Licht aus, Musik an. Mit einem jazzigen Stück der Band Erpfenbrass aus Gerstetten begann die Sportlerehrung der Stadt Heidenheim am Donnerstagabend. Wie schon im vergangenen Jahr war der Martin-Hornung-Saal im Congress-Centrum fast vollständig besetzt. Auf der Bühne führte Moderator Markus Brock durch das Programm.
In diesem Jahr wurden 435 Sportlerinnen und Sportler unterschiedlichen Alters für ihre herausragenden Leistungen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen geehrt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Einzel- oder Mannschaftssport handelt. Auch Sportler mit Handicap wurden von der Stadt gewürdigt. Je nach erbrachter Leistung bekamen die Sportler von Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo und Wolfgang Schön, Vorsitzender der TSG Schnaitheim, Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen, Plaketten, Statuetten und ein blaues Handtuch mit der Aufschrift "Winner 2023" als Sachprämie überreicht.
Neue Spielplätze
Mit den Worten "Sport ist nicht nur Bewegung oder das Streben nach Leistung und Erfolg, sondern der Umgang mit Menschen, der Umgang mit Sieg und Niederlage. Er verbindet Menschen", eröffnete OB Salomo das Gespräch mit Moderator Markus Brock. Vor allem Kinder und Jugendliche sollten gefördert werden. "Sie erhalten die Möglichkeit zur Teilhabe und zum Kennenlernen demokratischer Strukturen, denn Demokratie lebt vom Begegnen auf Augenhöhe und vom fairen Umgang miteinander. All das, bringt der Sport mit sich", sagte Salomo. Auf die Frage, was die Stadt tue, um die Menschen für den Sport und die Vereinszugehörigkeit zu motivieren, verwies Salomo auf neue Spielplätze, die gebaut wurden: "Daran ist zu erkennen, dass es schon klein anfängt, und die Kinder einen Ort zum Austoben und Aktivsein haben".
Ohne eine passende Infrastruktur wären die Möglichkeiten, Sport zu treiben, sehr eingeschränkt. Deshalb sollen 2025 und 2026 zehn Millionen Euro ins Heidenheimer Waldbad investiert werden. Auch die Karl-Rau-Halle soll die nächsten drei Jahre einer aufwendigen Sanierung unterzogen werden. Aufgrund von Fachkräftemangel haben sich die Bauarbeiten an der Halle bisher allerdings verzögert. Das habe seine Vor- und Nachteile, sagte Salomo: "Da für die bevorstehende Sanierung die Halle komplett geschlossen werden müsste, können wir sie so dieses Jahr nochmals für die Fechtertage nutzen."
Wie der Heidenheimer Gemeinderat beschlossen hat, solle es russischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestattet sein, an der Veranstaltung teilzunehmen, solange sie unter neutraler Flagge antreten. Aus aktuellem Anlass wurden bei der Ehrung auch kritische Themen angesprochen. Die Frage, welchen Einfluss der Sport auf die Demokratie hat, beantwortete der Oberbürgermeister so: "Sport verbindet, und beim Sport gibt es Regeln, an die man sich zu halten hat. Diese Regeln gibt es auch in der Gesellschaft, nur heißen sie hier eben Grundgesetz. Alle zusammen bilden wir ein Land, ein Volk der Vielfalt."
Tourismusmagnet Baseball und Fußball
Zu den Höhepunkten des Abends zählte Brock die FCH-Fußballer und die HSB-Baseballer. "Die Heideköpfe spielen seit Jahren einen wundervollen Baseball, der die Leute fesselt, und was der FCH geleistet hat, ist einfach nur beeindruckend", sagte OB Salomo. Die Erfolge der Mannschaften seien ein riesiger Wirtschaftsfaktor. Es würden mehr Taxen beansprucht, die Gastronomie habe höhere Besucherzahlen, und die Kultur in Heidenheim profitiere im Allgemeinen.
Gegen Ende der Veranstaltung überreichte Salomo die Goldene Münze des Sports an den Vorsitzenden der TSG Schnaitheim, Wolfgang Schön. Dieser nahm sie dankend an, entgegnete allerdings, dass nicht er alleine die Arbeit mache. Er widmete die Münze deshalb seinem ganzen Vorstand.
Sportler unterschiedlicher Vereine geehrt
Bei der Sportlerehrung wurden Sportlerinnen und Sportler folgender Vereine geehrt: TSG Schnaitheim 1874, Heidenheimer Sportbund 1846, MSC Schnaitheim, SV Heidenheim 04, SV Mergelstetten, 1. FC Heidenheim 1846, Reitsportgemeinschaft Ugenhof, SSV Ulm, Hundesportverein Schnaitheim, Postsportverein 1955 Heidenheim, SC Riesa.