Drei Tage Schwimmsport: Die Aquarena war Schauplatz für über 400 Schwimmerinnen und Schwimmer aus Süddeutschland und dem Ausland. Beim 30. internationalen Schwimmfest galt es in den Disziplinen Schmetterling, Rücken, Brust, Freistil und Lagen die besten Einzelschwimmer und Mannschaften zu ermitteln. Dabei wurden am Ende 3000 Starts gezählt. Karl Niederberger hatte sich aber mehr erhofft. „Ich hätte ehrlich gesagt mit mehr gerechnet. So haben wir wie letztes Jahr nach Corona ungefähr gleich viele Teilnehmer“, sagt der 1. Vorsitzende des ausrichtenden Schwimmvereins Heidenheim.
Für den 76-Jährigen, der schon von Anfang an bei den Schwimmfesten dabei war, zählt natürlich auch der wirtschaftliche Aspekt. „Je mehr Starts, desto mehr Geld nehmen wir ein“, so Niederberger, der aber letztlich hofft, von dem Meldegeld das Trainingslager für Kinder finanzieren zu können. Auch das „internationale“ steht mittlerweile nicht mehr so im Vordergrund. Mit Liechtenstein (22 Teilnehmer) und der Schweiz (1 Teilnehmer) hat sich das internationale Flair von Jahr zu Jahr reduziert. „Früher hatten wir deutlich mehr internationale Starter, zum Beispiel aus Österreich, Luxemburg, Polen, Slowenien oder England. Aber weil es einfach für die Mannschaften und Einzelschwimmer zu viel finanziellen Aufwand bedeutet, hat sich das immer mehr reduziert“, weiß Niederberger.
Insgesamt gesehen ist das Heidenheimer Turnier aber dennoch gut besetzt und ein Veranstaltungsrekord konnte am zweiten Tag auch verbucht werden (siehe Infokasten). Beachtenswert zudem: Für das Schwimmfest sind an den drei Tagen stetig über 30 Personen im Organisationsteam. Zudem stehen bei den Starts immer acht Zeitnehmer und acht Kampfrichter bereit, die schauen, dass die Wenden bei den einzelnen Disziplinen vorschriftsmäßig ausgeführt werden. „Bei den Jüngsten drückt man schon mal ein Auge zu“, lässt eine Kampfrichterin wissen, die zudem berichtet, dass ein gewisses Fingerspitzengefühl natürlich mitschwingt.
Der SV Heidenheim ging mit 35 Startern ins Rennen, was insgesamt 188 Starts an den drei Tagen bedeuteten. Der 10-jährige Toni Bergmann, der seit zwei Jahren für den SV an den Start geht, sieht das Schwimmen als Ausgleich für den Fußball, den er nebenher auch noch ausübt. „Da kann ich meine Beinmuskulatur stärken, was für das Fußballspiel natürlich super ist.“
Das 30. Schwimmfest war sicher wieder eine gute Werbung für Starter und Zuschauer. Karl Niederberger hätte gerne bei der 30. Ausrichtung etwas Besonderes gemacht. „Den SV gibt es ja dieses Jahr auch schon 120 Jahre. Da wir aber nicht so viel Meldegeld eingenommen haben, werden wir halt das 125-Jährige dann gebührend feiern“, so Niederberger, der hofft noch lange dabei sein zu können. Auch für das kommende Jahr visiert der 76-Jährige dabei wieder ein Schwimmfest an.
Auszug aus der Ergebnisliste
Daniel Schröder belegte im Finale über 50 m Brust Platz vier und verpasste das Podest knapp. Im selben Finale schwamm Max Kiesel, er rückte dank einer Abmeldung als erster Ersatzschwimmer nach und schaffte es auf Platz sieben.
Laurin Oberlader schaffte es am Sonntag gleich in zwei Finals. Über 50 m Schmetterling wurde er Sechster und kam über 50 m Freistil auf Platz drei.
Carlotta Kondring verpasste das Finale über 50 m Brust nur knapp mit Platz neun
in den Vorläufen.
Im Finale über 100 m Brust belegte Daniel Schröder Platz vier. Max Kiesel wurde Achter. Carlotta Kondring kam im Finale über 100 m Brust auf Rang acht. Laurin Oberlader wurde im 100-m-Freistil-Finale Vierter.
Nikoletta Bujag (TG Geislingen) verbesserte den Veranstaltungsrekord über 100 m Rücken. Sie schwamm 1:04:87, der Rekord von 2008 lag bei 1:05:13.