Des Rätsels Lösung: Als Jugendspieler mit Kader-Status kann Schober vom sogenannten Doppelspielrecht profitierten, bei ihm ist es genau genommen sogar ein Dreifachspielrecht, denn bei der Jugend trägt er zudem das Trikot des MTV Ludwigsburg.
Das Talent des Gerstetters, der vor sieben Jahren bei der SG Alb/Brenztal mit dem Volleyballsport begann, zeigte sich schon früh und Schober feierte mit verschiedenen Jugendmannschaften beachtliche Erfolge. Unter anderem wurde er baden-württembergischer Vizemeister der U16 und U18, Landesmeister bei der U20 sowie mit Ludwigsburg Fünfter und Sechster der deutschen Meisterschaft in den Altersklassen U18 und U20.
Wechsel zur SG MADS
Wenig überraschend wurde damit die regionale Konkurrenz auf ihn aufmerksam und 2023 wechselte Schober zur MADS, einer Spielgemeinschaft aus TSV Mutlangen, Aalener Sportallianz, VBF Durlangen und VC Spraitbach. Er ist dort übrigens nicht der einzige Ex-Brenztäler, Johannes Kamper, Fabian Dietz und Christoph Klein spielen ebenfalls für die Aalener und schafften vergangene Saison als Oberliga-Vizemeister den Sprung in die Regionalliga.
Dort hält sich die Mannschaft mit neun Punkten aus sechs Spielen bisher gut. Zuletzt knüpfte die SG MADS Spitzenreiter Konstanz bei der 2:3-Niederlage den ersten Punkt ab. In diesem Spiel wurde Schober als wertvollster Spieler des unterlegenen Teams ausgezeichnet, schon beim 3:2-Sieg über Ulm war er MVP.
Vielseitig und technisch stark
Der Wechsel war für das Talent der richtige Schritt. „Ich bin glücklich, dass ich hier so viel spielen kann“, berichtet der Außenangreifer, der mit 1,89 Meter für seine Position sicher kein Riese ist, aber mit Sprungkraft und guter Technik auftrumpft. Und mit 17 Jahren kann man ja noch zulegen. „Ich hoffe, dass ich wenigstens die 1,90 Meter knacke“, sagt Schober, der auch durch Vielseitigkeit glänzt. So war er in der Jugend noch Zuspieler, vor seinem Wechsel Libero – dementsprechend gehört er zum Annahmeriegel der Aalener.
Natürlich fühlt sich Schober weiter seinem Heimatverein verbunden und deshalb wurde die Regelung getroffen, dass er im Pokal für Alb/Brenztal antritt. Zumindest so lange die SG hier vertreten ist. Das könnte nach Mittwochabend nicht mehr der Fall sein. „Wir versuchen natürlich, zu gewinnen, aber die Favoritenrolle liegt klar bei Aalen“, sagt der junge Spieler vor dem Achtelfinale gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner. Nun wieder auf der anderen Seite des Netzes zu stehen, wird für ihn sicher etwas schwierig, dennoch freut sich Schober auf das Spiel. „Das ist doch eine schöne Möglichkeit, aber klar, in Aalen musste ich mir schon ein bisschen was anhören“, berichtet er schmunzelnd.
Begeisterung fürs Beachvolleyball
Auch in der Verbandsliga würde Schober gerne sein altes Team unterstützen, terminlich ist das aber schwierig. Bei der nächsten Partie gegen Flacht möchte er dabei sein, vielleicht reicht es noch zu einem weiteren Einsatz. Und weil er mit Regional- und Verbandsliga, Pokal und Jugendmeisterschaft in der Halle noch nicht genug hat, geht’s im Sommer wieder in den Sand.
Das Beachvolleyball liegt Schober besonders, hier wurde er mit verschiedenen Partnern schon 13. im Bundespokal, Zweiter der württembergischen U-19-Meisterschaft und einmal sogar Fünfter bei den nationalen Titelkämpfen. „Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann mal ganz in diese Richtung zu gehen“, sagt Schober, der Olympia-Silbermedaillengewinner Clemens Wickler als Vorbild nennt.
