Fast perfekte Rückrunde

Gute Aussichten für die Ringer des TSV Herbrechtingen

Am Ende war es eine nur fast perfekte Rückrunde, den letzten Kampf verloren die Ringer der TSV Herbrechtingen vergangenes Wochenende bei der KG Dewangen/Fachsenfeld. Rang vier in der Oberliga ist aber ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis und die Aussichten für 2024 sind nicht schlecht.

Die wieder ersatzgeschwächten TSV-Ringer konnten im Kampf um den dritten Tabellenplatz der KG Dewangen/Fachsenfeld nicht mehr ganz Paroli bieten, die Niederlage fiel mit 13:22 aber deutlich zu hoch aus. Das Duell wurde vor einer ansprechenden Derbykulisse ausgetragen, das Rahmenprogramm passte und die Stimmung war erstklassig.

Der TSV gab die Klasse bis 57 kg kampflos ab, dann musste sich Christoph Krämer dem ehemaligen deutschen Juniorenspitzenringer Holger Fingerle auf Schultern geschlagen geben. Muhammed Tasdelen traf bis 61 kg (F) auf den ehemaligen WM-Teilnehmer der Junioren Dimitru Spiridon. Der Rumäne hinterließ im Kampfverlauf den physisch etwas stärkeren Eindruck und gewann mit 8:3 Punkten. Bis 98 kg (gr) unterlag Maximilian Mittmann dem Dritten der deutschen Juniorenmeisterschaften Samuel Guerrero, und bis 66 kg (gr) gingen die Punkte nach einer 0:16-Technikniederlage von Torben Strobl gegen Norik Lutz ebenfalls an die Gastgeber.

Aufholjagd fast noch gekrönt

Beim Stand von 18:0 war eine Vorentscheidung gefallen, die Herbrechtinger zeigten aber nochmals Kampfgeist. Mihail Georgiev (TSV) leitete bis 86 kg (F) mit einem 9:0-Punktsieg über Andre Winkler einen Umschwung ein und blieb in der ganzen Saison unbesiegt. Leomid Colesnic erhielt die Punkte bis 71 kg (F) bereits auf der Waage zugesprochen und bis 80 kg (gr) gelang Anton Buchholz bereits in der ersten Minute nach einer Konteraktion der überraschende Schultersieg über Routinier Dragan Markovic.

Den spannendsten Kampf lieferten sich bis 75 kg (gr) Henrik-Lars Schmitt (TSV) und der Dritte der deutschen Männermeisterschaften Yannick Kraus. Wieder mal war ein Hüftschwung der Wegbereiter für den 7:1-Punktsieg des TSVlers. Zum Abschluss unterlag bis 75 kg (F) Leon Rul dem hoch motivierten Karoly Kiss, der sichtlich auf Revanche für seine Vorkampfniederlage brannte. So endete der Kampf 22:13 und die Herbrechtinger ärgerten sich etwas, dass es nach zuvor sechs Siegen nicht zu einer perfekten Rückrunde reichte. Der vierte Tabellenplatz in der sehr stark besetzten württembergischen Oberliga ist aber aller Ehren wert.

Um einen Platz verbessert

„Schade, dass es nicht mehr zum letzten Sieg gereicht hat, aber das war auch nicht mehr so wichtig. Insgesamt sind wir sehr froh, dass die Runde so ausgegangen ist“, fasst Coach Bernd Biller zusammen. 2022 hatte der TSV als Aufsteiger Rang fünf in der Oberliga belegt, nun wurde das Team Vierter. „Wenn es so weiter geht, können wir zufrieden sein“, sagt Biller, der mit seinen Trainerkollegen Werner Beck, Eddi Kruse und Tobias Fischer derzeit am Kader für die kommende Saison arbeitet.

In der will man auf die Rückrunde der nun zu Ende gegangenen Runde aufbauen. „So wie es aussieht, wird die Mannschaft weitgehend zusammenbleiben und vielleicht noch punktuell verstärkt“, berichtet Biller, der in diesem Jahr mit Ricardo Caricato auf einen seiner Leistungsträger verzichten musste. Der 22-Jährige konnte wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht ringen, sollte aber im kommenden Jahr wieder zur Verfügung stehen.

Mannschaft bleibt zusammen

Die besten Herbrechtinger 2023 waren der komplett unbesiegte Mihail Georgiev und Leomid Colesnic (eine Niederlage) – beide haben wieder zugesagt. Auch aus der Jugend rücken einige Athleten auf, diese müssen allerdings erst langsam an das Niveau bei den Herren herangeführt werden. Die Herbrechtinger trainieren auch weiter, schließlich stehen von Januar bis März 2024 die Einzelmeisterschaften an, in denen der TSV einige aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen schickt.

Nur einen kleinen Schönheitsfehler gab’s, die zweite Mannschaft muss als Vorletzter voraussichtlich aus der Landesklasse absteigen. Hier könnte sich durch den Rückzug der ein oder anderen Mannschaften in den oberen Ligen aber noch etwas ändern.