Triathlon

Flucht von Alcatraz: Worüber sich der Nattheimer Timo Olp am meisten gewundert hat

Er hat es schon wieder getan! Timo Olp hat sich erneut der Herausforderung gestellt und ist bei „Escape from Alcatraz“ bei San Francisco gestartet. Wie er seine Zeit aus dem Vorjahr förmlich pulverisiert hat, was ihm besonders geholfen hat und wo er als Nächstes starten wird:

Einmal Kult, immer Kult: 2023 ging Timo Olp zum ersten Mal bei „Escape from Alcatraz“ an den Start. Die Begeisterung für den Kult-Triathlon bei San Francisco ließ ihn nicht los. „Es ist das absolute Event, einfach grandios“, schwärmt der 44-Jährige. Aufgrund des Kultcharakters komme „Escape from Alcatraz“ (Flucht von Alcatraz) fast an den Ironman auf Hawaii heran.

Aus einer Laune heraus hatte sich Olp noch einmal für einen Start bei San Francisco beworben (2400 Meter Schwimmen, 29 Kilometer Radfahren und 13 Kilometer Laufen). „Ich habe mich fit gefühlt, konnte vernünftig trainieren und wollte die Fehler, die ich beim ersten Mal gemacht hatte, ausbügeln.“ Und erneut hatte Olp Glück, einen Startplatz zu ergattern (die Plätze werden per Losverfahren vergeben). Also ging es mit seiner Frau Kristina erneut in die USA.

Trainingslager auf Fuerteventura

Die Begeisterung für das sportliche Event sei jetzt anders gewesen. „Ich wusste ja, was mich erwartet. Ich wollte noch einmal alles raushauen und mich vor allem im Schwimmen verbessern“, sagt Olp. Das Schwimmen hatte ihn nämlich 2023 gehörig Zeit gekostet. Und der Triathlet, der jetzt wieder verstärkt in Nattheim lebt (pendelt zwischen dem hessischen Herborn und Nattheim), wählte einen neuen Weg bei der Vorbereitung. Für zwei Wochen ging es für ihn im April in ein Trainingslager nach Fuerteventura. „Dort herrschten perfekte Bedingungen, es hat mir unheimlich viel gebracht“, beschreibt Olp. 32 Stunden Training in der Woche, ein Umfang wie bei den Profis. „Natürlich muss man da aufpassen, nicht zu viel zu machen. Es war ein Ritt auf der Rasierklinge“, so Olp. „Es ist ein gewisses Risiko, weil du dir dann auch alles kaputtmachen kannst. Aber letztlich war es die richtige Entscheidung.“

Im Hintergrund die Golden Gate Bridge: Timo Olp in Aktion. Foto: FinisherPix

Das Trainingslager verlief also optimal, vier Wochen vor Start bei „Escape from Alcatraz“ erwischte ihn eine Erkältung. Rechtzeitig zum Start war er aber wieder fit. Und drehte förmlich auf. Beim Schwimmen, gestartet wird von einem Raddampfer aus in der Meeresbucht des Pazifischen Ozeans in Sichtweite der Golden Gate Bridge, gelang Olp eine fast doppelt so schnelle Zeit wie im Vorjahr. Zum einen war das Schiff wohl etwas näher an der Küste, aufgrund der Strömung. Aber sein Leistungslevel sei auch fünf bis zehn Prozent höher gewesen und er habe dieses Mal den richtigen Weg an die Küste genommen.

Auch das Radfahren und Laufen liefen sehr gut. Im Ziel war Timo Olp so entspannt, dass er nicht einmal auf die Uhr geschaut habe, wie er sagt. Normalerweise geht der erste Blick vom Athleten dahin. „Im Zielbereich habe ich mir den Einlauf der nach mir folgenden angeschaut. Und dann habe ich meinen Kopf ein paar Zentimeter gehoben – und die große Uhr am Ziel gesehen.“ Diese zeigte 2:53 Stunden an. Olps erster Gedanke: „Das kann nicht sein.“ Er sei extrem positiv überrascht gewesen, denn das bedeutete, dass er weit unter drei Stunden geblieben war. „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt er über seine Gesamtzeit von 2:46:46 Stunden. Im Schwimmen (30:31 Minuten) hatte er sich im Vergleich zu 2023 um knapp 29 Minuten verbessert, beim Radfahren und Laufen um jeweils etwa zehn Minuten. Am Ende wurde er sogar bester deutscher Teilnehmer. „Meine Vorstellungen wurden zu 100 Prozent erfüllt, mehr konnte ich nicht erreichen“, sagt Olp zufrieden.

Da hinten ist Alcatraz. Auch der Raddampfer, von dem aus gestartet wird, ist zu sehen. Foto: Kristian Olp

Und jetzt? Macht er den Hattrick voll und startet ein drittes Mal bei „Escape from Alcatraz“? Das wisse er noch nicht, sagt Timo Olp. „Vielleicht schlage ich eine andere Richtung ein. Es kann aber auch sein, dass mich noch einmal der Rappel packt.

Ein sportlicher Traum wäre die Triathlon-Langdistanz in Roth, fügt Olp an: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen (Marathon). Dafür müsse er aber erst die „Wehwehchen“ an seinem Rücken in den Griff bekommen. Zuvor visiert Timo Olp einen Start beim Ironman 70.3 auf Mallorca im Oktober an. Die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen) möchte er in unter fünf Stunden meistern.

Timo Olp auf Instagram

Auf Instagram hat Timo Olp über seinen Start bei „Escape from Alcatraz“ geschrieben. Dazu gibt es viele weitere Bilder. Zu finden ist er als „sportfreund11“.

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