Wenn bloß dieser Oliver Baumann nicht gewesen wäre. Der Nationaltorwart der TSG 1899 Hoffenheim kostete den FC Augsburg mit seinem Reaktionsvermögen in der Schlussphase des ansonsten wenig ansehnlichen Bundesligaspiels den greifbaren Sieg. «Sie hatten einen starken Torhüter», räumte Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic ein. Baumann zeigte in direkten Duellen gegen Steve Mounié (80.) und nur wenige Sekunden später gegen den ebenfalls eingewechselten Samuel Essende Glanzparaden.
Vor allem die Rettungsaktion gegen Mounié, als Baumann schon auf dem Weg in die andere Ecke war und noch mit der linken Hand einen Schuss stoppte, stach heraus. Wenige Sekunden später traf Mert Kömür nur das Außennetz. «Manche Torhüter liegen da vielleicht schon auf dem Boden und kommen nicht mehr ran. Man muss sagen, dass es ein guter Torwart ist. Nicht jeder Torwart hält solche Bälle», äußerte Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw.
Baumann: «Das tut mir auch nicht gut»
Mit nur neun Punkten aus zehn Bundesligaspielen bleiben die Hoffenheimer aber in Abstiegsgefahr, Trainer Pellegrino Matarazzo steht offensichtlich auf der Kippe. «Das tut mir auch nicht gut, über die Regionen zu reden, aber so ist es, das ist die Wahrheit», sagte Baumann über Tabellenplatz 15. Man sehe aber, dass die Mannschaft zusammenstehe. «Diesen Baustein haben wir, darauf müssen wir aufbauen.»
Die Augsburger sind nun drei Bundesligaspiele nacheinander ungeschlagen und liegen mit zwölf Punkten im Tabellenmittelfeld. «Am Ende bin ich nicht zufrieden mit dem Ergebnis», räumte Trainer Jess Thorup ein, «wir haben aber versucht, mehr aufs Tor zu schießen.» Auf der Gegenseite stand aber eben ein starker Schlussmann.