Insgesamt 21 Anwälte haben einen Brandbrief zu angeblich «unwürdigen und skandalösen» Zuständen in der Entziehungsanstalt «Fauler Pelz» in Heidelberg unterzeichnet. Sie kritisieren unter anderem einen erheblichen Mangel an Therapieangeboten und Pflegekräften sowie aggressive Sicherheitskräfte, die selbst Drogen anbieten würden, und massive bauliche Mängel der Einrichtung, wie es in dem Schreiben heißt, das am Dienstag bekannt wurde. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Vor rund zwei Wochen war ein 27-Jähriger in der Einrichtung gestorben. Die Todesursache ist laut Staatsanwaltschaft Heidelberg bisher noch unklar. Am Mittwoch wollen SPD und FDP im Landtag Sozialminister Manne Luche (Grüne) auch zur Situation im «Faulen Pelz» befragen.
Das ehemalige Gefängnis «Fauler Pelz» wird seit August als Einrichtung für den Maßregelvollzug genutzt und verfügt über 80 Plätze. Die Nutzung ist als Interimslösung bis zum Sommer 2025 geplant.