200 Menschen bei Protest zum Bootsunglück vor Griechenland
Bei einer Protestaktion auf dem Stuttgarter Schlossplatz haben sich den Initiatoren zufolge rund 200 Menschen auf den Boden gelegt und mit weißen Tüchern bedeckt. Mit der Aktion wollten die Teilnehmer den Opfern des Bootsunglücks vor Griechenland in der vergangenen Woche gedenken, wie die Hilfsorganisation Stelp am Dienstag mitteilten. Gründer Serkan Eren sagte: «Wir wollten die absurd hohe Zahl der Opfer bildlich darstellen».
Der Polizei lag am Abend noch keine Schätzung über die Teilnehmerzahl vor. Es gebe aber keine Berichte über besondere Vorkommnisse, sagte ein Sprecher.
Bei dem schweren Bootsunglück vergangene Woche vor Griechenland gab es mehrere Hundert Tote. Der rund 30 Meter lange Fischkutter war in internationalen Gewässern rund 50 Seemeilen südwestlich der Küste gesunken. Es war zuletzt von Libyen aus in See gestochen und hatte Italien zum Ziel. 104 Menschen konnten gerettet werden. Die übrigen Passagiere riss das Boot mit sich auf den Meeresgrund.
Neben dem Gedenken an die Opfer war auch der Weltflüchtlingstag am Dienstag Grund für die Aktion in Stuttgart. Der stille Protest sollte ohne politische Aussage über die Bühne gehen, sagte Eren. Etwa zehn Menschen klärten am Rande der Aktion Passanten über den Protest auf. Nach rund 15 Minuten standen die Teilnehmer wieder auf.