Der 1. TC Heidenheim im SV Mergelstetten veranstaltete vergangenen Samstag seinen 6. Mergel-Pokal in der Sport- und Festhalle. Über 40 Helfer sorgten dafür, dass das Turnier in den Standardtänzen ein voller Erfolg und von den Teilnehmern gelobt wurde. Die Teilnehmer zeigten auf dem eigens dafür ausgelegten Parkett den fünf Wertungsrichtern ihr Können, geleitet wurde das Turnier von Carsten Wiethaup (ATC Blau-Gold Heilbronn).
Die Turniere waren in allen Leistungsklassen Master III (Altersgruppe 55 bis 65 Jahre) sowie der obersten Klasse S in Master II (45 bis 55 Jahre) und Master IV (über 65 Jahre) besetzt. Es waren 60 Paare aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und sogar aus Österreich gemeldet, letztendlich traten 49 Paare an.
Souveräner Auftritt von Birgit und Jürgen Buttkus
Unter großem Jubel in der voll besetzten Halle setzten sich die Lokalmatadore Birgit und Jürgen Buttkus (Masters III S Standard) unter elf Paaren durch und triumphierten sogar in allen Tänzen. Nach Vor- und Finalrunde lagen die Mergelstetter in Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Fox und Quickstepp jeweils auf Platz eins. „Es hätte nicht besser laufen können, wir sind sehr zufrieden, denn die Konkurrenz war stark“, freut sich Birgit Buttkus und erklärt, worauf es ankommt: „Die Schritte kann in dieser Klasse jeder im Schlaf, entscheidend ist die Haltung, dass man beispielsweise nicht die Arme fallen lässt.“
Und das gelang bestens, so ließen die SVMler ihre Dauerrivalen, Maria und Siegfried Klein vom Tanzsportzentrum Stuttgart-Feuerbach, dieses Mal hinter sich. Die Kleins kamen sogar nur auf Rang drei, dazwischen schoben sich Manuela und Thomas Busta vom TSC Rot-Gold Casino Nürnberg. Selbst die Doppelbelastung, Birgit und Jürgen Buttkus waren auch stark in die Vorbereitungen für das Turnier eingebunden, wurde gut weggesteckt.
Wie ein 800-Meter-Lauf
„Wir haben auch viel trainiert“, berichtet die Tänzerin, bis zu vier Stunden dauern die Einheiten im Verein, bei Kadermaßnahmen und bei privaten Trainern. Schließlich geht es auch um die Ausdauer, die 90 Sekunden dauernden Tänze sind in etwa wie ein 800-Meter-Lauf. „Die Kondition holt man sich aber nicht durchs Joggen, sondern durch das Tanzen selbst, weil dann die entsprechenden Muskeln beansprucht werden“, erklärt Birgit Buttkus. Als Nächstes steht für sie und ihren Partner im April das deutsche Ranglistenturnier in Berlin an. Insgesamt werden die beiden vier Ranglistenturniere bestreiten und auch bei der deutschen Meisterschaft in Wetzlar antreten. Und das Ziel? „Bei uns sind ja immer bis zu 200 Paare vertreten, da wäre es schön, wieder ins Viertelfinale, also unter die besten 24 zu kommen, vielleicht sogar mal einen Platz unter den besten zwölf zu holen“, sagt die Tänzerin.
Mit Andrea und Dr. Manfred Lerch sowie Sylvia und Tri Chau-Huu hatte der SVM beim Mergel-Pokal in der Klasse Masters IV S noch zwei weitere Eisen im Feuer. Hier waren es 13 Paare, so musste Vor-, Zwischen- und Finalrunde getanzt werden. Das Ehepaar Lerch kam bis ins Finale und erreichte dort einen guten dritten Platz, das Paar Chau-Huu konnte sich dagegen nicht für die Zwischenrunde qualifizieren.
Wertungsrichter Peter Flad erklärt die Kriterien
Beim Mergel-Pokal waren fünf Wertungsrichter im Einsatz, darunter Peter Flad vom SV Mergelstetten, der schon seit über 30 Jahren auf vielen Turnieren als erfahrener „Richter“ geschätzt wird. Als Tänzer war Flad in den Standardtänzen sehr erfolgreich, mit seiner Partnerin wurde er sogar dreimal Vizeweltmeister und einmal Vizeeuropameister.
Flad erklärt auch, worauf es besonders ankommt. "Es gibt in der Regel fünf Kriterien, auf die wir Wertungsrichter besonders achten. Zum einen ist der Takt sehr wichtig, der Rhythmus muss stimmen, die Charakteristik beim Heben und Senken, die Fußarbeit des Paares und natürlich das Haltungsbild."
Bei einem Turnier sind es in der Regel fünf Wertungsrichter, die die sechs Paare auf der Tanzfläche bewerten. In Vor- und Zwischenrunde wird verdeckt gewertet und im Finale halten die Wertungsrichter ein Schild mit der Platzierung (eins bis sechs) nach oben. Die Majorität entscheidet dann über die Platzierung.