Helm bezeichnete. Nach einer kurzen Erklärung saß der Begriff „Fechtmaske“ auch bei ihm. Diese war recht eng angelegt, sodass sich der Fechtneuling mit dem Sprechen schwertat. „Ich kann nicht mehr reden“, nuschelte der Fechtneuling und bat um eine größere Maske.
Die Haltung
Wie stehe ich richtig? Wie kann ich einen Angriff vorbereiten? Pauline Loh führte vor, Simon Abele machte nach. Beide in Tennisschuhen, da beim Fechten die Bewegung ähnlich der beim Tennis ist. Wobei es auch spezielle Fechtschuhe gibt.
Die Treffer
Pauline Loh traf gerne und oft an die gleiche Stelle. „Das gibt blaue Flecken“, beklagte sich Simon Abele im Scherz. Die Fechtanzüge waren weiß, damit eine mögliche Verletzung durch das Blut schneller gesehen werden konnte. So zumindest eine Überlieferung. Die weiße Kleidung wurde aus Traditionsgründen beibehalten.
Die beiden Fecht-Models
Sehr einfach war die Suche nach zwei Fecht-Models für das Fotoshooting der Heidenheimer Zeitung. Simon Abele steht nicht selten im Rampenlicht. Mit Pauline Loh stellte das Fechtzentrum die passende Lehrerin.
Pauline Loh kommt aus dem hessischen Wetzlar. Seit Sommer 2017 ficht sie für den HSB. Die 22-Jährige studiert Deutsch und Sport auf Lehramt. Mit ihrem Fecht-Nachhilfeschüler hatte sie sehr viel Geduld. Und für diesen auch viel Lob parat.
Simon Abele ist als Vorsitzender das Gesicht der Leichtathletikabteilung der TSG Schnaitheim und auch von verschiedenen Laufveranstaltungen im Landkreis Heidenheim bekannt. So hilft der 38-Jährige auch bei der Ausrichtung des Nikolauslaufs mit. Der Schnaitheimer machte mehrmals klar, wie viel Spaß ihm das Fotoshooting machte: „Ihr seht es nicht, aber ich grinse.“
Heidenheimer Fechtertage in der Karl-Rau-Halle
Die Heidenheimer Fechtertage werden in diesem Jahr an drei Tagen in der Karl-Rau-Halle ausgerichtet. Los geht es am Donnerstag, 22. Februar, mit dem Heidenheimer Pokal (ab 9 Uhr). Am Freitag, 23. Februar, gibt es den 64er Direktausscheid (ab 9 Uhr, Finale ab 17 Uhr). Am Samstag, 24. Februar, folgt der Mannschafts-Weltcup (ab 8 Uhr, Finale ab 18 Uhr).
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