International ist das Disc-Golf-Turnier des Wintersportclubs Albuch schon immer gewesen. Beim Albuch Classic starten traditionell viele Athleten aus den europäischen Nachbarländern. 2024 war allerdings mit Jean Poignee ein Disc Golfer aus Malaysia dabei. Der 16-Jährige lebt mit seinen Eltern in Johor, an der Südspitze des südostasiatischen Landes (im Süden Thailands). Und in Südostasien ist Jean Poignee kein Unbekannter: 2023 war er hier die Nummer eins im Disc Golf. In Asien tritt er bei Turnieren in Singapur, Thailand, China oder Japan an. Alles Länder, die von Malaysia aus gut zu erreichen sind.
Nun aber war Jean Poignee während der Sommerferien zu Besuch in Deutschland, genauer gesagt bei seinen Großeltern in Landsberg am Lech (bei München). Diese stammen aus Deutschland, haben aber in Singapur gelebt, wo auch seine Eltern aufgewachsen sind. Während die Großeltern zurück nach Deutschland gegangen sind, arbeiten die Eltern von Jean Poignee jetzt in Malaysia, wo er eine internationale Schule besucht. „Zu Hause sprechen wir Deutsch, in der Schule Englisch“, erzählt Jean Poignee. Malaiisch sei weniger wichtig, er könne die Sprache aber ein wenig. Und der Familienname? Der komme aus dem Französischen, daher hätten sich seine Eltern für einen französischen Vornamen für ihn entschieden.
„Vor sechs Jahren haben mein Vater und ich auf einem Markt Disc Golf kennengelernt, daher haben wir zusammen angefangen“, so Jean Poignee weiter. Inzwischen trainiere er dreimal die Woche, wenn es die Zeit erlaube. In Landsberg bekam er bei einem Spiel von Freunden den Tipp, dass in Söhnstetten das Albuch Classic anstehe. „Es war sehr kurzfristig, aber ich habe einen Platz bekommen. Das war reine Glückssache.“ Der Kurs im Mauertal sei cool. „Es geht aber viel rauf und runter“, merkt Jean Poignee an. Die hohen Temperaturen haben ihm nichts ausgemacht, schließlich sei er sie aus Malaysia gewohnt.
Am Finaltag lag er bei seiner Premiere vor der letzten Bahn noch in Führung, erlaubte sich dann aber einen Fehler, sodass der Heidenheimer Lokalmatador Michael Stelzer doch noch an ihm vorbeiziehen konnte. „Dumm gelaufen. Aber der zweite Platz ist auch super“, sagt Jean Poignee locker, der von seinem Opa Volker begleitet wurde. „Es war ein cooles Turnier, es hat Spaß gemacht. Ich würde gerne wiederkommen.“
Und wenn er weiter in die Zukunft blickt, hat Jean Poignee konkrete Vorstellungen: „Wenn’s geht, würde ich gerne in die USA gehen, um dort auf der Pro Tour Disc Golf zu spielen. Danach würde ich gerne in Europa leben.“