Als Stress empfindet der Schüler des Heidenheimer Max-Planck-Gymnasiums, der 2026 sein Abitur machen wird, die vielen Einsätze nicht. „Ich komme ganz schön herum, aber es macht immer Spaß, mir gefällt das so“, betont Schober, der für die nächsten Monate klare Ziele hat. Mit dem MADS-Regionalligateam will er sich weiter in der vierthöchsten Spielklasse etablieren, im Sommer dann im Beachvolleyball einige A-Turniere spielen, um Punkte für die deutsche Rangliste zu sammeln.
Klare Rollenverteilung im Pokalduell
Am Mittwoch geht es aber erst einmal darum, die eigenen Teamkollegen herauszufordern. „Ich hoffe, dass wir sie ein bisschen ärgern können“, sagt Schober und sein diesmaliger Kapitän Wolf Fezer ergänzt: „Wir wären schon happy, wenn wir einen Satz gewinnen. Wir werden alles versuchen, dabei geht es für uns auch darum, ein gutes Spiel abzuliefern und uns auf die nächsten schweren Aufgaben in der Verbandsliga vorzubereiten.“
Dort hält sich der Aufsteiger bisher gut, nach dem Sieg in Rottenburg (siehe Info) belegt die SG Alb/Brenztal mit sechs Punkten Rang sechs. „Darauf können wir uns aber nicht ausruhen, denn die Liga ist ziemlich ausgeglichen“, warnt Fezer. Weiter ungeklärt ist die Trainerfrage nach dem Abschied von Stefan Mau. Derzeit betreut Co-Trainer Steffen Schober das Team, unterstützt von den noch spielenden Routiniers David Wörner, Wolf Fezer und Stephan Kaiser, letztgenannter fällt nun allerdings erst einmal wegen einer Knieverletzung aus. Und was sagt Fezer zu zur kurzzeitigen Rückkehr seines jungen Teamkollegen? „Wir freuen uns immer sehr, wenn Aaron für uns spielen kann, er hat im vergangenen Jahr noch einmal einen großen Schritt gemacht und hat riesiges Potenzial, das sicher noch nicht ganz ausgeschöpft ist.“
Knapper Sieg bei Rottenburg IV
Am Sonntag trat die erste Herrenmannschaft der SG Alb/Brenztal – ohne Auswechselspieler – beim Nachwuchs der Zweitliga-Volleyballer des TV Rottenburg an. Den bis zum Ende ausgeglichenen ersten Satz gewannen die Gäste vom Brenztal mit guten Angriffsaktionen letztlich 26:24. Im zweiten Durchgang legte die SG gleich vor – Zuspieler Hirschle setzte alle Angreifer variabel ein (25:18). Der dritte Satz war wie immer der schwierigste. Ein Quäntchen weniger Konzentration und damit einhergehende Eigenfehler in Aufschlag, Angriff und Abwehr reichten aus, um dem Gegner Auftrieb zu geben. Rottenburg agiert nun auch besser in Block und Aufschlag und setzte sich mit 25:23 durch.
Einen ähnlichen Verlauf nahm der vierte Spielabschnitt. Durch ein 26:24 schafften die Gastgeber den Ausgleich und es ging in den Tiebreak, in dem die Youngsters aus Rottenburg zumindest konditionell favorisiert und auch beim psychologisch wichtigen Seitenwechsel mit 8:7 leicht im Vorteil waren. Dann aber holten die Gäste nochmal alle Körner raus und kämpften erbittert um jeden Ball. Bis zum 13:13 war alles offen. Dann zahlte sich die Erfahrung aus: während die SG den Ball im Spiel behalten konnte, führten zwei direkte Angriffsfehler von Rottenburg zum Sieg mit 15:13.