Nach dem Abschied von Trainer Mike Nahar fragten sich viele, wie es in der Basketballabteilung des Heidenheimer Sportbundes weitergehen wird – bisher durchaus vielversprechend. Nachwuchsprobleme gibt es keine, es herrscht sogar ein Aufnahmestopp. Und mit der Oberliga-Damenmannschaft haben die Heidenheimerinnen einen heißen Aufstiegskandidaten.
„Es lief überraschend gut“, freut sich die neue Damentrainerin Vera Frey, deren Truppe zehn überwiegend deutliche Siege feiern konnte. Nur das Spitzenspiel gegen Steinenbronn ging verloren, dies aber hauchdünn mit zwei Punkten. Steinenbronn verlor danach gegen Tübingen II, das mit 9/2 Siegen auf dem dritten Tabellenplatz liegt.
Vera Frey rechnet in der Rückrunde zwar mit engeren Spielen, da mittlerweile mehr Teams in der Oberliga „angekommen sind“, doch dürfte es an der Spitze beim Dreikampf bleiben. Der Meister steigt am Ende in die Regionalliga auf, der Tabellenzweite bekommt eine Relegationschance.
Geht die Topscorerin?
Ein Grund für den Erfolg ist sicher der breite Kader der Heidenheimerinnen. „Die jungen Spielerinnen wurden sehr gut integriert“, freut sich die Trainerin, die immer wieder Talente aus der ebenfalls von ihr betreuten U18 und U16 einsetzt. Es gibt aber auch zwei herausragende Punktesammlerinnen: Viktoria Tjan kommt im Schnitt auf fast 24 Punkte und führt damit die gesamte Oberliga an, Nina Wörner ist mit knapp 15 Zählern zweitbeste HSBlerin und in der Liga auf Rang acht.
Hier könnte es ein Problem geben, denn Viktoria Tjan wird im Rahmen ihres Studiums möglicherweise nach Südkorea gehen. „Vielleicht kann sie bei den wichtigen Spielen noch dabei sein, wir stellen uns aber mal darauf ein, ohne sie auskommen zu müssen“, sagt Vera Frey, die ihre Topscorerin natürlich vermissen würde, grundsätzlich aber ohnehin auf die Teamleistung setzt. „Längerfristig macht es ja keinen Sinn, wenn immer nur eine den Ball hat, dann lernen die anderen nichts“, so die Trainerin.
Gegen Konstanz soll nichts anbrennen
Zum Wiederbeginn erwartet sie am Samstag gegen Konstanz einen klaren Sieg. Das Hinspiel am Bodensee gewannen die Heidenheimerinnen 65:58 und erfahrungsgemäß ist Konstanz auswärts nicht so gut besetzt. Kommende Woche erwartet der HSB dann Möhringen II und am 25. Januar geht’s zum Spitzenspiel nach Tübingen. „Das ist schon richtungsweisend, da wird man auch sehen, ob sich spielerisch etwas entwickelt hat“, sagt Vera Frey.
Falls die Heidenheimer Damen dort gewinnen, besteht eine Chance zum Aufstieg, was manche vielleicht mit gemischten Gefühlen betrachten. Einige Spielerinnen wollen möglicherweise nicht den höheren Aufwand betreiben, für die ganz jungen ist es ein großer Sprung. „Vor fünf Jahren waren wir schon einmal in so einer Situation und habe in der Mannschaft eine geheime Abstimmung durchgeführt“, berichtet Vera Frey. Bei ihr überwiegt der sportliche Ehrgeiz und sie ist ziemlich sicher, dass sich der HSB in der Regionalliga behaupten könnte. Dazu kommt: Die Fahrten sind nicht weiter als in der Oberliga.
Alle Jugendteams sind gut besetzt
Ob es so weit kommt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen, auf jeden Fall sieht Vera Frey die Abteilung auf einem guten Weg. „Das Gesamtprojekt läuft, wir haben alle Jugendklassen voll besetzt“, sagt die Trainerin, die zusammen mit ihrem Ehegatten, dem stellvertretenden Abteilungsleiter Adrian Frey, schon mit der Planung des großen Ostercamps beschäftigt ist.
Auch beim männlichen Nachwuchs sieht es gut aus, die erste Herrenmannschaft kämpft allerdings in der Bezirksliga um den Klassenerhalt. Von den ersten neun Spielen wurden nur zwei gewonnen, Spielertrainer Tobias Bruckner ist dennoch zuversichtlich. „Ein Spieler ist zu uns zurückgekehrt, ein weiterer steht nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung. Wir haben jetzt vier Heimspiele in Folge und wollen da den Grundstein zum Klassenerhalt legen“, sagt Bruckner, der weiterhin in Doppelfunktion gefordert ist.
HSB-Herren erwarten Wangen
Weiter geht’s für die Heidenheimer am Samstag (20 Uhr, Landkreishalle) mit dem Spiel gegen den Tabellendritten MTG Wangen. „Wangen ist zwar vorn dabei, aber die liegen uns, ich sehe durchaus eine Chance“, gibt sich der Coach kämpferisch.