Die Enttäuschung bei den Adler Mannheim hielt sich am Ende einer wechselhaften Saison in Grenzen. «Natürlich ist das bitter, aber so ist der Sport», sagte Kapitän Marc Michaelis nach dem Halbfinal-Aus in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin.
«Abgezockter» seien die Hauptstädter gewesen, meinte Michaelis. «Kaltschnäuziger» nannte es sein Teamkollege Matthias Plachta. Vier Siege in vier Spielen - die Eisbären ließen in der einseitigen Serie gegen die Adler keinen Zweifel daran, dass sie ihren elften Meistertitel einfahren wollen.
Beim entscheidenden 2:6 am Dienstag hatten es die Mannheimer nach einem 0:3-Rückstand noch mal kurz spannend gemacht und auf 2:3 verkürzt, ehe die Gäste davonzogen. «Jede andere Mannschaft wäre ins Wanken geraten, Berlin nicht», sagte der Trainer und Sportmanager der Adler, Dallas Eakins.
Heftige Krise rund um den Jahreswechsel
Ein großer personeller Umbruch im Sommer, dem unter anderem Führungsspieler wie David Wolf, Denis Reul und Korbinian Holzer zum Opfer fielen. Hinzu kam die Serie von sechs Niederlagen rund um den Jahreswechsel inklusive eines blamablen 3:9 gegen die Eisbären - die Adler hatten auch in dieser Saison mehrere Herausforderungen zu meistern.
Da sie nur als Tabellenvierter in die Playoffs eingezogen waren, wartete direkt das Duell mit dem EHC Red Bull München. Die Viertelfinal-Serie gegen die Bayern gewann der achtmalige Meister mit 4:2, im Halbfinale waren die Eisbären eine Nummer zu groß.
«Jeder hat noch mal alles gegeben», sagte der 58 Jahre alte Eakins. Seine Mannschaft war zuvor von den Fans trotz der herben Niederlage mit Applaus und Gesängen in die Sommerpause verabschiedet worden. In der steht mit Blick auf mehr als ein Dutzend auslaufender Verträge vermutlich der nächste Umbruch an.