Verstärkung für das Trainerteam

Neuer Trainer Ferenc Tóth hat große Pläne mit dem Heidenheimer Fechtzentrum

Nach drei Abgängen hat das Trainerteam der HSB-Fechtabteilung endlich wieder eine Verstärkung erhalten – und die könnte wohl kaum kompetenter sein: Der aus Ungarn stammende Ferenc Tóth ist ein wahrer Weltenbummler in seinem Sport und er hat mit seinen 64 Jahren noch große Pläne.

Tóth war nicht nur ein starker Fechter, er legte vor allem eine außergewöhnliche Trainerkarriere hin. Zwölf Jahre betreute der Ungar die Nationalmannschaft seines Heimatlandes, neun Jahre die dänische und seit 2019 dann die Auswahl Kasachstans.

Das war eine ganz besondere Erfahrung. „In diese Zeit fiel auch noch Corona, 14 Monate lang waren alle Flughäfen geschlossen, es hatte schon was von Gefängnis“, erzählt Tóth, der seiner Familie diese Umstände nicht zumuten wollte. Sportlich lief es in dem zentralasiatischen Land aber sehr gut.

Kasachstan in die Spitzengruppe geführt

„Es war eine super Zeit. Als ich kam, war Kasachstan auf Rang 19 der Weltrangliste, als ich ging, auf Platz vier“, berichtet der Coach, der mit dem kasachischen Team unter anderem die Asienmeisterschaften gewann und dessen Schützling Ruslan Kurbanov bei den Olympischen Spielen in Tokio Rang zwölf belegte.

Noch einmal so einen Job wollte er aber nicht und so bot sich ein Wechsel zum HSB aus mehreren Gründen an. Zum einen kennt Tóth den Heidenheimer Cheftrainer Thomas Zimmermann seit über 30 Jahren, war auch schon öfters für Trainingslager im Zentrum auf dem Galgenberg. Zudem leben seine Frau und Tochter in Ellwangen. Vor allem aber findet er hier genau das richtige Betätigungsfeld.

Ein Mann mit viel Erfahrung: Ferenc Tóth ist neuer Trainer bei den HSB-Fechtern. Foto: Rudi Penk

„Ich bin sehr froh, in Heidenheim zu sein, ich lerne wieder, wie die Arbeit mit Kindern ist“, sagt Tóth, der in den verschiedenen Jugendklassen Mädchen und Jungs trainiert, aber zum Teil auch die Aktiven betreut und so ordentlich ausgelastet ist. „Insgesamt ist das mehr Arbeit als mit den Nationalteams“, sagt Tóth schmunzelnd.

Mehr Arbeit als mit der Nationalmannschaft

Und die macht er voller Überzeugung. „Ich möchte alles weitergeben, was ich gelernt habe“, sagt der Fechtmeister. Er sei kein „Magic Man“, setze vielmehr auf Teamarbeit und auch auf die Eigenverantwortung der Athletinnen und Athleten. „Auf der Planche muss der Fechter letztlich selbst die Lösung finden“, betont Tóth.

Dass seine Art ankommt, bestätigt Zimmermann. „Er passt ins Team, die Kinder im Training sind ruhig, auch die Eltern zufrieden“, berichtet der Sportliche Leiter des Fechtzentrums und ist froh, nun wieder ein bisschen „Land zu sehen“. Nachdem sich Philip Stein und Jannis Blank verabschiedet hatten, Hans-Jürgen Hauch vor Kurzem in Ruhestand ging, waren beim HSB von sechs Trainern nur noch drei übrig. Anfang des kommenden Jahres sollen dann auch die beiden weiteren Stellen wieder besetzt werden.

Die Erfolge werden wieder kommen

Tóth ist überzeugt, dass der Fechtsport in Heidenheim eine Zukunft hat, schwärmt sogar vom hiesigen System. „Wir brauchen Geduld, aber ich kann versprechen, dass auch die großen Erfolge wieder kommen“, sagt der neue Trainer, der vor Energie sprüht. Dass er es mit 64 Jahren beruflich langsam auslaufen lassen will, muss jedenfalls nicht befürchtet werden. „Ich habe eine sechsjährige Tochter, ich muss gesund bleiben, fit bleiben“, betont Tóth.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar