Vizemeister im Tanzen

Wenn Enkel und Oma auf Hip-Hop stehen: Alessio Cinquini aus Heidenheim überrascht bei Deutscher Meisterschaft

Vor sechs Jahren entdeckte Alessio Cinquini das Hip-Hop-Tanzen für sich. Bei der deutschen Meisterschaft sicherte sich der 17-Jährige den Vizemeistertitel – und auch seine Oma ist begeistert:

Das Tanzen hatte für Alessio Cinquini als Freizeitbeschäftigung begonnen. „Mama hat gesagt, dass ich mir ein Hobby suchen soll“, sagt er und schmunzelt. Der Spaß am Tanzen hat sich für ihn zur Leidenschaft entwickelt. Wenn er über die Tanzfläche wirbelt und sich zu Hip-Hop-Grooves bewegt, scheint der Schüler in seiner eigenen Welt zu sein. Wenn er tanzt, vergisst er alles und konzentriert sich einzig auf den Rhythmus.

Zweimal pro Woche trainiert der 17-Jährige im Tanzhaus Heidenheim. Gemeinsam mit seinem Lehrer Dennis Wrede, der im Tanzhaus Heidenheim Hip-Hop-Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet, hat der Schüler sich auf die deutsche Meisterschaft in Mülheim an der Ruhr vorbereitet, nachdem er sich bei der süddeutschen Meisterschaft dafür qualifiziert hatte. „Ich war eine Woche vorher extrem aufgeregt, beim Event selbst war die Nervosität aber komplett weg und ich habe mich auf meinen Auftritt konzentriert“, so Alessio Cinquini.

Ein Team: Alessio Cinquini (rechts) und Tanzlehrer Dennis Wrede. Foto: Oliver Vogel

Dem Schüler der Maria-von-Linden-Schule gelang es, sich gegen ein stark besetztes Teilnehmerfeld mit mehr als 30 Top-Tänzern aus ganz Deutschland zu behaupten. In der Kategorie Freestyle ertanzte er sich den sechsten Platz in der Gesamtwertung. Noch besser lief es im sogenannten „Hip-Hop-Battle“. Dort tanzte der Jugendliche bis ins Finale und sicherte sich schließlich den Vizemeistertitel. 

 „Alessio war früher ein sehr ruhiges Kind und hat wenig geredet“, sagt seine Oma. „Durch das Tanzen hat sich das verändert. Alessio hat damit seinen Weg gefunden, aus sich herauszugehen und ist auch offener geworden – es ist phänomenal, was die Tanzschule aus einem macht.“ Ohnehin ist es die Oma, die Alessio Cinquini bei seinem Training und seinen Auftritten unterstützt. „Meine Mama hat kein Auto und ohne meine Oma wäre das alles nicht möglich“, so der Giengener.

Gut aufgelegt: Tänzer Alessio Cinquini. Foto: Oliver Vogel

Ob die Oma Hip-Hop mag? „Ich muss zugeben, dass ich es sehr gerne mag“, sagt die 68-Jährige, die in jungen Jahren selbst auf dem Tanzparkett stand und vor 47 Jahren aus Italien nach Deutschland gekommen war. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Allerdings ist es für mein Alter nicht mehr so ganz geeignet, aber ich unterstütze meinen Enkel, wo es nur geht.“

Das Tanzen ist nicht das einzige Hobby des Realschülers: Alessio Cinquini spielt auch Klavier und spanische Gitarre. Dennoch ist und bleibt seine große Leidenschaft das Hip-Hop-Tanzen. Und der Schüler hat ein großes Ziel: Nach seinem Schulabschluss möchte er selbst Tanzlehrer werden.

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