Vera Frey suchte nach dem Spitzenspiel beim Tabellenzweiten keine Ausreden: „Wir haben völlig verdient verloren, uns fehlen einfach die Großen, das merkt man schon“, kommentiert die Heidenheimer Trainerin die letztlich klare Niederlage in Steinenbronn.
Dabei kam ihre Mannschaft noch gut in die Partie, gestattete dem Favoriten mit starker Abwehrarbeit im ersten Viertel gerade mal acht Punkte (8:14). Doch schon hier wurde aus den Ballgewinnen zu wenig gemacht, den HSBlerinnen gelangen keine Fastbreaks. Im zweiten Spielabschnitt kippte die Begegnung, die Gastgeberinnen punkteten jetzt kontinuierlich und gingen bis zur Pause 28:24 in Führung.
Den HSBlerinnen war die Nervosität anzumerken
Den jungen Heidenheimerinnen war die Anspannung anzumerken, sie verzettelten sich zu oft in Einzelaktionen, dazu kam schon früh eine hohe Foul-Belastung. Nach drei Vierteln stand es 47:39, bis zur Schlusssirene baute Steinenbronn seinen Vorsprung sogar auf 14 Zähler aus. Auch das Fehlen von Topscorerin Viktoria Tjan, die aus Studiengründen ja mittlerweile im Ausland lebt, war für die Trainerin nicht entscheidend. „Sie hätte sicher einige Punkte gemacht und es wäre knapper geworden, aber ich denke, wir hätten auch dann verloren“, sagt Frey.
„Vor jedem Auswärtsspiel fragen wir uns, wer fahren kann, weil noch nicht viele den Führerschein haben.“
Dabei machte nicht nur die physische Unterlegenheit den Unterschied. „Uns fehlte auch die Erfahrung, meine jüngste Spielerin auf dem Feld ist 14 Jahre. Und das ist ein generelles Problem, vor jedem Auswärtsspiel fragen wir uns, wer fahren kann, weil noch nicht viele den Führerschein haben“, berichtet Frey.
Der Aufstieg ist dennoch weiter möglich
Deshalb ist ein Aufstieg in die Regionalliga auch alles andere als Pflicht, die Mannschaft hat noch viel Entwicklungspotenzial. „Es geht in die richtige Richtung, die Situation bei der Jugend ist gut und ich denke, wenn alle dabei bleiben, sind wir in zwei Jahren so weit“, so Freys Einschätzung.
Verloren ist der Kampf um die Regionalliga aber noch nicht. Die Heidenheimerinnen bestreiten jetzt noch drei Spiele, wollen die Spannung hochhalten und drei Siege einfahren. Wenn das gelingt und Steinenbronn in seinen zwei Partien einmal patzt, gingen Meisterschaft und Aufstieg doch an den HSB. Und der Tabellenführer spielt noch gegen Tübingen II, gegen das Steinenbronn in der Hinrunde verloren hat. Zudem ist dem HSB die Vizemeisterschaft schon jetzt nicht mehr zu nehmen – und die berechtigt zur Aufstiegsrelegation. Ob man diese Herausforderung annehmen würde, ist allerdings noch offen.
HSB: Wörner (20 Punkte), Joana Frey (13), Romy Frey (8), Graule (3), Hiefner (8), Mayer (2), Pianowska, Pröll (2), Schoppe, Sinn