Wieder im Aufwind

Gerstetter Skirennläuferin Katharina Haas startet erstmals im Europacup

Sie gibt nicht so schnell auf. Obwohl Skirennläuferin Katharina Haas in den vergangenen Jahren durch zwei Kreuzbandrisse weit zurückgeworfen wurde, greift die 22-Jährige vom SC Gerstetten wieder an – und hat nun einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Nachdem sie ihren Kaderplatz verloren hat und auch nicht mehr als Zeitsoldatin bei der Bundeswehr ist, fährt Katharina Haas auf eigene Faust in einem Privatteam. Und der Winter lässt sich gut an, bei deutschen FIS-Rennen am Oberjoch zeigte das Ski-Ass in diesen Tagen konstant gute Leistungen.

Erstmals ganz oben auf dem Treppchen

Nach einem vierten Rang im Riesenslalom setzte sie tags darauf noch eins drauf. Der erste Durchgang war mit Rang zwei schon vielversprechend, dann fuhr Katharina Haas auch das zweite Mal schnell und konzentriert über die Piste. Als die nach dem ersten Lauf Führende ausschied, stand sie sogar erstmals bei einem FIS-Rennen ganz oben auf dem Siegertreppchen. „Es geht Stück für Stück bergauf. Bisher habe ich immer nur einen Durchgang richtig gut bestritten“, freut sich die seit einiger Zeit in Oberstdorf lebende Sportlerin.

Der Lohn: Am kommenden Sonntag und Montag darf sie – wiederum am Oberjoch – in zwei Rennen des Europacups starten, also in der zweithöchsten Kategorie nach dem Weltcup. Für Katharina Haas ebenfalls eine Premiere. „Das zeigt mir, dass sich das lange Kämpfen gelohnt hat“, kommentiert sie ihre Nominierung.

Neue Herausforderungen im Europacup

Ebenso wichtig ist es ihr aber, dass sie wieder mit einem guten Gefühl auf den Skiern steht, nicht mehr an die Verletzungen denkt. Und so ist auch der Plan für die vier Läufe beim Europacup. „Ich will mir nicht zu viel Kopf machen, einfach fahren wie auch in den FIS-Rennen“, sagt die junge Sportlerin. Eine Mindestplatzierung hat sie sich nicht zum Ziel gesetzt, zu stark ist die Konkurrenz.

Katharina Haas hat wieder Grund zum Jubeln. Privat

„Da fahren die besten aus den großen Ski-Nationen, die nicht beim Weltcup dabei sind. Auf jeden Fall will ich im ersten Lauf unter die besten 30 kommen“, so Katharina Haas. Wie die Strecke für die Riesenslaloms ausgesteckt wird, ist noch offen, den Hang kennt sie aber durch viele Trainingseinheiten und Rennen. „Da haben wir schon einen Heimvorteil.“

Die nächsten Ziele

Nach dem Sieg im FIS-Rennen ist Katharina Haas wieder mehr im Blickpunkt und hofft weiter, ihre sportliche Karriere fortsetzen zu können. In den nächsten Wochen stehen zahlreiche Wettkämpfe an, neben dem Riesenslalom wird sie dabei auch wieder Slalom fahren.

Ob es wieder zu einem Kaderplatz reicht, ist aber natürlich noch offen, die Saison hat ja erst angefangen. Dabei zählen die FIS-Punkte, aber auch die Eindrücke der Trainer. Katharina Haas wird jedenfalls alles geben, ihre Welt bleiben erst einmal die Berge. Auf den nächsten Heimatbesuch in Gerstetten freut sie sich dennoch, der muss aber bis nach dem Winter warten.

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