Das konnte doch niemand ahnen. Oder etwa doch? Im Sommer 2023 wurde der Terminkalender für die neue Saison der Fechterinnen und Fechter erstellt. Demnach wurde die deutsche Meisterschaft am Wochenende 25./26. Mai in Leverkusen eingetragen. Ein echter Ansporn für die Fechterinnen des Heidenheimer Sportbundes, die hier ihren Titel verteidigen wollten. Es sollte eine ganz normale deutsche Meisterschaft werden, ausgetragen auf dem Vereinsgelände von TSV 04 Bayer Leverkusen. Doch dann wurden die Fußballer von Bayer Leverkusen nicht nur deutscher Meister. Sie standen auch im Finale des DFB-Pokals. Und zwar am 25. Mai.
Sosehr sich die HSB-Fechterinnen und -Fechter über frühzeitig gebuchte Zimmer im Hotel direkt in der BayArena freuten, umso mehr bekamen die Verantwortlichen der Heidenheimer Fechtabteilung graue Haare auf der Suche nach einem Parkplatz für die Fechtbusse. Mit der Änderung der Turnierausschreibung vom 16. Mai hatte der Veranstalter auf die anstehende Meisterfeier reagiert. Die Zufahrt zu den Wettkampfstätten war plötzlich nur noch mit Sondergenehmigung und auch dann nur zu bestimmten Zeiten möglich.
Das waren die Informationen des Deutschen Fechterbundes.
Bereits am Samstagmorgen, 25. Mai, auf dem Weg zur Wettkampfstätte, konnten die Heidenheimer Fechterinnen und Fechter die Aufbauarbeiten für die Meisterfeier beobachten. Eine gewisse Vorfreude auf das Pokalspiel am Abend machte sich breit, da die Sportler natürlich auch mit dem 1. FC Heidenheim um den Einzug in die Conference League mitfieberten (durch einen Bayer-Sieg möglich).
Nach den Einzelwettkämpfen am Samstag ging es für die Fechterinnen und Fechter, die für den Mannschaftswettbewerb qualifiziert waren, zurück ins Hotel. Überall in der Hotellobby wurden bereits die Vorberichte zum DFB-Pokalfinale übertragen. Die beiden Heidenheimer Mannschaften verfolgten die erste Halbzeit im Restaurant während des Abendessens.
Grandiose Atmosphäre beim Public Viewing
Aufgrund der sehr guten Ergebnisse in den Einzelwettbewerben waren beide HSB-Teams von der ersten Runde am Folgetag befreit und so bekamen die Fechterinnen und Fechter vom Trainerteam die Erlaubnis, das Public Viewing im nahegelegenen Neuland-Park zu besuchen. „Es war eine Atmosphäre wie im Stadion, einfach grandios“, war man sich im Heidenheimer Herrenteam einig. „Alles in roten Farben und viel Licht. Es war unglaublich emotional, überall schreiende und tobende Mengen von Menschen, die mitgefiebert haben“, beschrieben die Damen das Erlebnis. Es sei schon etwas Besonderes, dieses Endspiel eingebettet in die eigene Deutsche Meisterschaft erleben zu dürfen.
Nach dem Schlusspfiff blieb allerdings keine Zeit mehr zum Feiern, hatten die Heidenheimer Fechterinnen und Fechter doch noch ihren eigenen Wettkampf am Folgetag zu bestreiten. Nichtsdestotrotz war die Freude groß, schließlich war der FCH damit für die Play-offs der Conference League qualifiziert.