Rang zwei in der Verbandsliga

Nutzt den Nattheimer Ringern die Vizemeisterschaft noch etwas?

Mit dem Sieg in Obereisesheim sicherten sich die Nattheimer Ringer endgültig die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga. Wie ist dieses Abschneiden zu beurteilen und was bedeutet es für die TSGler?

In Obereisesheim, gegen das die Nattheimer in der Hinrunde noch verloren hatten, legten die beiden Ungarn der TSG in den leichten Gewichtsklassen den Grundstein zum Sieg. Nach einer 14:4-Pausenführung begann die zweite Halbzeit allerdings mit einem Schockmoment: Beim ersten Angriff des Heimringers Kel Evgeni mit einem Beineinsteiger verletzte sich Marius Oechsle, konnte nicht mehr weiter machen und es kam zur Schulterniederlage. Obereisesheim holte auf, der schnelle Schultersieg von Tobias Kuhn und der Techniksieg von Jürgen Hartung mit zwei Aushebern aus der Bodenlage brachten aber die endgültige Entscheidung für die TSG.

Größter Erfolg seit dem Abstieg aus der Oberliga

Mit diesem Sieg landete Nattheim punktgleich mit der KG Wurmlingen/Tuttlingen auf dem zweiten Platz der Verbandsliga, hat aber im direkten Vergleich gewonnen und ist damit Vizemeister. Dies ist TSG der größte Erfolg seit dem Abstieg aus der Oberliga im Jahr 2005. „Das war nicht zu erwarten, das Ziel war lediglich, den fünften Rang vom Jahr zuvor zu verbessern“, sagt Trainer Julian Fauth. Ein Grund war sicher die große Ausgeglichenheit in der Verbandsliga, in der fast jeder jeden schlagen konnte und das Fehlen von nur einem Leistungsträger große Auswirkungen hatte.

Aufstieg ist nicht ausgeschlossen

Nach derzeitigem Stand bringt der zweite Rang keine Aufstiegsmöglichkeit. Dies könnte sich aber noch ändern, wenn in den oberen Ligen ein Team zurückzieht, was bei den Ringern ja nicht so selten ist. "In dem Fall müssten wir sogar hoch in die Oberliga, der Zweite hat eine Aufstiegspflicht", erklärt Fauth und ergänzt: "Das war zwar nicht unser Ziel, aber wir würden es annehmen."

Dabei ist noch unklar, wie die Mannschaft im kommenden Jahr aussieht. In der nun zu Ende gegangenen Saison setzten die Nattheimer insgesamt fünf Athleten aus Ungarn ein (dabei nur zwei pro Kampftag), die kräftig gepunktet haben. Alle würden auch gerne wieder kommen, bei Angeboten aus höheren Klassen könnte es aber zu Abgängen kommen.

"Wir sind in Gesprächen, wollen den Kader aber möglichst mit eigenen Leuten füllen", so Fauth. Mit dem Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Landesklasse gab es auch einen Wermutstropfen, dies hing laut dem TSG-Trainer aber auch damit zusammen, dass ursprünglich eine Auflösung dieser Liga geplant war und der Verband erst spät über die geänderten Pläne informierte. Auch in Nattheim wird jetzt weiter trainiert, im neuen Jahr werden dann einige Athleten bei den Einzelmeisterschaften der Junioren, Aktiven und Senioren starten.

Die Kämpfe in Obereisesheim: bis 57 kg (gr): Mohammad Sadiqi Schultersieg gegen Emre Sagir (0:4); bis 130 kg (F): Mihály Nagy 8:2-Punktsieg gegen Alan Shaipov (0:6); bis 61 kg (F): Florin Cutitaru Schultersieg gegen Eduard Steiger (0:10); bis 98 kg (gr): Juhasz Balazs Techniksieg gegen Markus Gückstock (0:14); bis 66 kg (gr): Akif Sen Schulterniederlage gegen Mirco Daniel Rodemich (4:14); bis 86 kg (F): Marius Oechsle Schulterniederlage Kel Evgeni (8:14); bis 71 kg (F): Bernhard Amann Technikniederlage gegen Octavian Erhan (12:14); bis 80 kg (gr): Tobias Kuhn Schultersieg gegen Mario Vinci (12:18); bis 75 kg (gr): Jürgen Hartung Techniksieg gegen Luca Benfari (12:22); bis 75 kg (F): Jan Riek Aufgabe gegen Roman Duscov (Endstand 16:22)