Den Humor haben sich die Volleyballer der SG Volley Alb/Brenztal bewahrt. Nach dem überraschenden Sieg gegen den favorisierten TSV Ellwangen im Pokal wurde Wolf Fezer gefragt, ob das Team zur Belohnung ein paar Tage freibekäme. Der Mannschaftskapitän scherzte: „Dafür bräuchten wir zunächst einmal einen Trainer, der uns freigeben könnte.“
Offiziell stehen die Volleyballer nämlich ohne einen hauptamtlichen Coach da. Unter Stefan Mau gelang in der vergangenen Saison der sofortige Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Nur wenige Tage vor den ersten Spielen in der neuen Klasse trat Mau aber zurück. Der ehemalige Geschäftsführer des HSB hat eine neue berufliche Herausforderung bei der Sportallianz Aalen angetreten, dem Vernehmen nach ebenfalls als Geschäftsführer. Die Sportallianz hat wiederum mit der MADS Ostalb eine erfolgreiche Volleyballabteilung. Aufgrund der möglichen Konkurrenzsituation im Volleyball habe Mau seine Trainertätigkeit bei der SG Volley Alb/Brenztal niedergelegt, heißt es vonseiten der SG.
Diese reagierte prompt – und bildete einen Ältestenrat, wie Wolf Fezer erzählt. Mit dabei sind, wie der Begriff es schon sagt, alte Haudegen, die eine große Bindung zum Volleyball in der Region haben: Neben Fezer sind es Stephan Kaiser und David Wörner, die einst den TSV Dettingen, einen der Gründungsvereine der SG Volley Alb/Brenztal, bis in die Regionalliga geführt hatten. Kaiser ist allerdings auch Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen und konnte bislang nicht mittrainieren. Wörner ist beruflich eingespannt und Vater zweier Kinder.
Wolf Fezer fasst die Situation wie folgt zusammen: „Es ist schwierig, einen neuen Trainer zu motivieren, zu uns zu kommen. Dafür haben wir aber sehr viel Erfahrung im Team.“ Die Suche nach einem hauptamtlichen Trainer werde Zeit brauchen, das bestätigt auch Rolf Grimm. In den Landkreis Heidenheim wollten nicht viele Trainer. Zudem sei die Frage, wie man einen guten Mann „breit beschäftigen“ könne, so der Abteilungsleiter des TSV Dettingen.
Mit Steffen Schober haben die Volleyballer aber einen Trainer an ihrer Seite, der ebenfalls über viel Erfahrung verfügt. Bislang war der 50-Jährige Co-Trainer von Stefan Mau gewesen, coacht nun aber das Team zumindest bei Heimspielen und teilweise auch bei Auswärtsspielen. Zudem leitet Schober mittwochs das Training. Er hebt die gute Mischung zwischen erfahrenen und jüngeren Spielern innerhalb des Teams hervor. Zur Mannschaft gehört auch sein Sohn Aaron (17), der ein Doppelspielrecht besitzt und auch beim Regionalligisten MADS Ostalb spielt.
„Die älteren und jüngeren Spieler ergänzen sich sehr gut“, lobt auch Stephan Kaiser. Der Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen möchte gerne bei den Männern helfen, sagt aber auch: „Die Frauen trainieren parallel zu den Männern. Da habe ich keine Möglichkeit, noch selbst zu trainieren. Ich kann mir kein Training aus den Rippen schneiden.“
Wieder wird deutlich, wie humorvoll man bei der SG Volley Alb/Brenztal die neue Herausforderung angeht. Und Kaiser deutet an, dass er durchaus die Hoffnung hat, dass der ein oder andere Spieler „von der alten Garde“ zurückkehrt, um dem Verein zu helfen. Der ehemalige Drittligaspieler drückt’s poetisch aus: „Die Leuchtfackel ist gezündet. Jetzt muss nur noch dem Licht gefolgt werden.“
SG Volley Alb/Brenztal ist zu Gast in Renningen
Am Sonntag, 3. November, treten die Verbandsliga-Volleyballer der SG Volley Alb/Brenztal beim Renninger SC an (15 Uhr).
Spielgemeinschaft aus sechs Vereinen aus dem Landkreis Heidenheim
Die SG Volley Alb/Brenztal ist eine Spielgemeinschaft aus den Vereinen TSV Dettingen, TSV Gussenstadt, dem HSB, der TSG Giengen, der TSV Herbrechtingen und dem SC Giengen.