Vertrag wird vorzeitig beendet

Darum muss HSB-Geschäftsführer Stefan Mau gehen

Nächste überraschende Personalie beim Heidenheimer Sportbund: Auf einen einstimmigen Beschluss des Vorstands hin muss Geschäftsführer Stefan Mau vorzeitig gehen. Was sagen beide Seiten zu der Vertragsauflösung?

Der Heidenheimer Sportbund (HSB) trennt sich vorzeitig von Geschäftsführer Stefan Mau. Wie Vorstandsvorsitzender Jörg Schneider bestätigte, wurde der laufende Vertrag mit dem hauptamtlich tätigen Mau zum 31. März des kommenden Jahres gekündigt. Insgesamt dauerte die Zusammenarbeit damit nur etwas mehr als zwei Jahre. Der Vertrag hatte nach HZ-Informationen eine Laufzeit bis 2025.

Damit gibt es eine weitere überraschende Personalie beim Heidenheimer Großsportverein, erst im Juni hatte Vorstandsmitglied und Integrationsbeauftragter Eduard Marker alle seine Ämter niedergelegt. Den Posten eines Geschäftsführers gibt es beim HSB seit 2018, schon die Einführung sorgte damals für Differenzen. Der erste Amtsinhaber, Edgar Klaiber, kündigte nach drei Jahren, sein Nachfolger Stefan Mau muss nun nach nur zwei Jahren seinen Hut nehmen.

Auch der erste Geschäftsführer ging überraschend

Über die Hintergründe, die zu dieser Entscheidung führten, halten sich beide Seiten bedeckt. „Unterm Strich hatte es nicht so gepasst“, wollte Jörg Schneider nicht weiter ins Detail gehen. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es: „Wir bedauern, dass sich die Zusammenarbeit mit Herrn Mau nicht so entwickelt hat, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir danken ihm für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ Die Entscheidung zur vorzeitigen Trennung sei innerhalb des Vorstandes einstimmig gefallen, sagte Schneider auf Nachfrage.

Auch Stefan Mau hielt sich aus vertragsrechtlichen Gründen mit Aussagen zurück, bestätigte aber, dass ihm die Entscheidung bei einem Meeting zum Wochenbeginn mitgeteilt wurde. Er habe das ohne weitere Nachfrage so hingenommen. Der Verein informierte anschließend auch die Abteilungen über den personellen Schritt.

Nachfolger steht wohl schon fest

Wer den 64-jährigen Mau beerben wird, soll sich in Kürze zeigen. Offenbar ist die Nachfolge bereits geregelt. Einen Namen wollte Schneider nicht nennen, „weil noch kein Vertrag unterschrieben ist“. Doch das scheint nur noch Formsache. „Es handelt sich um eine Person, die dem Verein seit längerer Zeit in zentraler Position zur Verfügung stand und nun die Lenkung der Geschicke übernehmen wird“, so Schneider, der von einer „kurzen Übergangsphase“ sprach.

Diese Zeit wolle man auch durch zusätzliches ehrenamtliches Engagement durch die Vorstandsmitglieder möglichst reibungslos überbrücken. Stefan Mau war unter anderem auch Leiter der HSB-Geschäftsstelle, die jetzt während der Ferien über Weihnachten und zum Jahreswechsel noch bis Freitag, 5. Januar, für den Kundenverkehr geschlossen bleibt.

Dass man in der Nachfolgeregelung bereits so weit vorangekommen ist, lässt den Schluss zu, dass sich die vorzeitige Trennung schon länger abgezeichnet hatte. Mau hatte sein Amt als Geschäftsführer des Großvereins mit seinen aktuell 3.678 Mitgliedern und 27 Abteilungen am 13. September 2021 angetreten. In seine kurze Amtszeit fiel unter anderem die Aufnahme der American-Football-Abteilung und die Installierung der Kindersportschule "Aktiv" (KISS) in Kooperation mit der TSG Giengen.

Beide Seiten halten sich bedeckt

Mau, der in Mögglingen (Ostalbkreis) wohnt, hatte vor seinem Engagement beim HSB unter anderem Erfahrungen gesammelt als Trainer und Manager des Volleyball-Bundesligisten VfB Friedrichshafen. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Champions League an der Seite von Cheftrainer Stelian Moculescu. Daneben war er in Schwerin als Trainer erfolgreich und wirkte als Geschäftsführer beim VfB Suhl. Aktuell trainiert Mau gemeinsam mit Steffen Schober die Landesliga-Herren der SG Volley Alb/Brenztal, die sich kürzlich die Herbstmeisterschaft sicherten.

Die Arbeit beim HSB habe ihm viel Spaß gemacht, und er habe auch mit 64 Jahren noch Lust zu arbeiten, versicherte Mau. Dass es beim HSB zur vorzeitigen Trennung kam, wollte er nicht weiter kommentieren. Wenn es unterschiedliche Meinungen gebe, sei es aber grundsätzlich auch so, dass diese Unterschiede befruchtend sein könnten und nicht zwangsläufig zur Trennung führen müssten.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar