Volleyball

Hilfe für die SG Volley Alb/Brenztal: Legende Stephan Kaiser kehrt in doppelter Funktion zurück

Mit dem TSV Dettingen spielte er in der damals dritthöchsten Liga. Dann zog es Stephan Kaiser zu Allianz Stuttgart. Nach knapp sechs Jahren ist der heute 37-Jährige zurück bei der SG Volley Alb/Brenztal. Und das in doppelter Funktion:

Hilfe für die SG Volley Alb/Brenztal: Legende Stephan Kaiser kehrt in doppelter Funktion zurück

Wer wird schon selbst gerne als Legende bezeichnet? Das muss doch nicht sein. Dabei trifft es bei Stephan Kaiser zu. Schließlich gehört der Gussenstädter zur legendären Mannschaft des TSV Dettingen, die 2013 in die Regionalliga, damals die dritthöchste Liga in Deutschland, aufgestiegen war. Das Besondere: Die Dettinger Überflieger-Mannschaft bestand aus Volleyballern, die seit der D-Jugend weitgehend zusammenblieb. Zudem kam ein Großteil aus dem Ort selbst oder der näheren Umgebung.

Auch dank seines Talents ging es für Kaiser, der in Dettingen im Diagonalangriff spielte, zu Allianz Stuttgart, wo er auch in der ersten Mannschaft in der 3. Liga spielte. In der jüngsten Vergangenheit war das Stuttgarter Regionalligateam seine sportliche Heimat. Im September 2022, in der Vorbereitung auf die sechste Saison, hat sich Kaiser allerdings eine Achillessehne gerissen und musste sportlich deutlich kürzertreten. Zudem folgte mit der Familie ein Umzug zurück in die Heimat. „Es ist sehr schön, dass die Kinder wieder in Reichweite von Oma und Opa sind“, freut sich Stephan Kaiser.

Er hat die Haare schön: Stephan Kaiser im Jahr 2010. Foto: Jennifer Räpple

Wie, der Kaiser ist zurück? Natürlich stieß das bei der SG Volley Alb/Brenztal, einem Zusammenschluss der Vereine TSV Dettingen, TSV Gussenstadt, HSB, TSG Giengen, SC Giengen und TSV Herbrechtingen, auf großes Interesse. Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt? „Das kann man schon so sagen“, sagt der Schreinermeister, der unter anderem als Projektbetreuer bei einer Fensterbaufirma tätig ist.

Sportlich gesehen befindet sich Kaiser mit seinem Fuß in der Aufbauphase. Und während dieser wollte er nicht ganz auf seine Sportart verzichten. „Ich muss schauen, wie sehr ich den Fuß belasten kann. Aber ich bin im Training dabei“, erzählt er. Nur mittrainieren ist aber häufig schwer. Vor allem, wenn man diese Erfahrung besitzt wie Stephan Kaiser. Und so absolvierte er auch schon ein Spiel für die Herren I (eine Spielerlaubnis liegt vor) in der Landesliga (Siege gegen FN/Fischbach/Aillingen II und den VfB Ulm II). „Wenn Not am Mann ist, springe ich natürlich ein“, betont er und räumt zugleich ein: „Nach der Verletzungspause ist so ein Doppelspieltag schon sehr anstrengend. Aber darauf lässt sich aufbauen.“ Aufgrund des Ausfalls von Aaron Schober möchte er zumindest bis Weihnachten aushelfen.

Mehr Haare auf dem Kopf: Stephan Kaiser (Trikotnummer 17) im Trikot der SG Volley Alb/Brenztal. Foto: Oliver Vogel

Zudem ist Kaiser als Trainer gefragt. Er unterstützt Adam Peller (Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen des SG) und Peter Fröscher. Mit beiden spielte Kaiser einst mit dem TSV Dettingen in der Regionalliga. Montags sind Peller/Kaiser im Einsatz, mittwochs ist Fröscher gefordert. Ein weiterer Trainer wäre nicht schlecht, sagt Kaiser. Und mehr noch: Da Peller krankheitsbedingt beim jüngsten Spiel passen musste, übernahm Kaiser das Spieltags-Coaching bei den Frauen I in der Oberliga.

Und das ausgerechnet gegen den TSV G.A Stuttgart II. Zwar musste sich die SG mit 2:3 geschlagen geben. Kaiser sagt aber: „Früher habe ich auch schon mal Jugendteams trainiert. Aber noch nie eine Aktivenmannschaft bei einem Meisterschaftsspiel. Das war schon sehr aufregend.“ Und weiter: „Mir hat’s gutgetan, in diesen Bereich hineinzuwachsen. Es ist immer die Frage, die man sich stellt: kann ich das? Kommt das, was ich vermitteln möchte, überhaupt an?“

Schaut genau hin: Stephan Kaiser als Coach der Oberliga-Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal I. Foto: Markus Brandhuber

Kaiser möchte sich Richtung Trainertätigkeit orientieren, wie er sagt. Und womöglich eine Trainerlizenz machen. Auch, um seinen ehemaligen (und aktuellen) Verein zu unterstützen. Eins weiß er aber schon jetzt: „Auf keinen Fall werde ich Spielertrainer. Das mag ich überhaupt nicht.“

Feste drauf: Stephan Kaiser im Jahr 2011. Foto: Dieter Baumann

Nun muss man auch abwarten, wie Kaisers Fuß verheilt und ob er dann nicht doch noch einmal für Allianz Stuttgart angreift. Es gebe diese Option, sagt er. Wobei diese mit einem größeren Aufwand verbunden wäre. Bis dahin will Kaiser weiter Erfahrung als Trainer bei den Frauen sammeln – und den ein oder anderen Sieg als Spieler mit den Männern feiern. Und da wäre noch eine Idee eines Allstar-Teams. „Das wird schwierig, aber es wäre schön, wenn wir das umsetzen könnten“, sagt Kaiser. Legenden denken doch immer weiter.

SG Volley Alb/Brenztal: der nächste Heimspieltag

Die nächsten Spiele mit den Landesliga-Volleyballern der SG Volley Alb/Brenztal könnte Stephan Kaiser am Wochenende 18./19. November bestreiten. Dann gibt es einen Heimspieltag gegen den VfB Friedrichshafen VI und den TSV Laupheim.

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